Frauenpower beim Formula Student-Projekt an der PHWT
Das Formula Student Projekt an der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz (PHWT) ist ein herausragendes Beispiel für Kreativität, Engagement und Teamgeist der Studierenden. Es unterstreicht nicht nur ihre Leidenschaft für innovative Technologie und Motorsport, sondern hebt auch die Vielfalt und Gleichberechtigung in der Technikbranche hervor. In diesem Jahr rückt ein besonders erfreuliches Element in den Vordergrund: Die Leitung des Racing Teams wird erstmalig von einer Frau, Antonia Redbrake, übernommen.
Antonia Redbrake: „Die Teilnahme an dem Formula Student Projekt war schon seit Beginn des Studiums ein Traum von mir. Aufgrund dessen freue ich mich sehr, dass ich bereits letztes Jahr das Team beim Business Plan auf dem Hockenheimring unterstützen durfte und auch dieses Jahr als Gesamtleiterin ein Teil des Teams bin.“
Im Jahr 2006 wurden die Grundsteine des Racing Teams, gelegt. Eine kleine Gruppe von Studierenden der PHWT begann damals mit der Konstruktion eines Rennwagens, um am Formula Student Event in Deutschland am Hockenheimring teilzunehmen.
Die Begeisterung für dieses Projekt wuchs in den Folgejahren stetig an, sodass mit Ausnahme der Jahre 2007 und 2009 jedes Jahr eine erfolgreiche Projektübergabe zwischen den Studentenjahrgängen stattfand. Um die Förderung dieser Projektarbeit zu verbessern, wurde im Jahr 2011 der Verein Deefholt Dynamics e.V. gegründet.
Das Racing Team bereitet sich intensiv auf die bevorstehenden Herausforderungen vor und hat sich dieses Jahr bereits für Rennen in drei Ländern qualifiziert: Deutschland, Österreich und Ungarn. Die Qualifizierungen für die Events laufen über Quizze ab bei denen sowohl technische Fragestellungen, als auch Fragestellungen bezüglich der Regeln gestellt werden.
Unter der Leitung von Frau Redbrake, die 2024 das gesamte Teammanagement übernommen hat, werden innovative Ideen entwickelt und umgesetzt:„Von Saison zur Saison konnten wir uns steigern, und somit ist unser oberstes Ziel an den Erfolgen aus den vorherigen Jahren anzuknüpfen und auf den Events unser Auto fahren zu sehen. Neben diesem großen Ziel steht wiederum im Vordergrund, als Team zusammenzuwachsen, Erfahrungen zu sammeln, voneinander zu lernen, Kompetenzen zu erweitern und jede Menge Spaß zu haben.“
Unterstützung erhält sie von der technischen Leiterin für Elektrik, Melanie Focken, und dem technischen Leiter für Mechanik, Jannik Ebel. Sie erzählen warum die Teilnahme an diesem Projekt für sie so wichtig ist:
Melanie: „Die Teilnahme an diesem Projekt betrachte ich als eine wertvolle Bereicherung für meinen beruflichen Werdegang. In meiner Rolle als elektrische Leitung lerne ich, ein Projekt sowohl technisch als auch zeitlich zu organisieren. Es ist eine großartige Gelegenheit, erste Erfahrungen im Umgang mit Mitarbeitern zu sammeln und ingenieurwissenschaftliche Arbeitsweisen zu erlernen.“
Jannik: „Seit dem Beginn meines Studiums freue ich mich darauf, an diesem Projekt teilnehmen zu können. Viel praktische Erfahrung und schöne Momente mit meinen Teammitgliedern zu sammeln, steht dabei für mich im Vordergrund. Ich erhoffe mir, den gesamten Prozess eines Projektes, von der Entwicklung bis zur Fertigstellung des Produktes in der Praxis mitzuerleben, dabei viele Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und schöne Momente zu erleben.“
Die beiden großen Teams Elektrik und Mechanik splitten sich unter anderem in die Baugruppen Fahrwerk, Antrieb und Steuergerät auf. Außerdem runden die wirtschaftlich ausgerichteten Teams, wie Business Plan, Einkauf und Sponsoring die Gesamtheit des Racing Teams ab. Die Zusammenarbeit dieser Teams ist integraler Bestandteil des Erfolgs.
Obwohl derzeit der Anteil männlicher Studierender an der PHWT prozentual überwiegt, setzt sich die Hochschule aktiv für die Förderung der Partizipation von Frauen ein, unter anderem durch Initiativen wie MINT Uni oder das Niedersachsen Technikum. Daher freut es uns umso mehr, dass sowohl eine Frau die Leitung des Racing Teams übernommen hat als auch, dass knapp 50% der Baugruppen von Frauen geleitet werden. Diese Entwicklung signalisiert einen positiven Wandel in der Branche und betont die Fähigkeiten sowie das Potenzial von Frauen in technischen Disziplinen. Frau Redbrake dient hierbei als inspirierendes Beispiel dafür, dass Geschlecht keine Rolle spielt, wenn es um Fachkompetenz, Führung und Erfolg geht.