Neu berufen: Prof. Dr. Christiane Dätsch übernimmt Professur für Kulturmanagement
Christiane Dätsch hat zum Sommersemester 2024 die Professur für Kulturmanagement an der Hochschule Merseburg übernommen. Nach ihrem Studium der Germanistik, Journalistik und Romanistik in Bamberg, Lyon und Hamburg hat sie sich in ihrer Dissertation mit dem jüdisch-österreichischen Autor Ernst Weiß (1882–1940) und seiner Kurzprosa auseinandergesetzt.
Zuletzt war die aus Ulm stammende Christiane Dätsch als Akademische Oberrätin am Institut für Kulturmanagement der PH Ludwigsburg tätig. Vorher arbeitete sie unter anderem als Journalistin und leitete Kommunikationsabteilungen im Kultur- und Sozialbereich.
Forschungsseitig liegt ihr Schwerpunkt auf Steuerungsprozessen in Kultur- und Sozialbetrieben sowie im künstlerischen Management. An der Hochschule Merseburg möchte Christiane Dätsch ihr Augenmerk unter anderem auf Transformationsprozesse legen, die das kulturelle Erbe der Region und seine Managementprozesse betreffen. Das Thema Erbe und die dahinterstehenden Aufgaben für Kulturmanager*innen interessieren und beschäftigen sie schon seit langem – zuletzt in einem vierjährigen Projekt mit einer Hochschule in Israel. Wie für andere Bereiche der Kultur gilt auch für das Erbe: Ohne Planung und Vermittlung, ohne Medien und Marketing, Finanzierung und Controlling finden Kunst und Kultur nicht in die Öffentlichkeit und langfristig auch keine Lobby – weder im öffentlichen noch im privaten Sektor. Kulturmanagement, so verstanden, geht für Christiane Dätsch über die Anwendung der Instrumente der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre auf den Kulturbetrieb hinaus und berücksichtigt auch kulturanthropologische, kultursoziologische und künstlerische Aspekte.
Christiane Dätsch betont die essenzielle Rolle von Kunst, Kultur und Sozialem für die Gesellschaft. „Aber ohne Menschen und Organisationen, die sie vermitteln, finden sie keinen Weg in die Öffentlichkeit und ins Bewusstsein der Menschen. Die langjährige Tätigkeit in drei großen Kultur- und Sozialeinrichtungen hat mir gezeigt, dass dafür Steuerungsprozesse wichtig sind. Mein Ziel ist es, Kultur zugänglich zu machen und deren Bedeutung und Inhalte zu vermitteln.“ Dieses Anliegen treibt sie an, sich mit dem Thema Kulturmanagement zu beschäftigen.
Die Studierenden in Merseburg werden zukünftig von ihren in der Praxis gesammelten Erfahrungen profitieren. „Meine praktischen Erfahrungen bilden die Grundlage meiner Lehre, sei es beim Thema Kulturbegriff oder in den Bereichen Kommunikation oder Marketing. Ich hoffe, diesen Theorie-Praxis-Transfer in Merseburg intensivieren und ausbauen zu können“, so Prof. Dätsch. Von ihren Studierenden erwartet sie Aufgeschlossenheit, aktive Teilnahme, das Vorantreiben eigener Ideen und wünscht sich, dass sie mit kritischem Feedback nicht hinter dem Berg halten.