Was haben internationale Zusammenarbeit und praxisnahe Forschung mit Schokolade zu tun?
Nordhausen (HSPN): Im Rahmen des Vertiefungsfachs "Konsumgüterinnovation" unternahm eine Gruppe von Studierenden der Hochschule Nordhausen Anfang Januar eine erfolgreiche Studienreise nach Cluj-Napoca, Rumänien. Die Reise fand in Zusammenarbeit mit der Universität "UBB FSEGA" statt und fokussierte sich auf ein gemeinsames Projekt im Bereich der Konsumgüterinnovation. Die UBB FSEGA ist gemäß internationalen Rankings die beste BWL-Universität Rumäniens.
Jährlich scheitern 50 – 80% aller neu eingeführten Produkte. Neue Produkte scheitern häufig, weil die Produkte die Erwartungen der Kunden nicht erfüllen. Die Studierenden konzentrierten sich dabei auf zwei Aspekte: Erstens wollten sie herausfinden, ob die Erwartungen von Konsumenten die Reaktion auf ein Produkt beeinflussen. Zweitens wollten sie untersuchen, ob sich die Reaktion auf ein Produkt unterscheidet, wenn die Erwartungen manipuliert werden.
Um diese Fragen zu beantworten, testeten die Studierenden die Reaktion von Freiwilligen auf süße und salzige Getränke sowie auf süße und bittere Schokolade. Die Ergebnisse zeigten, dass die Erwartungen der Konsumenten tatsächlich die Reaktion auf ein Produkt beeinflussen. Wenn die Erwartungen bestätigt wurden, reagierten die Probanden stärker als wenn die Erwartungen nicht bestätigt wurden. Beispielsweise reagierten die Probanden, die erwarteten, eine salzige Probe zu erhalten, stärker, wenn sie tatsächlich eine salzige Probe erhielten, als wenn sie eine süße Probe erhielten.
Umfragen und Interviews können ungenau sein, weil die Teilnehmer ihre Antworten verfälschen oder nicht wahrheitsgemäß beantworten können. Aufgrund dessen untersuchten die Studierenden mit speziellen Messgeräten die Schweißbildung an der Handinnenfläche und den Puls der Probanden. Letzteres ist ebenfalls in einigen Smartphones und -watches zur Messung des Pulses verbaut.
Die Studienreise nach Rumänien stellte eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Nordhausen und der Universität "UBB FSEGA" dar und bot den Studierenden eine einzigartige Gelegenheit zur Anwendung ihrer theoretischen Kenntnisse in der praxisnahen Forschung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in abschließenden Präsentationen der Hochschulgemeinschaft vorgestellt und tragen zur weiteren Internationalisierung und Stärkung der Forschungsaktivitäten bei.
Die Studienreise konnte für die Studierenden vollständig aus ERASMUS-Mitteln bezahlt werden. Ein herzlicher Dank für die Unterstützung geht an dieser Stelle an das International Officer der Hochschule Nordhausen sowie die Organisatoren Fabian Schmitz, Stephanie Glassl und Prof. Dr. Jan Millemann.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jan Andre Millemann
Telefon: +49 3631 420–514
E-Mail: jan.millemann@hs-nordhausen.de