Projekt der hessischen Agrarfakultäten zu regenerativem Ackerbau geht in die Verlängerung
Mit fortschreitendem Klimawandel mehren sich ausgeprägte Dürre- und Hitzeperioden sowie Extremniederschlagsereignisse. Diese führen zunehmend zu Belastungen der menschlichen Gesundheit und zu Einschränkungen wichtiger Ökosystemleistungen wie z. B. Wasserversorgung, Bodenfruchtbarkeit, Schaffung eines gemäßigten Lokalklimas und Lebensraumfunktion für Tier- und Pflanzenarten.
Mit fortschreitendem Klimawandel mehren sich ausgeprägte Dürre- und Hitzeperioden sowie Extremniederschlagsereignisse. Diese führen zunehmend zu Belastungen der menschlichen Gesundheit und zu Einschränkungen wichtiger Ökosystemleistungen wie z. B. Wasserversorgung, Bodenfruchtbarkeit, Schaffung eines gemäßigten Lokalklimas und Lebensraumfunktion für Tier- und Pflanzenarten.
Um den Klimafolgen zu begegnen, beschreitet die Praxis seit Jahren im Rahmen der „regenerativen Landwirtschaft“ neue Wege. Diese Form der Landwirtschaft zeichnet sich beispielsweise durch eine reduzierte Bodenbearbeitung und eine dauerhafte Bodenbedeckung aus. Die Bodenbedeckung und die reduzierte Bearbeitungsintensität soll unter anderem für eine Kühlung des Bodens sorgen, gleichzeitig die Nährstoffauswaschung verringern und die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöhen.
Seit Sommer 2020 wird im Projekt AKHWA untersucht, ob der Regenerative Ackerbau eine geeignete Strategie zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel ist. Unter Leitung der Universität Kassel arbeiten in dem vom Land Hessen im Rahmen des Integrierten Klimaschutzplans 2025 mit 2,5 Millionen Euro geförderten Projekt mehrere landwirtschaftliche Betriebe in Hessen sowie die Universität Gießen, die Hochschule Geisenheim und der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen zusammen.
Erste Erfolge und weiterer Forschungsbedarf
Die fruchtbare Zusammenarbeit hat bereits zu vielversprechenden Ergebnissen geführt. Durch eine reduzierte Bodenbearbeitung und Kompostgaben konnte der Kohlenstoffgehalt in den oberen 100 cm des Bodens um bis zu 27% erhöht werden. Eine Mulchdecke kann den Boden deutlich kühlen und Wasser speichern. Positive Wirkungen der regenerativen Landwirtschaft auf das Bodenleben und die Bodenstruktur führten zu einer größeren Resilienz gegenüber Starkregenereignissen bei denen dann mehr Wasseraufnahme durch die Böden und weniger Erosion stattfindet. Trotz erhöhter Kohlenstoff- und Nährstoffgehalte der Böden zeigen erste Ergebnisse, bisher keine Erhöhung der Treibhausgasemissionen.
Neben den positiven Ergebnissen bleiben wichtige Fragen offen, die das Konsortium nun in einer vierjährigen Projektverlängerung untersuchen wird. So werden die Kosten- und Leistungsdaten aus den landwirtschaftlichen Betrieben ermittelt und den Ökosystemleistungen gegenübergestellt. In einer Erweiterung des Projektes werden außerdem mögliche Auswirkungen des Regenerativen Ackerbaus auf Landschaftsebene in Hessen modelliert.
Weitere Informationen:
https://www.akhwa.de/