Erfolgreicher Abschluss der dritten Ratsperiode des Bioökonomierats
Nach drei Jahren intensiver Arbeit endet die dritte Amtsperiode des Bioökonomierates der Bundesregierung. Die Bilanz ist positiv: Mit vielfältigen Positionspapieren und Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie (NBÖS) konnte der Rat die Bundesregierung in Sachen Bioökonomie unterstützen. Für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie wünschen sich die Vorsitzenden mehr Geschwindigkeit.
Mit dem Bioökonomieforum Anfang Dezember in Berlin setzte der Bioökonomierat seiner Beratungsarbeit einen krönenden Abschluss. Die Präsenz von Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir unterstrich dabei die wachsende Relevanz der Bioökonomie auf nationaler Ebene.
Die Vorsitzenden Prof. Dr. Daniela Thrän und Prof. Dr. Iris Lewandowski zeigen sich mit der Amtszeit zufrieden. „Der Bioökonomierat hat durch Veranstaltungen wie den Foren und Workshops einen Beitrag zur Förderung der öffentlichen Debatte zur Bioökonomie und zur Vernetzung der Fachcommunity geleistet“, sagt Daniela Thrän. „Unsere erarbeiteten Handlungsempfehlungen fließen nun in den Umsetzungsplan der nationalen Bioökonomiestrategie ein“, berichtet Iris Lewandowski.
Starker Impulsgeber für die nationale Bioökonomiestrategie
2020 erhielt der dritte Bioökonomierat den Auftrag, die Bundesregierung bei der Umsetzung der NBÖS zu unterstützen. In den folgenden drei Jahren Amtszeit identifizierten die 20 Ratsmitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft konkrete Handlungsfelder und formulierten 57 Handlungsempfehlungen für die NBÖS. Sie befassten sich insbesondere mit nachhaltiger Land- und Flächennutzung, Maßnahmen und Innovationen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der Rohstoffwende und der Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen für nachhaltige Innovationen im Bereich der Bioökonomie. Dazu gehört auch, die bioökonomischen Prozesse schneller in den industriellen Maßstab zu skalieren. Durch Dialog und Partizipation, Beförderung technischer und sozialer Innovationen und die Diversifizierung der Landbewirtschaftung können Lösungen gefunden werden, um eine nachhaltige Bioökonomie innerhalb der planetaren Grenzen erfolgreich umzusetzen.
Verlässlicher Beratungspartner
Neben Positions- und Hintergrundpapieren konnte der Bioökonomierat auch in Krisenzeiten mit Stellungnahmen beraten, beispielsweise zur Bedeutung der Bioökonomie in Zusammenhang mit den Folgen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine. Die Stellungnahme schlägt mittel- und langfristige Maßnahmen vor, um die landwirtschaftliche Produktion resilienter zu gestalten, die Ernährungssouveränität in Deutschland, Europa und im globalen Süden zu stärken sowie die Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten zu reduzieren.
Hochskalierung zur Implementierung einer nachhaltigen Bioökonomie
Der Bioökonomierat hat viel auf den Weg gebracht, doch die Arbeit ist selbstverständlich noch nicht abgeschlossen, betonen die Ratsvorsitzenden. Auch zukünftig müsse mit Hochdruck an der Implementierung einer nachhaltigen Bioökonomie gearbeitet werden.
„Damit die Bioökonomie in der Wirtschaft ankommt, müssen die nachhaltigen bioökonomischen Prozesse zügig auf industriellen Maßstab skaliert werden. Es gilt, junge Menschen viel stärker in Entscheidungs- und Beratungsgremien einzubinden“, fordert Daniela Thrän. Iris Lewandowski ergänzt: „Die Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie muss dadurch beschleunigt werden, dass Chancen genutzt und Hürden abgebaut werden sowie vor allem in Möglichkeiten gedacht wird. Das bedeutet auch, Suffizienz als Chance zu begreifen“.
Die Arbeit des Bioökonomierates in Zahlen
Der Bioökonomierat hat in seiner dritten Amtsperiode von 2020 bis 2023 eine Vielzahl von Aktivitäten durchgeführt, um die Bioökonomie in Deutschland voranzubringen. Dazu gehören:
• Teilnahme der Rät:innen an 74 externen Veranstaltungen
• 57 Handlungsempfehlungen
• 39 Sitzungen von internen Arbeitsgruppen
• 19 Workshops mit externen Expert:innen
• 13 Ratssitzungen
• 6 Hintergrundpapiere
• 3 Stellungnahmen
• 2 Bioökonomieforen
• 2 Positionspapiere
Über den Bioökonomierat
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben im Jahr 2009 erstmals einen Bioökonomierat als Beratungsgremium der Bundesregierung eingerichtet. Aufgabe war es, wichtige Anregungen zur Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 und zur Nationalen Politikstrategie Bioökonomie zu liefern. Im Dezember 2020 wurde der mittlerweile dritte Bioökonomierat berufen, der aus 20 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft besteht. Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung als unabhängiges und neutrales Gremium bei der Umsetzung der Strategie im Rahmen von Empfehlungen und Stellungnahmen und fördert gleichzeitig öffentliche Debatten zur Bioökonomie.
Über die Rolle des VDI Technologiezentrums
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) führt das VDI Technologiezentrum seit Juni 2021 die Geschäftsstelle für den Bioökonomierat in Berlin. Die Geschäftsstelle unterstützt sämtliche Aktivitäten der Mitglieder des Bioökonomierats – etwa in der Öffentlichkeitsarbeit, bei Veranstaltungen sowie in Sitzungen und Arbeitsgruppen. Darüber hinaus ist sie zentraler Ansprechpartner für die Bundesministerien BMBF und BMEL sowie für alle weiteren Anfragen an den Bioökonomierat.
Downloads:
• Langfassung der HF: https://www.biooekonomierat.de/media/pdf/arbeitspapiere/2023-06-07_boer_erste_Handlungsempfehlungen_Biooekonomie_nachhaltig_umsetzen_Langfassung.pdf?m=1702479108&
• Link auf Website zum Nachbericht Bioökonomie-Forum:
https://www.biooekonomierat.de/veranstaltungen/berichte/2023/biooekonomieforum-2023.php
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Geschäftsstelle des Bioökonomierats der Bundesregierung
Durchgeführt von der VDI Technologiezentrum GmbH
Bülowstraße 78
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030-27 59 506 – 692
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Dr. Heike Seitz
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