Ausschreibung für DPG-Auszeichnungen 2025 gestartet
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft schreibt ihre Preise für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf unterschiedlichen Gebieten der Physik aus. Kandidatinnen und Kandidaten können bis zum 30. Juni 2024 nominiert werden.
Bad Honnef, 18. April 2024 – Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) prämiert jedes Jahr herausragende wissenschaftliche Leistungen auf unterschiedlichen Gebieten der Physik. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im November von ehrenamtlichen Preiskomitees im Rahmen des Tages der DPG ausgewählt und kurz danach verkündet.
„Die DPG-Preise tragen dazu bei, herausragende Leistungen in der Physik einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen“, betont Andreas Buchleitner, DPG-Vorstand für wissenschaftliche Programme und Preise. „Die Physik prägt unser Bild der Welt und erweitert unsere Möglichkeiten, diese zu gestalten. Sie definiert somit wesentliche Grundlagen der wissenschaftlich-technischen Welt und auf den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt angewiesener moderner Gesellschaften.“
Die höchsten Auszeichnungen der DPG sind die Max-Planck-Medaille sowie die Stern-Gerlach-Medaille. Die Max-Planck-Medaille zeichnet besonders herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik aus und blickt auf eine lange Tradition zurück. Sie wurde 1929 anlässlich des 70. Geburtstages von Max Planck gestiftet. Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik zeichnet die DPG mit der Stern-Gerlach-Medaille aus, deren Historie bis ins Jahr 1986 zurückgeht. Beide Auszeichnungen bestehen aus je einer Goldmedaille mit Portraits der Namensgeber und einer auf Pergament handgeschriebenen Urkunde.
Nominierungen bis 30. Juni 2024 möglich
Die DPG ruft auf, bis zum 30. Juni 2024 online Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Auszeichnungen zu nominieren. „Lassen Sie uns gemeinsam die Preiskultur in Deutschland pflegen, indem wir möglichst viele und gute Vorschläge sammeln“ bittet Buchleitner.
Das Nominierungsverfahren ist einfach: Benötigt wird eine Begründung für den Preisvorschlag von ein bis zwei Seiten mit einer Kurzzusammenfassung von wenigen Sätzen. Dem Vorschlag sollten ein Lebenslauf (ggf. Publikationsliste) sowie Gutachtervorschläge beigefügt werden.
DPG-Auszeichnungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen der DPG. Für dessen herausragende Leistungen werden verschiedene Auszeichnungen verliehen. Um die Sichtbarkeit der Leistungen von jungen Wissenschaftlerinnen in der Physik zu erhöhen, wird der Hertha-Sponer-Preis mit einem Preisgeld von 3.000 Euro vergeben. Kürzlich abgeschlossene experimentelle oder theoretische Arbeiten werden mit dem Gustav-Hertz-Preis und einem Preisgeld von 7.500 Euro geehrt. Der Walter-Schottky-Preis zeichnet Arbeiten in der Festkörperforschung der letzten beiden Jahre aus und wird mit 10.000 Euro prämiert. Der Gaede-Preis wird für Beiträge auf dem Gebiet der Vakuumwissenschaft und -technik verliehen (Preisgeld von bis zu 10.000 Euro, Modell der ersten Molekularluftpumpe). Der Georg-Simon-Ohm-Preis zeichnet eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) aus und wird mit einem Preisgeld von 1.500 Euro prämiert.
DPG-Auszeichnungen für die Vermittlung von Physik
Einen entscheidenden und unverzichtbaren Beitrag zur Identifikation und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses leisten Personen, die die Physik in Schulen, Hochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen vermitteln. Auszeichnungen für die Vermittlung von Physik sollen die Sichtbarkeit dieser so wichtigen und grundlegenden Arbeit erhöhen und das gesellschaftliche Bewusstsein für deren Relevanz stärken. Daher werden von der DPG bis zu drei Physiklehrkräfte aller Schulformen mit dem Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung der Physik an Schulen und je 500 Euro Preisgeld gewürdigt. Der Georg-Kerschensteiner-Preis ehrt hervorragende Beiträge zur Physikdidaktik und -lehre an Hochschulen oder in Weiterbildungsformaten, zur Erforschung von Lehr- und Lernprozessen in der physikalischen Bildung sowie zur Entwicklung neuer Lehrkonzepte und -medien.
Verbindende Auszeichnungen
„Internationaler Austausch ist ein Wesenselement der Physik“, betont Buchleitner. „Die Auszeichnung herausragender wissenschaftlicher Leistungen über Ländergrenzen hinweg ist daher von hoher Bedeutung.“ Zusammen mit der Société Française de Physique verleiht die DPG den Gentner-Kastler-Preis im jährlichen Wechsel an in Deutschland bzw. in Frankreich tätige Physikerinnen oder Physiker. 2025 soll der Preis nach Deutschland gehen. Alle zwei Jahre verleiht die DPG gemeinsam mit der Polnischen Physikalischen Gesellschaft den Marian Smoluchowski-Emil Warburg-Preis, ebenfalls im Wechsel an Kolleginnen oder Kollegen aus Polen und Deutschland. Der Preis soll 2025 nach Polen gehen. Beide Auszeichnungen bestehen aus einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro und einer Silbermedaille.
Der Robert-Wichard-Pohl-Preis überwindet auf einer ganz anderen Ebene Grenzen: Er wird für herausragende Beiträge zur Physik von interdisziplinärer Bedeutung verliehen und umfasst ein Preisgeld von 5.000 Euro. Der DPG-Technologietransferpreis trägt seine verbindende Bedeutung bereits im Namen. An der Schnittstelle von Forschung und Wirtschaft würdigt die DPG jährlich einen erfolgreichen Technologietransfer. Ausgezeichnet werden jeweils ein Forschungsinstitut und ein Unternehmen, die je einen Glaspokal und eine Urkunde erhalten.
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