Bundespolitik zu Gast an der FernUniversität
Am 17.04. besuchte der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags gemeinsam mit Hagener Abgeordneten die FernUniversität in Hagen. Auf dem Programm: Eine virtuelle Tour durch den Immersive Collaboration Hub und viele Gespräche über die besondere Rolle der FernUniversität in der deutschen Hochschullandschaft.
Die FernUniversität in Hagen ist die einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland. Sie ist eine Universität des Landes Nordrhein-Westfalen, ihre Studierenden sind jedoch über die gesamte Republik verteilt, rund 70% wohnen in anderen Bundesländern. Damit hat sie im Bildungssystem eine bundesweite Bedeutung. Darum hatte das Rektorat der FernUniversität den für Wissenschaft zuständigen Bundestagsausschuss eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), Ria Schröder (FDP), Oliver Kaczmarek (SPD) und Barbara Benkstein (AfD) aus dem Ausschuss sowie die Hagener Bundestagsabgeordneten Katrin Helling-Plahr (FDP) und Timo Schisanowski (SPD) waren der Einladung gefolgt.
Der Ausschussvorsitzende Kai Gehring sagte im Gespräch mit dem Rektorat:
„Die FernUniversität ist ein besonderer Leuchtturm in der bundesweiten Hochschullandschaft und für das Fernstudium von nationaler Bedeutung. Sie leben seit vielen Jahren vor, was es heißt, eine herausragende digitale Hochschule und Open University zu sein, die sich für Chancen- und Bildungsgerechtigkeit einsetzt. Qualität, Innovationen, Durchlässigkeit und Diversity sind Markenzeichen der FernUni. Viele anderen Hochschulen in Deutschland können von Ihnen eine ganze Menge lernen.“
Die Rektorin der FernUniversität, Prof. Dr. Ada Pellert, wies darauf hin, dass Deutschland im internationalen Vergleich der Hochschulsysteme einen Sonderfall darstelle:
„Fernhochschulen sind fast überall nationale Einrichtungen, nur in Deutschland ist das nicht so. Die FernUniversität ist bereits heute so aufgestellt, dass sie noch stärker Aufgaben übernehmen könnte, die von bundesweiter Bedeutung sind. Ich denke an die Professionalisierung digitaler Hochschulbildung oder aber auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen für Gesellschaft und Arbeitswelt. Dazu müsste man die FernUniversität nur weiter entwickeln, aber auch besser finanzieren. Über eine Unterstützung durch die Bundespolitik würden wir uns sehr freuen.“
Digitale Fernlehre, Bildungstechnologie und Forschung
Bei einem anschließenden Rundgang über den Hagener Campus bekamen die Abgeordneten Einblicke in die Praxis von Forschung und Lehre. Zu Beginn stand eine Führung durch das Video-Studio auf dem Programm. Dessen Leiter Axel Nattland und die Geschäftsführerin des Zentrums für Lernen und Innovation (ZLI), Dr. Annabell Bils, präsentierten aktuelle Entwicklungen moderner digitaler Fernlehre, von der die zurzeit rund 72.000 Studierenden der FernUniversität profitieren.
Wie die Zukunft digitalen Lernens aussieht und sich anfühlt, konnten die Bildungspolitikerinnen und -politiker bei der nächsten Station erleben. Forschungsprofessor Dr. Thomas Ludwig hatte Hologramm-Projektoren und VR-Brillen zum Ausprobieren mitgebracht, die einen Vorgeschmack auf die Ausstattung des Immersive Collaboration Hub (ICH) gaben. ICH wird im Herbst an der FernUniversität eröffnet werden und ein Explorationsraum für Forschende, Studierende, aber auch Partner aus Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Sie können dort erforschen und erleben, wie sich digitale Technologien einsetzen lassen, um reale und virtuelle Welten miteinander zu verschmelzen.
Durch digitale Technologie unterstützte Bildung steht auch im Fokus zweier Forschungsverbünde, die sich im Anschluss vorstellten: Prof. Dr. Torsten Zesch erläuterte die Arbeit des Center of Advanced Technology for Assisted Learning and Predictive Analytics (CATALPA). Es beschäftigt sich mit der Erforschung und Erprobung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung, personalisiertem Lernen und bildungstechnologischer Unterstützung von Studierenden. Prof. Dr. Uwe Elsholz präsentierte den Forschungsschwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung (ABD). Dieser widmet sich den Auswirkungen und Anforderungen digitaler Arbeitswelten. Im Zentrum des Interesses stehen Fragen der Arbeitsgestaltung, der Kompetenzenwicklung und des Lebenslangen Lernens. Den drängenden Herausforderungen in den Handlungsfeldern Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit, stellen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fakultäten der FernUni im gleichnamigen Forschungsschwerpunkt EUN, den Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer vorstellte.