Nicht immer auf den Fahrplan schauen: Wie Rufbusse und Anrufsammeltaxis den ÖPNV flexibler machen
Eine neue Praxishilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wie On-Demand-Dienste wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis den Linienverkehr in ländlichen Räumen nachfragegerecht ergänzen.
Eine neue Praxishilfe des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, wie On-Demand-Dienste wie Rufbusse oder Anrufsammeltaxis den Linienverkehr in ländlichen Räumen nachfragegerecht ergänzen. Das „Handbuch zur Planung flexibler Bedienungsformen im ÖPNV“ richtet sich an Planerinnen und Planer, die in Landkreisen, Gemeinden und Verkehrsunternehmen mit der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs betraut sind.
„In ländlichen Regionen, in denen die Bevölkerungsdichte oft gering ist, ist es für die Landkreise und Gemeinden besonders herausfordernd, bedarfsgerechte Mobilitätsangebote zu bieten. Der klassische Linienbusbetrieb kommt hier schnell an Grenzen, weil häufig die ausreichende Nachfrage fehlt“, sagt Dr. Peter Jakubowski, Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im BBSR. „Eine Lösung, die wir sehen, lautet: Mehr Flexibilität wagen! Der Bus kommt nur dann, wenn er tatsächlich benötigt und per App oder Anruf gebucht wird. Rufbusse, Anrufsammeltaxis und andere On-Demand-Angebote machen Mobilität für die Aufgabenträger besser planbar und steigern zugleich die Effizienz des ÖPNV. Die Digitalisierung erleichtert die Umsetzung solcher Angebote.“
Das Handbuch führt Schritt für Schritt durch Planung, Implementierung und Betrieb von On-Demand-Diensten. Welche Angebote gibt es für welche Nutzergruppen? Wie groß ist die potenzielle Nachfrage? Was ist das geeignete Organisations- und Finanzierungsmodell? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Akteure sind bei der Planung, Leistungsbestellung und -erbringung einzubeziehen? Und wie unterstützt eine kundenorientierte Kommunikation Einführung und Betrieb? Diese und weitere Fragen beantworten die einzelnen Module des Handbuchs. Jedes Modul wird um Checklisten ergänzt, mit denen sich die einzelnen Planungsschritte nachvollziehen lassen.
Finanziert wurde das Handbuch mit Mitteln aus dem Programm Region gestalten. Mit dem Programm fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem BBSR Projekte in ländlichen Räumen.
Die Publikation ist kostenfrei erhältlich (publikationen.bbsr@bbr.bund.de) und auf der Website des BBSR (www.bbsr.bund.de) abrufbar.
Download:
www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2023/handbuch-planung-fexibler-bedienungsformen-oepnv.html
Kontakt:
Christian Schlag
Stab Direktor und Professor
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Telefon: +49 228 99 401-1484
christian.schlag@bbr.bund.de
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.