HRK: Studien- und Berufswege internationaler Studierender in Deutschland umfassend denken
Die deutschen Hochschulen möchten die Grundlagen und Rahmenbedingungen für erfolgreiche Studien- und Berufswege ihrer internationalen Studierenden weiter verbessern. In einer von der Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) verabschiedeten Entschließung schlagen sie dafür ein umfassendes Maßnahmenpaket vor. Die Hochschulen selbst könnten für eine gelingende fachliche und soziale Integration zusätzliche Schritte gehen. Gleichzeitig stellen sie an Bund und Länder konkrete Forderungen zur Verbesserung der rechtlichen, regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen.
„Deutschland ist eines der weltweit beliebtesten Gastländer für international mobile Studierende. Das spricht für die hohe Qualität und Attraktivität des Studienangebots unserer Hochschulen. Es belegt zudem generell die Erfolge in der institutionellen Internationalisierung des deutschen Hochschulsystems“, erklärte Prof. Dr. Angela Ittel, HRK-Vizepräsidentin für Internationales, Gleichstellung und Diversität, im Rahmen der Mitgliederversammlung der HRK gestern in Fulda. „Wir dürfen uns jedoch nicht auf diesen Erfolgen ausruhen, sondern müssen kontinuierlich dafür Sorge tragen, dass die Rahmenbedingungen für die vielen internationalen Studierenden, die erfreulicherweise zu uns kommen, insoweit passen, dass diese mit ihrem spezifischen Wissen und ihren Kompetenzen gern auch langfristig zur Innovation in Deutschland beitragen.“
Eine erfolgreiche Gesamtstrategie müsse die Sicherung des individuellen Studienerfolgs sowie die Verbesserung der Aufenthalts- und Bleibebedingungen in den Blick nehmen, so Ittel. Auf institutioneller Ebene gehe es um eine weitere Flexibilisierung des Hochschulzugangs und eine Diversifizierung der Studienvorbereitung. Studienbegleitend komme die systematische Absicherung der fachlichen, sprachlichen und sozialen Betreuung sowie eine verbesserte Unterstützung beim Übergang in die Erwerbstätigkeit hinzu. Dies könne allerdings nur dann gelingen, wenn die strukturelle Unterfinanzierung der hochschulischen Internationalisierung abgebaut werde. Zudem müsse kontinuierlich an einer Optimierung der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen gearbeitet und Sprachkompetenz, fallbezogen sowohl im Deutschen wie auch im Englischen, als Erfolgsfaktor für Studium und Arbeitsmarktintegration deutlich stärker wertgeschätzt werden.
Die HRK hat wiederholt auf die Bedeutung der Internationalisierung von Bildung und Forschung für zukunftsfähige Hochschulen und die deutsche Wirtschaft aufmerksam gemacht. Auch vor dem Hintergrund der Fachkräftesicherung innerhalb der Wissenschaft sei es unabdingbar, kontinuierlich internationale Talente für den Studien- und Forschungsstandort Deutschland zu gewinnen und durch attraktive Studien- und Karrierebedingungen an den Hochschulen zu halten.
„Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung unterstreicht den zunehmenden Bedarf an akademischen Hochqualifizierten aus dem In- und Ausland auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Dazu leisten die Hochschulen einen außerordentlich wichtigen Beitrag. Sie tragen damit wesentlich zur Zukunftssicherung des Innovationsstandorts Deutschland bei“, ergänzte HRK-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal. „Gleichwohl dürfen internationale Studierende natürlich nicht allein aus Perspektive ihres potenziellen Nutzens für die deutschen Wirtschaft betrachtet werden. Die spezifische Situation der internationalen Studierenden, die Interessenlagen der entsendenden Herkunftsländer und schließlich auch die berechtigten Belange der Hochschulen müssen bei den politischen Überlegungen ebenso angemessene Berücksichtigung finden.“
Weitere Informationen:
https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/erfolgreiche-studien-und-berufswege-internationaler-studierender-in-deutschland-grundlagen-und/ Zur HRK-Entschließung