Was tun gegen Schmerz? Expertinnen und Experten klären über Therapiemöglichkeiten auf
In Deutschland berichten rund 23 Millionen Menschen über chronische Schmerzen, insbesondere an Kopf, Rücken, Gelenken, Nerven und im Magen-Darm-Bereich. Betroffene müssen oft erhebliche Einschränkungen im Alltag hinnehmen, bis hin zu Arbeitsausfällen und Frühberentung. Am 4. Juni 2024 können sie sich beim 13. bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz umfassend zum Thema Schmerz informieren. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. organisiert den Tag mit 150 Einrichtungen. Es gibt Aktionen, Infoveranstaltungen, Vorträge und eine kostenfreie telefonische Patientenhotline. Um 11.00 Uhr findet eine Online-Pressekonferenz statt.
Jährlich am ersten Dienstag im Juni ruft die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. Kliniken, ärztliche oder psychologische Praxen, schmerztherapeutische Einrichtungen, Apotheken sowie Pflegedienste, Heime und Physiotherapiepraxen auf, das Thema „Schmerz“ in den Fokus zu rücken. Um die breite Öffentlichkeit, Betroffene und ihre Angehörigen zu informieren, gibt es im Rahmen des „Aktionstages gegen den Schmerz“ am 4. Juni 2024 bundesweite Informationsveranstaltungen. „Es ist wichtig, über die Entstehung von Schmerz aufzuklären und Betroffenen Wege daraus aufzuzeigen“, so Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. „Denn Schmerz wird häufig unterschätzt. Wird er nicht ernst genommen und behandelt, kann er sich schnell chronifizieren, zu einer großen Einschränkung im Alltag werden und die Lebensqualität erheblich mindern“, gibt Isenberg zu bedenken.
Fast jede 5. Krankschreibung in Deutschland ist auf Rückenschmerzen, Bandscheibenschäden oder andere Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen1. „Die damit verbundenen Schmerzen führen also nicht nur zu persönlichem Leid, sondern richten auch erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden an“, so Isenberg. So verursachen chronische Schmerzen hierzulande jährliche Kosten von schätzungsweise 38 Milliarden Euro. Davon entfallen lediglich etwa 10 Milliarden Euro auf die Behandlungskosten – der Rest ist Krankengeld, Arbeitsausfall und Frühberentungen zuzuschreiben.
Es ist daher wichtig, Schmerzen frühzeitig zu behandeln und so bestenfalls in den Griff zu bekommen. Doch bei mehr als der Hälfte aller Menschen mit chronischen Schmerzen dauert es über 2 Jahre, bis sie eine wirksame Schmerzbehandlung erhalten, und nur ein Zehntel aller Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen werden überhaupt einem Spezialisten vorgestellt.
Der Aktionstag soll Betroffenen und ihren Angehörigen daher die Möglichkeit geben, niederschwellig und wohnortnah mit renommierten Schmerzexpertinnen und -experten in Kontakt zu treten. Eine Übersicht aller Veranstaltungen gibt es auf der Website der Schmerzgesellschaft.
Außerdem steht von 9.00 bis 18.00 Uhr eine kostenfreie telefonische Patientenhotline 0800 1818120 zur Verfügung. Dort erhalten Anruferinnen und Anrufer praktische Tipps zum Umgang mit Schmerzen und Informationen darüber, wo sie die richtige Unterstützung und Therapie erhalten.
Am Aktionstag findet auch eine Online-Pressekonferenz statt. Hier informieren Schmerzexperten, eine Vertreterin der Pflegeberufe und eine Betroffene über aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Schmerz, darüber, welche Möglichkeiten aber auch Hindernisse die Krankenhausreform für die Schmerzversorgung bringt und warum das Thema Schmerz in Schulen und ins Medizinstudium gehört.
Weitere Informationen:
Patienten-Flyer
• „Schmerzen verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_Schmerzen_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „Kopfschmerzen verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_Kopfschmerzen_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „CRPS – Komplexes regionales Schmerzsyndrom verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_CRPS_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „Gesichtsschmerzen verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_Gesichtsschmerzen_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „Endometriose-Schmerzen verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_Endometriose_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_IMST_Cewe_20012021_Screen.pdf)
• „Restless Legs Syndrom verstehen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_RLS_Cewe_20052021_Screen.pdf)
• „Physiotherapie bei Schmerzerkrankungen“ (https://www.schmerzgesellschaft.de/fileadmin/2021/pdf/DS_Flyer_Patienten_Physiotherapie_Cewe_04102021_Screen.pdf)
Weitere Informationen, Materialien und die Veranstaltungsorte zum „Aktionstag gegen den Schmerz“ unter https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/bewusstsein-schaffen/aktionstag
Online-Pressekonferenz der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. anlässlich des bundesweiten 13. „Aktionstages gegen den Schmerz“ am 4. Juni 2024
Schmerzversorgung muss gesichert werden!
Termin: Dienstag, 4. Juni 2024, 11.00 bis 12.00 Uhr
Anmeldung: https://attendee.gotowebinar.com/register/2018563050169497693
Vorläufiges Programm:
13. Aktionstag gegen Schmerz: 150 Einrichtungen klären über Schmerz und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten auf
und
Forschung gegen Schmerz: Die Schmerzgesellschaft ist in neuen Innovationsfondsprojekten bundesweit aktiv
Professor Dr. med. Hans-Georg Schaible
Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und Professor für Physiologie an der FSU Jena
Krankenhausreform: Schmerz muss eigene Leistungsgruppe werden!
Aktuelle Daten enthüllen gravierende Lücken in der Schmerzversorgung und bei der Erreichbarkeit von Einrichtungen
Professor Dr. med. Frank Petzke, Göttingen
Leiter der Abteilung Schmerzmedizin an der Klinik für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Göttingen
Pflegekompetenzgesetz – Eine Revolution in der Schmerztherapie? Wie Schmerzpatientinnen und -patienten von neuen heilkundlichen Aufgaben der Pflegenden profitieren
Professor Dr. h. c. Christel Bienstein
Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe e. V. (DBfK)
Das Thema Schmerz gehört ins Klassenzimmer und in die Vorlesungssäle: Frühe Aufklärung und Weiterbildung für bessere Schmerzprävention
Heike Norda
Vorsitzende der Selbsthilfegruppe SchmerzLOS e. V. in Neumünster
Moderation: Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Pressestelle Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Christina Seddig
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-652
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: seddig@medizinkommunikation.org
Weitere Informationen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/77239/umfrage/krankheit-hauptursachen-fuer-arbeitsunfaehigkeit/ Literatur