Globale Endrunde des Frontiers Planet Prize 2024 - BBAW nominiert drei deutsche Kandidaten
Berlin, 29. Januar 2024. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat drei deutsche Kandidaten für die globale Endrunde des mit einer Million Schweizer Franken dotierten Frontiers Planet Prize 2024 nominiert. In ihrer Funktion als National representative body für Deutschland des von der Frontiers Research Foundation ausgelobten Preises hat sie aus einem kompetitiven Bewerbungsfeld Prof. Dr. Steve Albrecht (Helmholtz-Zentrum Berlin), Prof. Dr. Peter Haase (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung) und Prof. Dr. Stefan Mecking (Universität Konstanz) ausgewählt.
Der Frontiers Planet Prize würdigt wissenschaftliche Durchbrüche, die zur Stabilisierung des Ökosystems des Planeten beitragen. Sein Ziel ist es, den internationalen Wettbewerb anzuregen und wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, um lösungsorientierte Forschung zugunsten des Ökosystems weltweit zu beschleunigen und auf die Krise des Planeten mit nachhaltigen Lösungen zu reagieren.
Der Preis wird 2024 zum zweiten Mal vergeben. Je eine Nominierungsinstitution ist pro Land berechtigt, drei Personen für die globale Endrunde zu benennen. Eine von Prof. Dr. Johan Rockström (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) geleitete Jury aus 100 Expertinnen und Experten wählt aus den so nominierten Personen zunächst je einen nationalen „Champion“ aus. Diese werden am 22. April 2024 (Earth Day) bekanntgegeben. Im Juni 2024 werden aus ihrer Reihe die drei globalen „Champions“ benannt und in einer Zeremonie gewürdigt. Die Institutionen der drei gekürten Personen erhalten jeweils eine Million Schweizer Franken, um ihre Forschung zu unterstützen und ihre Forschungsergebnisse weltweit bekannt zu machen.
Steve Albrecht und sein Team entwickeln verschiedene hocheffiziente hybride Tandem-Solarzellen aus organischem/amorphem Silizium und Perowskit/kristallinem Silizium. In den letzten Jahren hat seine Gruppe verschiedene zertifizierte Wirkungsgradrekorde für Tandem-Solarzellen auf Perowskit-Basis ermöglicht, z. B. 29,15 %, 29,8 % und 32,5 % für Perowskit/Silizium im Jahr 2020, 2021 bzw. 2022 und 24,16 % für Perowskit/Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) im Jahr 2020.
Peter Haase hat mit seinem Team die biologische Vielfalt an Bächen und Flüssen in ganz Europa untersucht, um die Entwicklung der Lebensgemeinschaften in den Flüssen zu verfolgen. Ihre Analysen ergaben, dass die Vielfalt der Arten und ökologischen Funktionen in Flüssen in den letzten 50 Jahren im Durchschnitt zugenommen hat, diese positive Entwicklung seit 2010 jedoch zum Erliegen gekommen ist. Anhand dieser Ergebnisse lassen sich Maßnahmen zur Erholung der Süßwasser-Biodiversität voranbringen, um die wichtigen Funktionen von Flussökosystemen zu verbessern.
Stefan Mecking erforscht umweltverträgliche Kunststoffe an der Universität Konstanz. Er entwickelt neuartige Polyester, welche genauso stabil und belastbar wie handelsübliches Plastik, aber biologisch abbaubar, voll rezyklierbar und aus nachhaltigen Rohstoffen erzeugt sind. Die von ihm entwickelten Materialien bieten eine Lösung, wie der steigende Bedarf an Werkstoffen mit dem Schutz des Planeten vereint werden kann.
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