Umgang mit Forschungsdaten entscheidend für die Zukunft der Forschung in Rheinland-Pfalz
Die Hochschule Mainz lädt FDM-Akteurinnen und Akteure aus Rheinland-Pfalz und Interessierte am 7. und 8. März 2024 zu den Thementagen „Forschungsdatenmanagement: KennenLernen – WeiterDenken“ ein. Die Vernetzungsveranstaltung in Präsenz will Synergien identifizieren und Kooperationen vorbereiten, um gemeinsam die Zukunft der FDM-Landschaft in Rheinland-Pfalz zu gestalten.
„Daten sind das neue Öl.“ Diesen Satz formulierte der Mathematiker Clive Humby 2006. Sein Kollege Michael Palmer aus der Werbebranche ergänzte, dass sie – wie auch Öl – nur in raffinierter, also in aufbereiteter Form ihren Wert entfalten. Um auch Daten aus der Wissenschaft zu dieser Kernressource des 21. Jahrhunderts zu machen, arbeitet die Scientific Community an der Einführung des Forschungsdatenmanagements (FDM). Ziel ist es, dass Forschungsdaten unter anderem leicht auffindbar und für neue Forschungsfragen wiederverwendbar sind.
„Die Bedeutung der Qualität der Forschungsdaten nimmt nicht zuletzt durch die Entwicklungen in wichtigen Technologiefeldern wie der Künstlichen Intelligenz stetig zu. Dass rheinland-pfälzische Wissenschaftseinrichtungen bereits auf einem guten Weg sind, zeigt sich nicht nur in der breiten Beteiligung an Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, sondern auch in der Bereitschaft dieses Wissen mit anderen zu teilen und sich zu vernetzen. Die Thementage sind daher eine wichtige Plattform, um diesem Austausch den Raum zu bieten“, sagt Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.
Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz: „Die Forschungsaktivitäten an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Rheinland-Pfalz steigen. Das kommende Promotionsrecht wird diese Entwicklung nochmals verstärken. In interdisziplinärer Kooperation und in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie Unternehmen und Behörden tragen die HAW so Innovationen in die Gesellschaft. Die gemeinsame Nutzung von Forschungsdaten ist dabei essentiell und erfordert den Ausbau gemeinsamer Infrastrukturen und Standards. Auch innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft steigen die Anforderungen im Forschungsdatenmanagement. Um Forschende an der Hochschule Mainz und in der gesamten Forschungslandschaft Rheinland-Pfalz zu unterstützen, ist eine überinstitutionelle FDM-Landschaft nötig. Dafür setzt die Hochschule Mainz mit den FDM-Thementagen einen Impuls, der durch die Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit ermöglicht wird.“
Die FDM-Thementage bieten ein Forum für den Austausch über laufende Projekte, Gemeinsamkeiten und Herausforderungen in der FDM-Landschaft Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, Akteurinnen und Akteure und Institutionen miteinander zu vernetzen und die Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen und Behörden zu fördern, um wichtige Erkenntnisse für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu gewinnen. Alle rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, NFDI-Konsortien, FDM-Projekte, Forschungseinrichtungen, Behörden, Unternehmen sowie alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit Forschungsdaten ist von entscheidender Bedeutung für die Forschung von heute und morgen. Zugängliche, gut dokumentierte und wiederverwendbare Daten sind unerlässlich. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat bereits Standards zum qualitätsgesicherten Umgang mit Forschungsdaten in ihre Leitlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis aufgenommen. Auch die Europäische Union setzt zunehmend Richtlinien um, um Europa als wissenschaftlichen Datenraum zur Weltspitze zu machen. Universitäten, Universitätskliniken, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind auf den Aufbau von FDM-Infrastrukturen angewiesen. Hierzu gehört neben technischen Diensten auch der Aufbau von Kompetenzen, um weiterhin innovative und exzellente Forschung betreiben zu können.
Der Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur e.V. (NFDI) auf Bundesebene und die European Open Science Cloud (EOSC) auf europäischer Ebene stellen sich dieser Herausforderung. In Rheinland-Pfalz arbeiten FDM-Expertinnen und -Experten seit Jahren in verschiedenen Initiativen, NFDI-Beteiligungen und -Konsortien sowie in Projekten an diesem Aufbau. Kooperationen zwischen Akteurinnen und Akteuren aus unterschiedlichen Domänen und Institutionen sind dabei unerlässlich.
Die FDM-Thementage werden vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz gefördert und von der Hochschule Mainz ausgerichtet. Organisiert werden die Thementage von Vertreterinnen und Vertretern der folgenden Projekte/Institutionen:
- FDM.rlp – Netzwerk Forschungsdatenmanagement Rheinland-Pfalz: https://fdm.rlp.net
- FDM@HAW.rlp – Nachhaltiger und qualitätsgesicherter Kompetenzaufbau zu FDM an HAW: https://www.fdmhawrlp.de/
- mainzed – Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geisteswissenschaften: https://mainzed.org/
- NFDI4Chem: https://www.nfdi4chem.de/de/
- NFDI4Memory: https://4memory.de/
- NFDI4Objects: https://www.nfdi4objects.net/index.php/en/nfdi4objects-english
Ort: Campus der Hochschule Mainz, Lucy-Hillebrand-Straße 2, 55128 Mainz
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Ansprechpersonen an der Hochschule Mainz für weitere Informationen und Rückfragen
Dr. Thomas Schimmer, E-Mail: thomas.schimmer@hs-mainz.de
Dr. Agnes Thomas, E-Mail: agnes.thomas@hs-mainz.de
Weitere Informationen:
https://www.hs-mainz.de/forschung/forschung-transfer/projekte/fdm-thementage/ Programm und Anmeldung zu den FDM-Thementagen