Optische Gesundheitstechnologien für die Medizin: Nobelpreisträger Stefan Hell eröffnet ICOB 2024 in Jena
Vom 3. bis 7. März 2024 wird Jena zum Knotenpunkt für internationale Expertinnen und Experten der optischen Gesundheitstechnologien. Die siebte Ausgabe des Internationalen Kongresses für Biophotonik (ICOB 2024) bringt führende Köpfe aus Wissenschaft, Technologie und Medizin mit Vertreterinnen und Vertretern der Industrie zusammen, um die zukünftige Ausrichtung des Forschungsfeldes zu diskutieren und die Umsetzung lichtbasierter Technologien in klinische Anwendungen voranzutreiben. Organisiert wird der Kongress vom Jenaer Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT).
Den Auftakt gibt Chemie-Nobelpreisträger Stefan Hell am 4. März. Seine bahnbrechenden Arbeiten zur Lichtmikroskopie haben die Grenzen des Sichtbaren neu definiert und ermöglichen tiefgreifende Einblicke in die Nanowelt lebender Zellen. Diese Entdeckung eröffnet der biomedizinischen Forschung neue Wege, von der Untersuchung neurodegenerativer Krankheiten bis zur Erforschung der Mechanismen von Krebszellen.
Das interdisziplinäre Feld der Biophotonik nutzt Licht, um biologische Prozesse zu untersuchen und zu steuern und ist ein Schlüssel zu neuen Verfahren in der Medizin und Gesundheitsvorsorge sowie für eine präzisere Umweltüberwachung. Der ICOB-Kongress zeigt das Potential optischer Technologien für die Früherkennung und Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten auf und stellt erfolgreiche Beispiele für den Technologietransfer vor. Darunter befindet sich das Startup DiaMonTech, das eine schmerzfreie Methode zur Blutzuckermessung entwickelt hat, sowie das junge Jenaer Startup DeepEn. Das 2024 ausgegründete Spin-off des Leibniz-IPHT verfolgt das Ziel, haarfeine Endoskope für die Neurowissenschaften auf den Markt zu bringen, die es erstmals ermöglichen, mikroskopische Prozesse in tiefen Hirnregionen sichtbar zu machen.
Zusätzlich zum ICOB 2024 findet die 10. Internationale Konferenz über Perspektiven in der Vibrationalen Spektroskopie (ICOPVS 2024) statt. Die renommierte wissenschaftliche Konferenz, die zum ersten Mal in Europa ausgerichtet wird, bringt Forschende aus aller Welt zusammen, um innovative Methoden der Schwingungsspektroskopie für biomedizinische Anwendungen zu diskutieren. Im Fokus stehen dabei Verfahren der IR- und Raman-Spektroskopie, die in Verbindung mit KI-Technologien entscheidend zur Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Methoden beitragen sowie die Umweltüberwachung verbessern können.
Weitere Informationen:
http://Weitere Informationen zu ICOB und ICOPVS 2024 unter: www.icob2024.org.