BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt: Konjunkturstimmung bleibt verhalten
Eine aktuelle Expertenbefragung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) verdeutlicht, dass sich die Stimmung am Immobilienmarkt gegenüber dem Vorjahr nur wenig verbessert hat.
Eine aktuelle Expertenbefragung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) verdeutlicht, dass sich die Stimmung am Immobilienmarkt gegenüber dem Vorjahr nur wenig verbessert hat. Die überwiegend pessimistische Einschätzung der Marktlage bleibt bestehen. Das BBSR befragt einmal jährlich Immobilienmarktexpertinnen und -experten in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel, Büro und Logistik. An der aktuellen Befragung nahmen 427 Personen teil.
Auffällig ist der erneute Abwärtstrend in der seit Jahren im Vergleich der Segmente am positivsten bewerteten Logistikbranche. Hier nehmen lediglich 36 Prozent der Befragten eine gegenüber dem vorangegangenen Halbjahr verbesserte Konjunkturlage wahr (schlechter: 22 Prozent). Weitaus pessimistischer bewerten die Expertinnen und Experten die Lage in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel und Büro. 59 Prozent der Befragten geben an, die Konjunkturlage am Wohnungsmarkt habe sich gegenüber dem vorangegangenen Halbjahr verschlechtert. Für den Einzelhandel teilen 60 Prozent diese Einschätzung, für den Büromarkt 61 Prozent der Befragten.
Auch die Aussichten für den Neubau schätzt eine Mehrheit der Expertinnen und Experten weiterhin pessimistisch ein. 77 Prozent der Befragten rechnen für das erste Halbjahr 2024 mit rückläufigen Fertigstellungszahlen im Mietwohnungsbau. Am Büromarkt rechnen 62 Prozent mit sinkenden Neubauzahlen, im Einzelhandel 59 Prozent.
Die Ausblicke auf die Mieten sind dagegen über alle vier Marktsegmente hinweg in einem Aufwärtstrend, besonders ausgeprägt ist der Trend am Mietwohnungsmarkt. 86 Prozent der Befragten rechnen für das erste Halbjahr 2024 mit weiter steigenden Wohnungsmieten. Selbst im Einzelhandel scheint die Talsohle durchschritten zu sein.
Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen verringert sich
New Work-Konzepte und eine etablierte Homeoffice-Kultur verändern die Nachfrage nach Büroflächen. 52 Prozent der Befragten erwarten für das Segment entsprechend eine rückläufige Flächennachfrage (steigende: 11 Prozent). Im Einzelhandel rechnen 53 Prozent mit einer verringerten Nachfrage (steigende: 8 Prozent).
Modernisierung und Sanierung im Bestand kommen in Schwung
Eine positive Entwicklung sehen die Fachleute bei Modernisierungs- und Sanierungsvorhaben im Bestand. Für das Mietwohnungssegment rechnen immerhin 49 Prozent der Befragten im ersten Halbjahr wieder mit einem Anstieg der umgesetzten Vorhaben (rückläufig: 17 Prozent).
Das BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt bietet einen detaillierten Einblick in die Stimmungslage und die Trendeinschätzungen der verschiedenen Teilmärkte der Immobilienbranche.
Die Publikation „Immobilien-Konjunkturtrends 2024“ hier abrufbar:
www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2024/immobilien-konjunkturtrends.html
Kontakt:
Christian Schlag
Stab Direktor und Professor
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Telefon: +49 228 99 401-1484
stabd@bbr.bund.de
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.