Synergien in der Ostseeforschung stärken: IOW und Universität Klaipėda wollen Kooperation ausbauen
Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und die litauische Universität Klaipėda werden künftig intensiver kooperieren und haben heute eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Damit wird die bereits bestehende Zusammenarbeit vertieft. Im Fokus stehen dabei der Ausbau der gemeinsamen Küstenmeerforschung, die möglichst effiziente Nutzung von vorhandener Forschungsinfrastruktur und innovativer Meeresforschungstechnologie sowie eine optimierte Abstimmung einheitlicher Verfahren zur Überwachung der Meeresumwelt in der Ostsee zwischen den Anrainerländern.
IOW-Direktor Oliver Zielinski und Artūras Razbadauskas, Rektor der Universität Klaipėda, unterzeichneten das Memorandum of Understanding über den Ausbau der Zusammenarbeit in Klaipėda im Meeresforschungsinstitut der Universität. „Das Kooperationsabkommen ist ein wichtiger Schritt, von dem insbesondere eine neue Generation von Meeresforscherinnen und Meeresforschern im Ostseeraum profitieren wird. Gemeinsam mit der Universität Klaipėda forschen und lehren wir seit vielen Jahren im Bereich des Küstenzonenmanagements und der marinen Mikrobiologie. Drauf aufbauend wollen wir neue Forschungsfelder erschließen und so die Wissensgrundlagen für eine gesunde Ostsee verbessern“, kommentiert Zielinski das neue Abkommen.
Die geplante Zusammenarbeit umfasst gemeinsame Forschungsaktivitäten, die Unterstützung von Austauschaufenthalten insbesondere junger Forschender, das Schaffen von Synergien sowohl bei der Nutzung von Forschungsinfrastruktur als auch beim Einwerben internationaler Projektmittel und, nicht zuletzt, den Ausbau weiterer gemeinsamer Aktivitäten in der Lehre.
„Zukünftig aufbauen wollen wir unter anderem die Kooperation im Bereich der Fernerkundung. Das ist ein Forschungsfeld, in dem wir hier am IOW unsere Kapazitäten grade erweitern und an der Universität Klaipėda gibt es bereits eine sehr gute Arbeitsgruppe dazu. Das passt also sehr gut“, erläutert Oliver Zielinski. „Ich bin sicher, dass wir noch viele zusätzliche Synergien mobilisieren können“, so der IOW-Direktor weiter.
Ein wichtiges, bereits bestehendes gemeinsames Forschungsfeld ist eine vom IOW in Klaipėda etablierte Forschungsgruppe zum Thema Küsten- und Meeresmanagement. Hier geht es um den Einfluss von menschlichen Aktivitäten, Eingriffen und Maßnahmen in Küsten- und Meeressystemen, die Erarbeitung von Handlungs-empfehlungen für Meeres- und Küstenschutzpolitik sowie um Fragen, wie ein nachhaltiger Wandel auf regionaler Ebene umgesetzt werden kann. Ein weiterer gemeinsamer, bereits etablierter inhaltlicher Schwerpunkt sowohl in der Forschung als auch in der Lehre ist die marine Umweltmikrobiologie. Hier wurde unter anderem das internationale, vom IOW geleitete Forschungsprojekt BaltVib (https://www.io-warnemuende.de/baltvib-home-en.html) unter wesentlicher Beteiligung der Universität Klaipėda realisiert, das sich mit der Frage beschäftigt, ob Seegraswiesen und Muschelbänke die Gefahr von potenziell sehr gefährlichen Vibrio-Bakterien in der Ostsee mildern können.
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Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der aktuell 96 eigenständige Forschungseinrichtungen gehören. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 20.500 Personen, davon sind ca. 11.500 Forschende. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Mrd. Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de