Centre for International Security der Hertie School erhält Förderung der Stanton Foundation
Das Centre for International Security der Hertie School erhält eine großzügige Zuwendung der US-amerikanischen Stanton Foundation. Mit der Förderung baut es seine Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit zu nuklearer Sicherheitspolitik aus. Die Stanton Foundation zählt zu den führenden Stiftungen im Bereich der Nuklearpolitik. Inhaltlich werden sich die Wissenschaftler:innen des Centre der europäischen Nuklearstrategie in Zeiten eines erneuten globalen Wettbewerbs sowie der nuklearen Rüstungskontrolle widmen.
Die Zuwendung ermöglicht es dem Centre als eine der wenigen europäischen Forschungseinrichtungen in diesem Bereich, sich als europäische Stimme in der weltweiten Debatte über nukleare Sicherheit zu etablieren. Das Vorhaben ist ein gemeinsames Projekt mit der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), dem weltweit führenden Forum für internationale Sicherheit, das das Centre seit seiner Gründung als enger Partner begleitet. Das Projekt steht unter der Leitung der Wissenschaftler:innen Dr. Tobias Bunde (Hertie School/MSC), Prof. Marina Henke (Hertie School) und Prof. Julian Wucherpfennig (Hertie School). Prof. Graham Allison (Harvard University) und Prof. Wolfgang Ischinger (MSC/Hertie School) unterstützen das Vorhaben als Beiratsmitglieder.
Signal des Vertrauens in eine junge Forschungseinrichtung
"Europa und die Weltgemeinschaft sind derzeit mit Sicherheitsbedrohungen konfrontiert, die wir seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr erlebt haben. Die Zuwendung der Stanton Foundation ermöglicht es der Hertie School, diese Bedrohungen weiter zu analysieren. Forschung, Lehre und Politikberatung zu nuklearer Sicherheit in Deutschland und der Welt werden gestärkt. Wir sind dankbar für das erneute Vertrauenssignal der Stiftung in unsere Hochschule", sagt Prof. Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School.
Die Stanton Foundation fördert das Centre for International Security bereits seit 2018. Nach dem Abschluss zweier erfolgreicher Projektphasen stellt die erneute Zuwendung den Auftakt für eine verstetigte Zusammenarbeit dar.
"In den vergangenen fünf Jahren hat die Stanton Foundation effektiv mit dem Zentrum für internationale Sicherheit an der Hertie School zusammengearbeitet, um dessen Engagement zu nuklearer Sicherheit zu unterstützen. Von seiner Arbeit und den Beiträgen zur Münchner Sicherheitskonferenz ist die Stiftung sehr beeindruckt. Sie freut sich, in die langfristige Entwicklung des Centre als wichtiges Zentrum für nukleare Sicherheitsforschung in Europa investieren zu können", sagte Graham Allison, Berater des Nuklearsicherheitsprogramms der Stanton Foundation.
Den nuklearen IQ in Deutschland und Europa stärken
Neben der Forschung werden die Wissenschaftler:innen außerdem Lehrveranstaltungen zu nuklearer Sicherheitspolitik anbieten. Für die Öffentlichkeitsarbeit und Politikberatung kooperiert das Centre mit der Münchner Sicherheitskonferenz.
Die Förderung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen im Feld der nuklearen Sicherheit enorm gestiegen ist.
„Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat erneut die Wirksamkeit von Atomwaffen als politisches Druckmittel aufgezeigt. In Deutschland haben wir einen Großteil unseres wissenschaftlichen Wissens darüber verloren, wie man solche Nutzung von Atomwaffen verstehen und darauf reagieren kann. Wir sind der Stanton Foundation dankbar, dass sie es uns ermöglicht, dieses Wissen wieder aufzubauen und die nächste Generation von Nuklearsicherheitswissenschaftler:innen und -strateg:innen auszubilden“, sagt Prof. Marina Henke, Direktorin des Centre for International Security.
Henke übernahm 2020 die Leitung des Kompetenzzentrums der Hertie School. Sie folgte auf den emeritierten Professor, ehemaligen Vorsitzenden der MSC und Gründungsdirektor des Centre, Wolfgang Ischinger.
„Die Förderung durch die Stanton Foundation wird nicht nur die akademische Arbeit zu nuklearstrategischen und sicherheitspolitischen Fragen bereichern und stärken, sondern auch ein neues Kapitel des Centre for International Security an der Hertie School aufschlagen. Die Münchner Sicherheitskonferenz wird eine ideale Plattform bieten, um politische und militärische Entscheidungsträger:innen sowie die breite Öffentlichkeit in die notwendigen Diskussionen über diese komplexen Themen einzubeziehen“, kommentiert Ischinger.
Über das Centre for International Security an der Hertie School
Das Centre for International Security bietet ein Zuhause für Forschung und Debatte über die sicherheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, denen Deutschland, Europa und die Welt gegenüberstehen. Durch seine Positionierung im Dreieck von Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit bildet das Centre einen europäischen Knotenpunkt für wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und politische Analyse. Das Centre ist an der Hertie School, einer privaten Hochschule für Politikgestaltung und gute Regierungsführung angesiedelt.
Über die Stanton Foundation
Die Stanton Foundation ist eine private Stiftung mit Sitz in den USA, die vom langjährigen Präsidenten des TV-Senders Columbia Broadcasting System (CBS) Frank Stanton gegründet wurde. In den 1950er-Jahren war Stanton zugleich Berater für Nuklearfragen des damaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Einer der Schwerpunkte der Stiftung ist es, die Forschung im Bereich der internationalen Sicherheit, vor allem der nuklearen Sicherheit, zu fördern.
Weitere Informationen:
https://www.hertie-school.org/de/magazin/magazin-alles/detail/content/centre-for-international-security-der-hertie-school-erhaelt-foerderung-der-stanton-foundation