Neue Forschungsprofessuren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Welchen Beitrag innovative Materialien und Prozesse zur Nachhaltigkeit leisten und welche Rolle KI in der Medizin und Biotechnologie übernehmen kann, erforschen fünf neue Stiftungsprofessuren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Die Carl-Zeiss-Stiftung will damit die Hochschulen im Ausbau ihrer Forschung unterstützen. Einen Fokus legt die Stiftung auf Professuren in ihren Förderschwerpunkten Künstliche Intelligenz, RessourcenEffizienz und Life Science Technologies. Im März wird das Programm erneut ausgeschrieben.
Ausgewählt wurden die fünf Stiftungsprofessuren von einer unabhängigen Expertenkommission in einem zweistufigen Verfahren. Gefördert wird neben der Forschungsprofessur mit reduziertem Lehrdeputat von maximal elf Semesterwochenstunden eine Doktorandenstelle über eine Laufzeit von fünf Jahren. Im Anschluss werden die Professuren von den Hochschulen verstetigt.
„Mit den Stiftungsprofessuren wollen wir anwendungsorientierte Forschung in den Bereichen RessourcenEffizienz, Life Science Technologies bzw. Künstliche Intelligenz stärken und zugleich die Hochschulen in ihrer strategischen Weiterentwicklung unterstützen“, sagt Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.
Neben den CZS Stiftungsprofessuren fördert die Stiftung angewandte Forschung an den HAWen mit zwei weiteren Programmen. Im Programm CZS Forschungsstart werden neu besetzte Professuren in den ersten zwei Jahren in ihren Forschungsvorhaben unterstützt. Im Programm CZS Transfer fördert die Stiftung Forschungsvorhaben von etablierten Professuren über drei Jahre.
Von innovativen Materialien bis hin zu KI in der Medizin
An der Hochschule Koblenz soll eine Stiftungsprofessur für Künstliche Intelligenz in den Lebenswissenschaften neue KI-Methoden für die Anwendungsfelder Medizin und Biotechnologie erforschen. Damit baut die Hochschule die Verknüpfung ihrer Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Informatik und Technik mit der Anwendung in Biotechnologie und Medizin aus.
An der Hochschule Aalen wird eine Professur für Life Cycle Engineering von Materialien, Fertigungsprozessen und Produkten für Ressourceneffizienz und Klimaschutz eingerichtet, die sich mit der Entwicklung innovativer Materialien bis hin zum Endprodukt beschäftigt. Angesiedelt wird die CZS Stiftungsprofessur an der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik. Neben der Materialentwicklung liegt ein Fokus auf der ganzheitlichen Bilanzierung von Fertigungsprozessen.
Eine Professur für nachhaltige Materialinnovationen mit dem Schwerpunkt Wasserstoff-Technologien soll sich an der Hochschule Esslingen mit der Entwicklung nachhaltiger Fertigungsverfahren von Membranen für Wasserelektrolyse- und Brennstoffzellen-Systeme beschäftigen. Die CZS Stiftungsprofessur wird dafür am Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität angesiedelt.
Die Hochschule Jena richtet eine Professur für ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung ein. Erforscht werden sollen von der CZS Stiftungsprofessur neben Material und Entwicklungsinnovationen, Methoden der Digitalisierung sowie der bioinspirierte Produkt- und Prozessentwicklung.
Eine Professur für Ressourceneffizienz und nachhaltige Rohstoffversorgung beschäftigt sich an der Hochschule Pforzheim mit dem Abbau, der Bereitstellung sowie der Verwendung von Rohstoffen. Dabei soll die CZS Stiftungsprofessur auch den Einfluss auf Umwelt und Klima, die Rohstoffverfügbarkeit sowie soziale Aspekte (Stichwort Lieferkettengesetz) einbeziehen.
Anfang März 2024 wird das Programm erneut ausgeschrieben.
Weitere Informationen:
https://www.carl-zeiss-stiftung.de/themen-projekte/ausgewaehlte-projekte/czs-stiftungsprofessuren-haw Weitere Informationen zu den einzelnen Forschungsprofesssuren