15. Mai 2024: HFF München präsentiert CHANTAL AKERMAN – EXIL CINEMA: eine Lecture Performance von Tine Rahel Völcker
Lecture Performance zur Filmemacherin Chantal Akerman von Tine Rahel Völcker / anschließend Gespräch mit Tine Rahel Völcker und Tucké Royale / Völcker ist Autorin von Theaterstücken, Hörspielen und Prosa / Tucké Royale ist einer von vier Spitzenprofessor*innen der HFF München
Filmausschnitten von Chantal Akerman
ca. 75min.
Anschließend Gespräch mit Tine Rahel Völcker und Tucké Royale
Mittwoch, 15. Mai | 18.00 Uhr (Ende ca. 20.30 Uhr)
Kino 1 der HFF München | Bernd-Eichinger-Platz 1 | 80333 München
Teilnahme kostenlos | keine Anmeldung erforderlich
Chantal Akerman (1950-2015) war wohl eine der ungewöhnlichsten Filmemacherinnen ihrer Zeit. Nicht zuletzt, weil sie als Frau den Kamerablick radikal veränderte und weil sie als Tochter polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in den westlichen Metropolen keine Heimat, sondern ein permanentes Provisorium sah. Wie sich die Vergangenheit und die Skepsis gegenüber der Zukunft in ihren Filmen spiegeln, zeigt die Berliner Autorin Tine Rahel Völcker anhand Chantal Akermans Kurzfilm-Debüt «Saute ma ville» (1968) und Ausschnitten aus Akermans Filmen «D‘Est» (1993) und «Là-Bas» (2006). Sie liest aus ihrem 2020 erschienenen Buch «Chantal Akermans Verschwinden» und lädt ein, ihr auf eine Reise nach Polen und in den faszinierenden Kosmos der Filme Akermans zu folgen.
Tine Rahel Völcker ist Autorin von Theaterstücken, Hörspielen und Prosa. Ihre Arbeiten thematisieren häufig die Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen und suchen Wege über Gewalt zu sprechen, ohne sie zu reproduzieren. Theaterstücke von ihr wurden u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Berliner Maxim Gorki Theater und ihre jüngsten Arbeiten am Staatstheater Augsburg uraufgeführt. 2020 erschien ihr Prosadebüt Chantal Akermans Verschwinden. Les Rendez-vous de Tarnów. 2021 folgte das Buch Frauen der Unterwelt. Queerfeministische Antworten auf Psychiatriegewalt, Sexismus und Ableismus, in dessen Zentrum die Geschichten von sieben weiblichen Opfern der NS-Krankenmorde stehen. 2022 erschien bei Unrast ihr Essay Vom Hindukusch bis Buchenwald: Suhrabs Flucht und das Ende der Menschenrechte in Europa. Tine Rahel Völcker lebt in Berlin.
Tucké Royale repräsentiert die erzählerische Grenzüberschreitung. Er ist preisgekrönter Autor von Hörspielen, Drehbüchern, Schauspieler, Filmemacher, Produzent. Seine interdisziplinäre Arbeitserfahrung umfasst sowohl Theater/Performances als auch Musikauftritte mit eigener Band. Seit vielen Jahren lehrt er an verschiedenen Universitäten und Akademien. Er repräsentiert durch sein Mitwirken an der Kampagne #actout auch die Weiterentwicklung von Inklusions- und Diversitätszielen der HFF, wo er seit dem aktuellen Wintersemester 2023/24 einer von vier neuen Spitzenprofessor*innen ist.
Mehr über Tucké Royale
Mit dem Spitzenprofessurenprogramm (SPP) als Teil der Hightech Agenda Bayern betreibt das bayerische Wissenschaftsministerium Forschungsförderung auf höchstem Niveau. Dadurch werden Forschungsprofessuren für herausragende nationale und internationale Persönlichkeiten ermöglicht. An den Kunsthochschulen ist das SPP als Gastprofessurenprogramm ausgestaltet, für das sich die Kunsthochschulen bewerben konnten. Die eingereichten Konzepte wurden von einem Expert*innengremium begutachtet. Die Entscheidung über die Auswahl der Persönlichkeiten, die berufen werden, trifft die jeweilige Hochschule.
Die HFF München hatte sich mit ihrem Konzept „Visionäre Stimmen für Bayern: Talentförderung durch Spitzenleistung und Vielfalt“ auf Spitzenprofessuren beworben und den Zuschlag erhalten. Sie bekommt damit Fördermittel für zwei 100%-Professuren, die sich vier herausragende Leistungsträger*innen zu jeweils 50% teilen: Mo Asumang, Hans-Christian Schmid, Tucké Royale und Matthias Zentner. Organisatorisch ist jede*r der vier Spitzenprofessor*innen einer HFF-Studienabteilung zugeordnet und betreuen dort auch jeweils Student*innen und deren Projekte. Die beiden Kompetenzkerne des Gastprofessuren-Programms „Hybride Erzählformen“ und „Creative Direction“ werden abteilungsübergreifend gestaltet.