Vorsitzender des Akkreditierungsrates begrüßt Bericht des Vorsitzenden des Wissenschaftsrates zu Studienerfolg
Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Prof. Dr. Wolfgang Wick, hat am 26.01.2024 im Rahmen der Wintersitzung des Wissenschaftsrats seine Gedanken zu dem Thema „Was kommt nach dem Wachstum? Der demografische Wandel erreicht das Hochschulsystem“ geteilt.
Für die Hochschulen sei nun statt eines quantitativen ein qualitatives Wachstum wichtig, in dessen Folge Fehlentwicklungen der Wachstumsperiode korrigiert und Verbesserungen in Studium und Lehre vorgenommen werden könnten, um dadurch den Studienerfolg zu steigern.
Der Vorsitzende des Akkreditierungsrates, Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt, begrüßt diesen Bericht: „Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats hat dargelegt, dass als Folge des demografischen Wandels die Frage nach dem Studienerfolg an Bedeutung gewinnt. In der Akkreditierung ist Studienerfolg ein wichtiges Kriterium, an dem die Qualität eines Studiengangs gemessen wird.“
Im Rahmen von Akkreditierungsverfahren wird betrachtet, ob Studiengänge erfolgreich studiert werden können. Studierbarkeit und Studienerfolg sind Kriterien der den Akkreditierungen zugrunde liegenden Rechtsverordnungen. Dazu gehören nur auf den ersten Blick formale Aspekte wie etwa die Regelstudienzeit, die Überschneidungsfreiheit, die Arbeitsbelastung sowie die Prüfungsdichte und -organisation, die Modulstruktur und Monitoring-Maßnahmen.
„Der Akkreditierungsrat wird sich dem Thema Studienerfolg als multifaktoriellem Konstrukt im Rahmen seines diesjährigen ‚Qualitätsdialogs‘ widmen“, erläutert Bargstädt. „Wir werden im Sinn des Impulses aus dem Wissenschaftsrat auch die Frage aufwerfen, ob das Verhältnis von Studierbarkeit und Studienerfolg unter den Bedingungen des Fachkräftemangels neu justiert werden sollte.“ Dass Studiengänge für Vollzeitstudierende in der Regelstudienzeit studierbar sein müssten, stehe außer Frage, sagt Bargstädt. Jedoch werde immer wichtiger, genauer auf die vielfältige „Studierendenwirklichkeit“ zu blicken. Neben dem Studium würden Studierende vermehrt Erwerbstätigkeiten nachgehen, und dies nicht ausschließlich aus finanziellen Gründen, sondern auch zum Kompetenzerwerb in Verbindung mit einer Erweiterung ihres fachlichen Portfolios. Hochschulen sollten sich auch hier der Aufgabe stellen, möglichst viele Studierende zu einem Studienabschluss zu führen, ohne dabei das Niveau einzubüßen.
Der Akkreditierungsrat ist das zentrale Beschlussgremium der Stiftung Akkreditierungsrat (vormals Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland). Die Stiftung mit Sitz in Bonn wurde von den 16 Bundesländern eingerichtet und mit der Organisation des deutschen Akkreditierungssystems beauftragt. Seit Inkrafttreten des Staatsvertrags zum 01.01.2018 besteht die Hauptaufgabe darin, Entscheidungen über Programm- und Systemakkreditierungen sowie über alternative Verfahren zu treffen.
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