Hebammenwissenschaft nimmt nachhaltige Gesundheitsversorgung und Hochschul-Didaktik in den Fokus
Bei der 7.Internationale Konferenz "Wege zur Nachhaltigkeit in der Hebammenarbeit" und der Fachtagung HEBA-Päd vom 8. bis 10. Februar treffen sich nationale und internationale Fachleute der Hebammendisziplin auf dem Campus der EHB. Die Veranstaltungstage starten mit der jährlichen Mitgliederversammlung der DGHWi.
Mehr als 450 ausgewiesene Expert:innen der Hebammenwissenschaft sowie Vertreter:innen der klinischen und außerklinischen Hebammenarbeit versammeln sich an drei Tagen zu zwei wissenschaftlichen Fachtagungen auf dem Campus der Evangelischen Hochschule Berlin-Zehlendorf. Im Mittelpunkt der vom 8. bis 10. Februar 2024 stattfindenden Veranstaltungen stehen Vorträge und Workshops zu aktuellen Entwicklungen in der Hebammenwissenschaft und der Didaktik im Studium von Hebammen. Die 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V. (DGHWi) mit dem Titel "Wege zur Nachhaltigkeit in der Hebammenarbeit" bietet ein hochkarätiges Programm mit Beiträgen von Expert:innen aus Deutschland und dem Ausland. Die daran anschließende erste Fachtagung für pädagogische Arbeit im Studium von Hebammen (HEBA-Päd) richtet sich mit einem hervorragenden Programm an Personen, die pädagogisch im Studium von Hebammen in Theorie und/oder Praxis tätig sind. Beide Veranstaltungen finden auf dem Campus der Evangelischen Hochschule Berlin statt.
Den Auftakt der dreitägigen Veranstaltung macht am 8. Februar die DGHWi mit ihrer jährlichen Mitgliedsversammlung, die erstmalig über 150 Anmeldungen verzeichnet – ein erfreuliches Zeichen für den wachsenden Stellenwert von Wissenschaft und Akademisierung in dieser Disziplin. Nach der Mitgliederversammlung eröffnen die Vorsitzende der Gesellschaft, Frau Prof.in Dr. Barbara Fillenberg (Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg) und der Prorektor der Evangelischen Hochschule, Herr Prof. Dr. Michael Komorek die Internationale Tagung, auf der renommierte Wissenschaftlerinnen und Nachwuchskräfte ihre Forschungsergebnisse präsentieren und sich dem Austausch und der Diskussion stellen.
Frau Prof.in Barbara Fillenberg, Professorin für Hebammenwissenschaft und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft:
„Wir als DGHWi sind begeistert über das überwältigende Interesse und die große Zahl an angemeldeten Teilnehmenden. Ich freue mich sehr auf die kommenden Tage, die wissenschaftlichen Vorträge und das Networking sowie insbesondere auf den intensiven Austausch mit unserem Nachwuchs.“
Das Programm der DGHWi umfasst unterschiedliche Vorträge und Workshops sowie 33 Posterpräsentationen zu aktuellen hebammenwissenschaftlichen Fragestellungen. Als Keynote-Speakerin konnte die Hebammenwissenschaftlerin Frau Prof.in Billie Hunter gewonnen werden. Sie ist Professorin für Hebammenkunde am Royal College of Midwives an der School of Healthcare Sciences der Universität Cardiff und verspricht mit ihrem Vortrag „Sustainable midwifery: Taking the long view“ spannenden Input. Teile der Tagung können online via Video-Stream verfolgt werden, mit simultaner Übersetzung aller Vorträge. Den Abschluss bildet die Prämierung des besten Posters.
Am Samstag, dem 10. Januar 2024, laden die Veranstalterinnen dann zur „Tagung für pädagogische Arbeit im Studium von Hebammen (HEBA-Päd)“ ein. Die Kooperation von Deutscher Hebammenverband (DHV) und DGHWi bringt auf dieser Veranstaltung 225 Vertreter:innen von Hochschulen und Praxisanleitende aus der klinischen und außerklinischen Hebammenarbeit zusammen. Ziel ist die Erörterung aktueller Entwicklungen, innovativer, auch digitaler, Lern- und Prüfungsformate sowie Fragen der Anleitung und Lernbegleitung im Studium von Hebammen.
Frau Prof.in Dr. Melita Grieshop, Studiengangsleitung Hebammenwissenschaft an der EHB und Präsidentin des 2023 gegründeten Hebammenwissenschaftlichen Fachbereichstags e. V. (HWFT):
„Wir freuen uns sehr auf das Zusammenkommen so vieler Kolleginnen an der EHB, den lebhaften Austausch zwischen Theorie und Praxis, die damit verbundene Weiterentwicklung der Hebammenwissenschaft und die Didaktik der Hebammenwissenschaft. Diese beiden Tagungen an der EHB können einen nachhaltigen Schub nach vorn für die Hebammenwissenschaft und Didaktik im Studium von Hebammen in Deutschland bedeuten.“
Zu Beginn des Programms blickt Frau Prof.in Dr. Claudia Hellmers, Professorin der Hebammenwissenschaft an der Hochschule Osnabrück, in ihrer Keynote auf die Entwicklung der Akademisierung des Hebammenwesens in Deutschland zurück und informiert zum aktuellen Stand der Profession.
Das umfangreiche und fachlich anspruchsvolle Programm bietet den Teilnehmenden Workshops, Kurzvorträge, Poster und eine Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Organisatorinnen beider Verbände und findet erstmals an der Evangelischen Hochschule Berlin statt.
Weiterführende Information:
In den vergangenen Jahren ist die Akademisierung des Hebammenberufs in Deutschland weit vorangeschritten. Aktuell bieten deutschlandweit 48 Hochschulstandorte das Bachelor-Studium (B.Sc.) an*, das markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Qualifizierung der Hebammen. Der berufspraktische Teil des Studiums beinhaltet Praxiseinsätze, die vorwiegend in Krankenhäusern sowie bei freiberuflichen Hebammen und in ambulanten, hebammengeleiteten Einrichtungen wie Geburtshäusern stattfinden. Diese Struktur ermöglicht eine breite Beteiligung verschiedener klinischer und außerklinischer Praxispartner:innen an der Qualifizierung von Hebammen.
Die beteiligten Institutionen:
Die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi) fördert als wissenschaftliche Fachgesellschaft hebammenwissenschaftliche Forschung, Lehre und Praxis. Sie sieht ihre Aufgabe in der Bündelung und Systematisierung von Wissen und Unterstützung bei der Erarbeitung weiterer Erkenntnisse. Ziel ist zudem die Verknüpfung von wissenschaftlicher und praktischer Hebammentätigkeit, um dadurch zu einer bedürfnis- und bedarfsgerechten sowie effizienten Versorgung von Frauen* und Familien in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Still-/Säuglingszeit beizutragen.
Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) ist die größte Berufsorganisation der Hebammen in Deutschland und vertritt deren berufspolitische Interessen. Er vereint die 16 Hebammenverbände der Bundesländer mit ihren rund 22.000 Mitgliedern. Damit ist er die stärkste Interessenvertretung des Berufsstandes und eine relevante Stimme für die Belange von Schwangeren und Müttern.
Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) war eine der ersten Hochschulen, die 2013 mit dem Modellstudiengang „Hebammenkunde“ ein Bachelor-Studium für Hebammen in Deutschland etabliert hat. Seit 2021 wird der siebensemestrige Studiengang "Hebammenwissenschaft B. Sc." in Kooperation mit zahlreichen Praxispartner:innen in der klinischen und außerklinischen Geburtshilfe durchgeführt. Die theoretischen und praktischen Lehr-Lernveranstaltungen finden an der Hochschule statt. Dabei wird das theoretische Wissen in praktischen Übungen im mit moderner Audio-Video-Technik ausgestatteten Skills-Lab (Übungsräume) der EHB trainiert.
*Quelle: Webseite DGHWi
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Melita Grieshop,
Evangelische Hochschule Berlin (EHB), Studiengangsleitung Hebammenwissenschaft, B. Sc.
hebammenwissenschaft@eh-berlin.de
Weitere Informationen:
https://www.dghwi.de/ - Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi):
https://hebammenverband.de/ -Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV):
https://www.eh-berlin.de