Online-Vortrag: „Forschung aus der Praxis für die Praxis: Welche Evidenz brauchen wir in der Gesundheitsversorgung?“
Wissenschaftliche Erkenntnisse bilden die Grundlage für medizinische Behandlungen und deren Weiterentwicklung. Dabei spielt das Prinzip der Evidenz, also die in Studien nachgewiesenen Zusammenhänge und Wirksamkeiten der angewandten Behandlungsmaßnahmen, eine wichtige Rolle. Dies führt in der Gesundheitsforschung zu einem verstärkten Einsatz von quantitativer Forschung. In ihrem Online-Vortrag am 20.03.2024 zeigt Prof. Dr. Claudia Kemper auf, in welchen Bereichen der Medizin quantitative Methoden an ihre Grenzen stoßen und warum ein Perspektivwechsel in der Forschung notwendig ist. Die von Renske Emicke moderierte Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr.
Um Patientinnen und Patienten bestmöglich behandeln zu können, sind Angehörige der Gesundheitsberufe gefordert, eigene wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren und ihre Entscheidungen in der Praxis daran auszurichten. Dabei zeigt sich, dass insbesondere hypothesentestende Studien bei der Qualitäts- und Nutzenbewertung als besonders sicher gelten. Grund dafür ist das Prinzip der Evidenzhierarchie. Hier werden wissenschaftliche Studien nach Qualität und Quantität der Quellenbelege bewertet. Prof. Dr. Kemper zeigt in ihrem Vortrag, dass diese Form der Bewertung nicht für alle Bereiche der Medizin geeignet ist. Am Beispiel der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen plädiert sie für einen Perspektivwechsel in der Forschung, der auch beobachtende und qualitative Studien einbezieht. Denn so könne praxisnah und bedarfsgerecht untersucht werden, ob Patientinnen und Patienten von ihrer Behandlung profitieren.
Warum wird experimentellen Studien in der medizinischen Forschung eine hohe Validität zugeschrieben? Wie kann ein Perspektivwechsel in der Forschung die Patientenversorgung verbessern? Welchen Nutzen haben qualitative Forschungsansätze für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen? Diese und weitere Fragen behandelt Prof. Dr. Kemper im virtuellen Vortragsraum der APOLLON Hochschule.
Zur Teilnahme am Online-Vortrag benötigen Interessierte entweder Computer, Smartphone oder Tablet mit Internetzugang und Audioausgabe. Mit der Anmeldung bis zum 19.03.2024 per E-Mail an studienorganisation(at)apollon-hochschule(dot)de erhalten externe Teilnehmer:innen die Zugangsdaten zum virtuellen Vortragsraum. Der Warteraum ist ab 17:45 Uhr geöffnet. Studierende der APOLLON Hochschule entnehmen die Anmeldemöglichkeiten und Zugangsdaten den Informationen auf dem Online-Campus.
Prof. Dr. Claudia Kemper ist Professorin für Versorgungsforschung an der APOLLON Hochschule, Dekanin des Fachbereichs Pflege, Soziales und Therapie sowie Modulverantwortliche für wissenschaftliches Arbeiten. Sie hat selbst viele Jahre an verschiedenen Hochschulen gelehrt. Darüber hinaus war sie Geschäftsführerin eines Hospiz- und Palliativzentrums sowie Leiterin einer Fachschule für Physiotherapie.
Renske Emicke (Ergotherapie B.Sc., Studierende Health Care Research University of Stirling) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der APOLLON Hochschule und moderiert den Vortrag.
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