Ökologische Gemüsezüchtung: Uni Kassel und Julius Kühn-Institut arbeiten zusammen
Fast zwei Drittel aller Deutschen kaufen Gemüse laut Bundeslandwirtschaftsministerium häufig oder sogar ausschließlich in Bio-Qualität. Für eine nachhaltige und gesunde Ernährung nimmt es eine wichtige Rolle ein. Gemeinsam forschen die Universität Kassel und das Julius Kühn-Institut künftig daran, Bio-Gemüse klimaresilienter und ressourcenschonender anzubauen.
Der Präsident des Julius Kühn-Instituts, Prof. Dr. Frank Ordon, und Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement unterzeichneten dafür gestern (2. Mai) an der Universität Kassel eine Kooperationsvereinbarung. Im Zentrum eines ersten gemeinsamen Projektes steht die Verbesserung der Trockenstress-Toleranz der Tomate. Es wird geleitet von Dr. Bernd Horneburg, Fachgebiet Ökologische Pflanzenzüchtung und Agrarbiodiversität.
Instituts-Präsident Frank Ordon sagte: „Die Kooperationsvereinbarung mit der Universität Kassel ist ein weiterer Schritt des Julius-Kühn-Instituts, die Forschung im Bereich des ökologischen Landbaus, insbesondere der ökologischen Pflanzenzüchtung, durch Nutzung von Synergismen zukunftsfähig und langfristig zu stärken.“
Universitäts-Präsidentin Ute Clement kommentierte: „Diese Kooperation ist ein weiterer Schritt, die ausgezeichnete Vernetzung unserer Forschenden auch durch formelle Kooperationen abzubilden. Das stärkt unser Forschungsprofil in der Nachhaltigkeit und ist auch Rückenwind für ein angestrebtes Innovationszentrum für Agrarsystemtransformation.“
Die Dekanin des Fachbereichs, Prof. Dr. Maria Finckh, ergänzte „Die Kooperation passt gut zur geplanten dauerhaften Stärkung des Gemüsebaus und der ökologischen Gemüsezüchtung am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, was nicht nur interessierte Studierende anzieht, sondern auch dem steigenden Bedarf an lokal und ökologisch produziertem Gemüse Rechnung trägt.“
Schon bislang hatten das Julius Kühn-Institut und die Universität Kassel in zahlreichen Projekten zusammengearbeitet, beispielsweise in den Bereichen alternative Pflanzenschutzmethoden, pflanzenbauliche Maßnahmen zur Bodenverbesserung durch Agroforstmethoden sowie im Bereich Züchtungsforschung, wie etwa für krankheitsresistentere Kirschensorten.
Der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel ist bundesweit der einzige Fachbereich einer Universität, der sich ausschließlich der Erforschung der Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft und ihrer Nutzung widmet. Er hat internationale Bedeutung in der Ausbildung von Nachwuchskräften für Forschung, (ökologische) Landwirtschaft und darüber hinaus. Sitz des Fachbereichs ist Witzenhausen, etwa 40 Kilometer östlich von Kassel.
Das Julius Kühn-Institut ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Deutschland. Es gehört als selbständige Bundesoberbehörde zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. An insgesamt 18 Fachinstituten forscht das Institut zu den Bereichen Züchtungsforschung und genetische Vielfalt, zu Pflanzenschutz und zu Agrarökosystemen.
Weitere Informationen:
http://www.uni-kassel.de