Pflegeschulen spielen in der beruflichen Pflegeausbildung eine sehr aktive Rolle
Von den 902 vom BIBB befragten Pflegeschulen gaben fast alle (98,6 Prozent) an, dass ihnen durch eine oder mehrere Ausbildungseinrichtungen wichtige Aufgaben übertragen wurden. Dies zeigen Ergebnisse der ersten Erhebungswelle 2022/2023 im BIBB-Pflegepanel.
BIBB-Pflegepanel: Ergebnisse der ersten Erhebungswelle
Pflegeschulen haben bei der Durchführung der beruflichen Pflegeausbildung eine hohe Bedeutung. Von den 902 vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) befragten Pflegeschulen gaben fast alle (98,6 Prozent) an, dass ihnen durch eine oder mehrere Ausbildungseinrichtungen wichtige Aufgaben übertragen wurden. Pflegeschulen engagieren sich außerdem über den Fachunterricht hinaus mit weiteren Angeboten und erhöhen dadurch ihre Attraktivität. Dennoch übersteigt das Angebot an Schulplätzen deutlich die Nachfrage. Dies zeigen Ergebnisse der ersten Erhebungswelle 2022/2023 im BIBB-Pflegepanel.
Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild von der aktiven Rolle der Pflegeschulen: Besonders häufig werden die Erstellung der Ausbildungspläne (85,9 Prozent), die Organisation und Planung der praktischen Ausbildung (82,6 Prozent) sowie der für die Ausbildungsbetriebe stellvertretende Abschluss von Kooperationsverträgen (73,1 Prozent) genannt. Auch im Bewerbungsmanagement sind Pflegeschulen tätig, indem sie Auszubildende rekrutieren und Bewerbungsverfahren durchführen (76,8 Prozent) und stellvertretend für Ausbildungseinrichtungen Ausbildungsverträge abschließen (30,6 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Schulen führen zudem Schulungen für Praxisanleitende durch (66,9 Prozent).
Auch das weitergehende pädagogische Engagement der Pflegeschulen ist hoch und geht weit über das Angebot des Fachunterrichts hinaus. Schulen mit einer Auslastung von über 75 Prozent gaben häufiger an, eine Förderung für ausbildungsschwache Lernende anzubieten. Darüber hinaus bieten sie verstärkt virtuelle Unterrichtseinheiten, Sprachförderung und Auslandsaufenthalte an. Dadurch steigern sie ihre Reputation und erreichen eine gute bis volle Auslastung.
Die befragten Pflegeschulen haben ihr Angebot an Schulplätzen seit 2020 kontinuierlich und zum Teil deutlich ausgebaut. Im Jahr 2020 waren es 52.453 Schulplätze. Für das Jahr 2022 standen bei den im Pflegepanel befragten Pflegeschulen insgesamt 62.480 Schulplätze bundesweit zur Verfügung. Von diesen konnten jedoch in 2022 nur 45.021 Plätze besetzt werden, was einer Auslastungsquote von 72 Prozent entspricht. Lediglich 21 Prozent der Schulen gaben für 2022 an, ihre Plätze voll besetzt zu haben. Während zwischen 2020 und 2021 ein Anstieg an besetzten Schulplätzen zu beobachten ist, setzte sich dieser Trend 2022 nicht fort.
Die zweite der künftig jährlich durchgeführten Befragungen läuft bereits. Befragt werden die im BIBB-Pflegepanel registrierten Pflegeschulen, Ausbildungseinrichtungen und Hochschulen.
Weitere Informationen:
• Den vollständigen Bericht, auch mit Daten zu den befragten Pflegeeinrichtungen und den Hochschulen, gibt es unter www.bibb.de/de/bibb-pflegepanel.
• Mehr zu den ungenutzten Ausbildungskapazitäten in der BIBB-Pressemitteilung vom 23.08.2023: Pflegeausbildung: Angebot übersteigt Nachfrage (https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_179742.php)
Kontakt:
pflegeberufe@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.