DZD-Forscher Robert Wagner mit Werner-Creutzfeldt-Preis ausgezeichnet
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) hat den DZD-Forscher Prof. Dr. med. Robert Wagner mit dem Werner-Creutzfeldt-Preis ausgezeichnet. Die Fachgesellschaft ehrt mit dem Preis seine außerordentlichen Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung der Pathogenese des Prädiabetes und Typ-2-Diabetes aus unterschiedlichen Aspekten des Organ-Crosstalks. Die Verleihung findet im Rahmen des diesjährigen Diabetes Kongresses (8.-11. Mai) in Berlin statt.
Prof. Wagner leitet beim DZD-Partner Deutsches Diabetes Zentrum in Düsseldorf die Arbeitsgruppe “Klinisches Studienzentrum” und ist W3-Professor für klinisch-diabetologische Stoffwechselforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der wissenschaftliche Fokus der Arbeit von Prof. Wagner liegt in der klinisch-translationalen Erforschung der Pathogenese des Typ-2-Diabetes und seiner Komplikationen. Einer seiner Schwerpunkte ist das Verstehen der Heterogenität des Diabetes, die perspektivisch zur Entwicklung von präzisionsmedizinischen Ansätzen zur Vermeidung von späten Komplikationen führen wird.
Heterogenität des Prädiabetes
Seine Forschung führte zu wichtigen Erkenntnissen über die Heterogenität des prädiabetischen Stoffwechsels. So konnte er zeigen, dass es sechs Subtypen des Prädiabetes gibt, die sich in der Krankheitsentstehung, dem Risiko für Diabetes und der Entwicklung von Folgeerkrankungen unterscheiden.
Die Erkenntnisse basieren auf Daten von 899 Diabetes-gefährdeten, aber noch nicht erkrankten Personen, die über 25 Jahre an der Tübinger Familienstudie und der Studie des Tübinger Lebensstilprogramms des DZD-Partners Institut für Diabetes und Metabolismus Forschung (IDM), teilnahmen. Auf Basis von oralen Glukose-Toleranztests, Magnetresonanz-Messungen des Körper- und Leberfetts sowie genetischen Untersuchungen identifizierte Wagner zusammen mit seinem Team drei Prädiabetes-Subtypen, die ein eher geringes Risiko für Typ-2-Diabetes haben – aber auch drei Subtypen mit hohem Progressionsrisiko. Letztere entwickeln auch häufiger schwere Verläufe und Folgeerkrankungen.
Auf dem Weg in eine präzisere Diabetologie
Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung, die sehr unterschiedlich verläuft. Gemeinsam mit DDZ-Forschenden wandte Wagner einen innovativen Algorithmus an, um Menschen mit Typ-2-Diabetes anhand von Routinedaten zu stratifizieren und so die stoffwechselbedingte Vielfalt einer Diabetes-Erkrankung darzustellen.
Diese Erkenntnisse zur Subtypisierung des Diabetes und des Prädiabetes könnten künftig dazu beitragen, individuelle Risiken und Verläufe des Typ-2-Diabetes besser und frühzeitiger beurteilen zu können. Eine praktische Anwendungsmöglichkeit wäre, auf die einzelnen Subtypen zugeschnittene Überwachungs-, Präventions- und Therapieprogramme zu etablieren.
Werner-Creutzfeldt-Preis
Den Werner-Creutzfeldt-Preis vergibt die DDG für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Pathophysiologie und Therapie des Diabetes mellitus an deutschsprachige forschende Medizinerinnen und Mediziner. Der von der Firma Lilly zu Ehren und im Gedenken an Prof. Dr. med. Dr. h. c. Werner Creutzfeldt initiierte und geförderte Preis wurde zum ersten Mal im Jahre 2007 vergeben. Der Preist ist mit 10.000 € dotiert.