HfK-Ausstellung in der Alten Pathologie
Transformative Dialoge zwischen Kunst, Design und Technologie, 29. Mai bis 2. Juni.
Die Ausstellung „Studies of Change“, also Studien des Wandels, zeigt Arbeiten von 26 Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule für Künste Bremen. Sie verknüpfen in ihren Werken Kunst mit technologischen, sozialen, ökologischen und politischen Fragestellungen. Vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2024 findet die Ausstellung in der Alten Pathologie Am Schwarzen Meer statt. Einem Ort, der selbst im Wandel begriffen ist. Der Eintritt ist frei.
Über 100 Jahre war in der Alte Pathologie Am Schwarzen Meer der Tot allgegenwärtig – bis 2022 die Türen geschlossen wurden. Die AP Baustein Alpha GmbH (AP) hat das Gebäude im März 2024 gekauft. Das ehemalige Leichenschauhaus soll zu einem Quartierszentrum entwickelt werden. Der Arbeitstitel „Villa Kunterbunt“ lässt auf viel Raum für Kreativität und Kultur schließen. „Studies of Change“ ist die erste Ausstellung, die in dem Gebäude seit dem Verkauf stattfindet.
Auf dem früheren Grundstück des Klinikums Bremen-Mitte entsteht mit dem Hulsberg-Viertel ein neues Quartier, dessen Entwicklung unweigerlich mit der zukünftigen Nutzung dieses besonderen Ortes zusammenhängt.
„Unsere künstlerischen Impulse sollen einen Beitrag dazu leisten, die Alte Pathologie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Ausstellung markiert in diesem Sinne einen Schritt zur Integration des Gebäudes in das urbane Gefüge des neuen Hulsberg-Viertels“, so Slava Romanov, einer der Ausstellenden.
Romanov ist Masterstudent an der Hochschule für Künste Bremen. Die ausgestellten Medienkunstwerke wurden im Rahmen des Studiengangs Digitale Medien, begleitet von Professor Ralf Baecker, entwickelt. Von Licht angetriebene Roboter, ein mechanisches Orchester, das Echtzeitdaten von Rohstoffmärkten interpretiert, physische und phänomenologische Untersuchungen der Stimme, sowie Befragungen von eingebetteten Vektoren in der KI und Spekulationen über Zeit und rechnergestützte Wahrnehmungen sind nur einige Beispiele der Arbeiten. Die Exponate werden aufsehenerregend in dem scheinbar leeren Gebäude platziert, das noch immer sichtbare Spuren der Vergangenheit trägt.
„Der Ort, an dem einst das Studium der Lebenszyklen im Vordergrund stand, dient im Rahmen der Ausstellung der Erforschung des Lebens in seiner Gesamtheit“, sagt Romanov. Auf den ersten Blick möge es so aussehen, als gäbe es kaum eine Verbindung zwischen den Objekten und dem Ort, an dem sie sich befinden. Wer genauer hinsehe, könne jedoch die Verknüpfungen erkennen. Alles sei organisch miteinander verbunden.
„So wie Leben und Tod untrennbar miteinander verbunden sind, nimmt jedes Werk den Wandel als Unterschied zwischen den Zuständen vorweg. Die Prozesse werden zum Schlüssel, der es erlaubt, sich auf die pure Wahrnehmung zu konzentrieren und Interpretationen zweitrangig werden lässt “, ergänzt HfK-Studentin Alevtina Senyk, die ebenfalls an der Ausstellung beteiligt ist.
Kooperation mit der ZwischenZeitZentrale Bremen, und der Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. (GEG)
Das Projekt wird von der Hochschule für Künste Bremen, der ZwischenZeitZentrale Bremen, und der Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. (GEG) unterstützt.
Florian Kommer, Geschäftsführer der GEG, über die Bedeutung der HfK-Ausstellung:
„Die künstlerische und intellektuelle Beschäftigung der Student:innen mit ihren Arbeiten und dem Ausstellungsort berührt mich in besonderer Weise. Nicht nur in der Pathologie, auch auf dem gesamten Stadtentwicklungsgebiet Neues Hulsberg-Viertel ist der Wandel sichtbar – ein Wandel, der sehr anstrengend sein und verstören kann, ein Wandel, der hoffen lässt und der manchmal auch richtig schön ist. Schön, dass die Pathologie als Ausstellungsort genutzt wird!“
Daniel Schnier von der ZwischenZeitZentrale Bremen:
„Die ZwischenZeitZentrale Bremen, bekannt für ihre innovativen Ansätze zur Zwischennutzung verwaister Orte, freut sich sehr über diese Gelegenheit, dem verlassenen Ort, der Alten Pathologie, neues Leben einzuhauchen. Auch wenn die Zukunft des Gebäudes als Quartierszentrum noch ungewiss ist, bietet die Ausstellung (studies of CHANGE) einen Vorgeschmack auf das Potenzial, das in den Mauern schlummert.
Ideen werden geboren, Visionen entworfen, und die Gemeinschaft spürt, dass dieser Ort mehr ist, als nur ein Relikt der Vergangenheit. Die Hochschule für Künste mit ihren diversen Studierenden erschaffen hier einen Raum, der nicht nur die Augen der Betrachter:innen, sondern auch die Herzen der Bewohner:innen öffnen wird.
Möge dieser Moment der Kunst und Inspiration ein Vorbote für eine Zukunft sein, in der dieser Ort seine Tore weit für die Gemeinschaft im Quartier öffnet und zu einem wahren Zentrum des Lebens und der Kreativität und der Demokratie wird. Wir freuen uns von ganzem Herzen! Danke!“
Beteiligt an der Ausstellung sind
Timm Albers
Zenobio de Almeida
Ygor Anario
Alina Bardavid
Miguel Chaparro
Youngji Cho
Haram Choi
Vanessa Ehmann
Alberto Harres
Clemens Hornemann
Hsun Hsiang Hsu
Uladzislau Karotki
Sangbong Lee
Ziyi Li
Juan Luque
Aleksandra Mitrovic
Alethia Pinzón Rodríguez
Milton Raggi
Slava Romanov
Nicolás Sánchez Noa
Francesco Scheffczyk
Rafael Soto Acebal
Katja Striedelmeyer
Julia Vollmer
Donghan Wang
Zhimin Wang
Jiawen Yao
Ausstellungsdetails
Ort:
Alte Pathologie,
Am Schwarzen Meer 134/136,
28205 Bremen
Verkehrsanbindung:
Am Hulsberg Bahnhof (Tram 2, 10), wohninvest Weserstadion (Tram 3), Friedrich-Karl-Straße (Bus 25)
Öffnungszeiten:
Eröffnung am 29. Mai 18:00 Uhr
16:00-20:00 Uhr (30. & 31. Mai), 14:00-20:00 Uhr (1. & 2. Juni)
Über die Hochschule für Künste Bremen
Rund 1.000 Studierende aus über 50 Ländern, 59 Professor:innen, 88 Mitarbeiter:innen der Verwaltung und mehr als 150 Lehrbeauftragte machen die Hochschule für Künste Bremen zu einem lebendigen Ort.
Die HfK ist eine Hochschule der scheinbaren Gegensätze. Sie ist regional verankert und doch extrem international ausgerichtet. Sie erstreckt sich über verschiedene Standorte der Stadt, die sehr unterschiedlich sind, von klassizistisch bis schwimmend und zeitgenössisch. Sie ist Kunst- und Musikhochschule zugleich. Dieser Kontext, der die Hochschule ausmacht, ist von besonderer Qualität und bildet einen Rahmen, der es ermöglicht sowohl die kollektive als auch die individuelle künstlerische Entwicklung zu stärken.
Das Studienangebot umfasst die Freie Kunst, Integriertes Design, Digitale Medien sowie die Künstlerische und Künstlerisch-Pädagogische Ausbildung Musik. Die HfK bietet darüber hinaus seit 2020 die Möglichkeit, im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen PhD-Programms, insbesondere in den Schwerpunktbereichen Integriertes Design und Digitale Medien, zu promovieren. Durch offene Lehrveranstaltungen und gemeinsame Prüfungsbetreuungen sowie durch die Werkstätten, Studios und thematische Projekte werden Dialog und Zusammenarbeit gezielt gefördert. Mit rund 400 Veranstaltungen im Jahr gehört die HfK zu einer kulturellen und gesellschaftlichen Säule der Stadt Bremen.
Die Beziehung zwischen den Mitgliedern der Hochschulgemeinschaft, ihre vielfältigen Kooperationen, die engmaschige Betreuung sowie die verschiedenen regionalen und internationalen Kollaborationen, tragen dazu bei, dass die Studierenden sich zu starken individuellen Charakteren entwickeln. So entstehen letztendlich Arbeiten, die hohe gesellschaftliche Relevanz haben.
Weitere Informationen:
https://studiesofchange.hfk-bremen.de/