Wissen Leben Podcast - Reden im stillsten Raum Tirols
Die Medizinische Universität Innsbruck feiert 2024 Jubiläum. 20 Jahre sind seit der Universitätsgründung vergangen. Was bringen die kommenden Jahre in der medizinischen Forschung in Innsbruck und international? Wer könnte das besser wissen, als unsere Ärztinnen und Ärzte, Forscherinnen und Forscher? Wir haben sie anlässlich des Jubiläumsjahrs für den WISSEN LEBEN-Podcast ans Mikrofon geholt.
Im neuen WISSEN LEBEN-Podcast mit vorläufig sechs Folgen kommen Innsbrucker WissenschafterInnen als Insider der Grundlagen- und klinischen Forschung zu Wort. Mit dem Mediziner und Podcaster Laurin Mauracher unterhalten sie sich in allgemeinverständlicher Sprache und in ungezwungener Atmosphäre über ihren Fachbereich und ihre Visionen. Eine Besonderheit ist außerdem der Aufnahmeort: Der Podcast wird an der Univ.-Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen in der „Camera Silenta” und somit im stillsten Raum Tirols produziert.
Ab sofort können die ersten drei Folgen direkt über
unsere Jubiläumswebsite https://20jahre.i-med.ac.at/,
bei Spotify https://podcasters.spotify.com/pod/show/med-uni-innsbruck
Apple Music https://podcasts.apple.com/us/podcast/wissen-lebenpodcast/id1722037877
und Youtube https://www.youtube.com/playlist?list=PLLe3E1TUEaiP0xqPLOBF8EB-K9r4UQhjM angehört werden.
Der WISSEN LEBEN-Podcast wird von der Stadt Innsbruck unterstützt.
Folge 1: Über die Lautheit im stillsten Raum Tirols (mit Physiker Philipp Zelger)
Wie laut ist laut und was ist zu laut? Ein brüllendes Kleinkind oder die Lieblingsmusik, die volles Rohr aus dem Lautsprecher tönt? Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, der Lautheitseindruck subjektiv. Wie stellt man dann ein Cochlea Implantat bei einem gehörlosen Baby exakt ein, das sich noch nicht mitteilen kann? Der Physiker Philipp Zelger nähert sich dem Thema wissenschaftlich an – nicht am lautesten, sondern am leisesten Ort Tirols.
Folge 2: Die Recyclinganlage der Zelle (mit Zellbiologin Mariana Araujo)
Wenn die Zelle eine Stadt mit Rathaus, Post und Straßen ist, dann ist das Lysosom ihr Recyclinghof. Mit den Aufgaben des Lysosoms - der Müllsortierung, Abfuhr und Wiederverwertung - beschäftigt sich Mariana Araujo vom Institut für Zellbiologie. Warum es für das Leben insgesamt und für die zielgerichtete Behandlung von Erkrankungen besonders wichtig ist, die Bausteine der Zelle und ihre Funktionen zu erforschen und sie wie auf einem Stadtplan zu verorten, erklärt sie im Podcast.
Folge 3: Durch die Brille der Angst (mit Psychiater Mátyás Gálffy)
Mátyás Gálffy hat sich auf Angststörungen spezialisiert. In der unterhaltsamen Podcast-Folge erfahren die Zuhörerinnen und Zuhörer vieles über Sinn und Unsinn von Ängsten und vor allem, wie sie nach heutigem Wissensstand am besten therapiert werden. Der Psychiater und Psychotherapeut Mátyás Gálffy greift dabei zu einem (noch) unkonventionellen Mittel: Er setzt seinen PatientInnen mitunter die VR-Brille auf.
Ab April 2023:
Folge 4: In der Gelatine wächst ein Tumor (mit Judith Hagenbuchner vom
3D-Biodrucklabor)
Wie können wir 120 potentielle Wirkstoffe schnell und realitätsnah testen, wenn wir keine Tierversuche machen wollen? Diese Frage beschäftigte Judith Hagenbuchner und Michael Außerlechner: 2018 gründete das Duo an der Innsbrucker Kinderklinik Österreichs erstes
3D-Biodrucklabor und eröffnete hier einen der innovativsten Bereiche der Medizin. Statt Plastikmodellen drucken die beiden mit dem 3D-Drucker Gelatine samt menschlicher Zellen aus, die leben, wachsen, Blutgefäße bilden und zum Test von Substanzen bereitstehen. Das funktioniert so gut, dass die ForscherInnen ihren Einsatzbereich über die pädiatrische Onkologie hinaus erweitert haben.
Folge 5: Was das Herz begehrt (mit Kardiologe Sebastian Reinstadler)
An der Innsbrucker Univ.-Klinik für Kardiologie und Angiologie werden pro Jahr über 1.000 Herzinfarkt-PatientInnen behandelt. Routine, aber auch Geschick und Feingefühl sind im Herzkatheterlabor besonders wichtig, erzählt Sebastian Reinstadler und führt uns von der Einstichstelle an der Unterarmarterie bis zum verschlossenen Herzkranzgefäß, das mit Ballon und Stent wiedereröffnet wird. Reinstadler bietet auch Einblicke in vielversprechende und von ihm geleitete Forschungsprojekte.
Folge 6: Weit verzweigt: die menschlichen Blutgefäße (mit Gefäßchirurgin Alexandra Gratl)
Blutgefäße ziehen sich durch den gesamten Körper. Die Gefäßchirurgin Alexandra Gratl hat den Menschen also von Kopf bis Fuß und dabei Arterien, Venen und die Lymphgefäße im Blick und berichtet über ein entsprechend breites Aufgabengebiet, das die Gefäßchirurgie abdeckt: Neben der Behandlung von Aortenaneurysmen, der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (sog. Schaufensterkrankheit) oder Venenerkrankungen wird an der Innsbrucker Gefäßchirurgie auch viel geforscht, etwa zu Durchblutungsstörungen und ihren Folgen auf Muskelzellen und die Funktion der Mitochondrien.