DESYs Besuchszentrum feiert Richtfest - In nachhaltiger Bauweise errichtetes „DESYUM“ soll 2025 eröffnet werden
Richtfest beim DESYUM: Heute wurde über dem Gebäude, das ab 2025 das Besuchszentrum DESYs beherbergen wird, die Richtkrone aufgezogen. Seit der Grundsteinlegung im Mai 2023 ist das Gebäude in der Nähe des DESY-Haupteingangs um sechs Stockwerke gewachsen. Auf 3250 Quadratmetern Nutzfläche wird es neben Tagungsräumen, einem Auditorium, einer Cafeteria, einem begrünten Dach mit Dachterrasse und Büros auch eine zweigeschossige Ausstellung rund um das Forschungszentrum beherbergen, die ab Sommer 2025 für die Öffentlichkeit eröffnet wird. Für das Richtfest versammelten sich Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und 150 weitere Gäste bei DESY, um die Arbeit des Bauteams zu würdigen.
Die Bautrupps hatten im vergangenen Jahr mit wechselhaftem und schlechtem Wetter zu kämpfen. Allein in den letzten frostreichen Wochen musste die Fertigstellung des letzten Bauabschnitts des Rohbaus unterbrochen werden, da der Beton bei solchen Temperaturen nicht richtig aushärten kann. Dennoch wurde die Richtkrone auf die Spitze des Gebäudes gehievt, und die ersten beiden Stockwerke wurden für Führungen freigegeben.
„Als öffentlicher Treffpunkt und Begegnungsstätte soll das DESYUM unseren Dialog mit der Gesellschaft weiter stärken und zu einem neuen, lebendigen Wahrzeichen auf unserem Campus werden. Wir freuen uns auf die Eröffnung im Jahr 2025“, sagte DESY-Direktor Helmut Dosch zu Beginn der Zeremonie. „Ich möchte allen für den außergewöhnlichen Einsatz danken, der entscheidend dazu beigetragen hat, dass der Rohbau unseres zukünftigen Besucherzentrums in so kurzer Zeit fertiggestellt werden konnte.“
Das nach einem Entwurf des Architekturbüros HPP Architekten errichtete Gebäude des DESYUMs ist das erste bewusst nachhaltig errichtete Gebäude auf dem DESY-Campus Bahrenfeld in Hamburg. Es erfüllt den silbernen Nachhaltigkeitsstandard des Bundesbewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), der wiederum dem goldenen Nachhaltigkeitsstandard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen entspricht. Nachhaltigkeit wurde durch verschiedene Maßnahmen erreicht, unter anderem durch den Einsatz spezieller Bautechniken, die 30 % des Betonverbrauchs in den tragenden Teilen des Gebäudes einsparen. Die Fassade des Gebäudes wird aus recyceltem und wiederverwertbarem Aluminium hergestellt. Nach der Fertigstellung wird das Gebäude mit der Abwärme der DESY-Teilchenbeschleuniger beheizt und bekommt ein biodiverses Gründach mit Regenspeicher.
„Aus eigener Erfahrung weiß ich: Um sich für Wissenschaft zu begeistern, muss man keine Teilchenphysikerin sein“, sagte die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. „Hier im DESYUM wird jetzt für die Öffentlichkeit hautnah erlebbar, was für Spitzenforschung hier auf dem DESY-Campus betrieben wird. Dieses neue Besuchszentrum bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft und Disziplin zusammen. Es fasziniert mit seinen interaktiven Angeboten. Und es bietet ganz neue Möglichkeiten für den Austausch zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ein Meilenstein für DESY und eine herausragende Visitenkarte für die Science City Hamburg Bahrenfeld.“
Das DESYUM wird als Leuchtturm für den Campus fungieren, der den Menschen die Forschungsthemen von DESY näherbringt. Aber es ist auch ein Ort der Begegnung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich dort auch mit der Öffentlichkeit über ihre tägliche Arbeit und die großen und spannenden Herausforderungen, die ihre Arbeit prägen, austauschen können. Eine zentrale Rolle spielt das DESYUM auch als Knotenpunkt in der Science City Hamburg Bahrenfeld, dem Entwicklungsprojekt im Stadtteil rund um den DESY-Campus.
Die Science City Bahrenfeld vereint zum ersten Mal in der Geschichte Hamburgs das Konzept einer integrierten Entwicklung von Wissenschaft, Forschung und Lehre mit Wirtschaft, Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Erholung. Daher ist das DESYUM auch weit mehr als ein multimediales Ausstellungshaus – es wird ein Treffpunkt für den offenen Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Am 1. Juni 2024 findet der erste Science City Day statt, bei dem auch DESY im Rahmen eines Tags der offenen Tür seine Pforten für Besucherinnen und Besucher öffnet. Das DESYUM wird dann zwar noch nicht fertiggestellt, aber schon ein Anlaufpunkt an diesem Tag der offenen Tür sein.
Die Baukosten für DESYUM belaufen sich auf 28,7 Millionen Euro, in denen bereits die erste Ausstellung enthalten ist. Finanziert wird das Besuchszentrum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das 90 Prozent der Kosten trägt, und von der Freien und Hansestadt Hamburg, die 10 Prozent übernimmt.