Öffentliches Gespräch mit dem Kollektiv des Bulgarischen Pavillons der Biennale in Venedig
Wie entstand die Installation „The Neighbours“? – Diskussionsrunde am 7. Mai an der Universität Regensburg
Der offizielle bulgarische Beitrag zur aktuellen Kunst-Biennale in Venedig ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Die Multimedia-Installation mit dem Titel „The Neighbours“ befasst sich mit verstummten und verblassten Erinnerungen von Überlebenden der kommunistischen Repression in Bulgarien – und wird inzwischen von internationalen Medien hervorgehoben. Dieser dunkle Aspekt der Nachkriegsgeschichte wird in Bulgarien öffentlich kaum behandelt, umso wichtiger ist diese künstlerische Intervention. Bemerkenswert ist auch die Entstehung: „The Neighbours“ ist das Resultat von 20 Jahren Recherche, geschaffen von einem Kollektiv aus nicht nur Kunstschaffenden, sondern auch Forschenden aus Geschichte und Klinischer Psychologie.
Mitglieder des Kollektivs werden am Dienstag, 7. Mai 2024, um 18 Uhr in Hörsaal H 26 (Vielberth-Gebäude) der Universität Regensburg über den Entstehungsprozess von „The Neighbours“ berichten: Sie führten zahlreiche Interviews mit Überlebenden der staatlichen Gewalt. Die Installation bildet in Teilen auch die Wohnungen der Überlebenden nach, in denen die Interviews stattfanden. Für das Kollektiv stand zudem die Frage im Mittelpunkt, wie wir Traumata erinnern, tragen und vergessen; und ob Kunst ein Weg sein kann, die Erfahrungen der Überlebenden bekannt zu machen.
Moderation: Vera Beyer, Professorin für Historische Bildwissenschaft an der Universität Regensburg. Das Gespräch „The Making of the Neighbours: The artist studio as a transitory archive or how to visualise silenced histories?” findet auf Englisch statt. Die Diskussion ist öffentlich, der Eintritt frei.
Veranstalter sind der Leibniz-WissenschaftsCampus „Europa und Amerika in der modernen Welt“, wo ein Mitglied des Kollektivs, Lilia Topouzova, zurzeit als Gastwissenschaftlerin in Regensburg tätig ist. Weitere Veranstalter: Zentrum Erinnerungskultur, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung sowie Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien an der Universität Regensburg.
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Mit mehr als 80 Mitarbeiter*innen aus über einem Dutzend Ländern ist das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropafor-schung (IOS) mit Sitz in Regensburg eine der größten Einrichtungen seiner Art. Aufgabe ist die Analyse historischer und gegenwärtiger Dynamiken in Ost- und Südosteuropa – und zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Am IOS forschen Ge-schichts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler*innen gemeinsam. Daneben veröffentlicht das Institut Fachzeitschriften und Buchreihen, fördert den akademischen Nachwuchs und beherbergt eine international führende Fachbibliothek. Mehr auf: www.leibniz-ios.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Paul Vickers
Geschäftsführer Leibniz-WissenschaftsCampus „Europa und Amerika“
Tel.: 0941/943-5964
E-Mail: campus@europeamerica.de
Weitere Informationen:
https://www.europeamerica.de/news-and-events/detail/artist-talk-7-may-the-making-of-the-neighbours.html