Die Kette der Infektionen: Zur Erzählbarkeit von Epidemien. Buchvorstellung mit Andreas Bernard
Mittwoch, 12. Juni 2024, 18.00 Uhr
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal
Goethestraße 31, 45128 Essen
Welche Rolle spielt das Erzählen für die Bewältigung von Seuchen und Epidemien? Welche narrativen Motive, Muster und Strategien erlauben es, diffuses Infektionsgeschehen in eine nachvollziehbare Erzählung zu verwandeln? Der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Bernard geht in seinem neuen Buch „Die Kette der Infektionen“ (S. Fischer 2023) diesen Fragen nach und findet überraschende Antworten.
Bernard zeigt, dass insbesondere seit dem 18. Jahrhundert Erzählformen bei der Durchsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse eine entscheidende Rolle spielen. Dafür spürt er der langen Geschichte von Figuren wie der „Patientin Null“ oder dem „Superspreader“ nach und beleuchtet die ‚ansteckende‘ Wirkung von Kommunikationsmedien – wie dem Brief, der lange nicht nur Daten, sondern auch Keime transportierte. Wir sprechen mit dem Autor über kulturwissenschaftliche Wissenschaftsforschung und die Konjunkturen des Erzählens jenseits literarischer Texte, Genres und Publikationszusammenhänge.
REFERENT
Andreas Bernard, Leuphana Universität Lüneburg
MODERATION
Julika Griem, KWI Direktorin
TEILNAHME
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
VERANSTALTER
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) im Rahmen des 6. Essener Wissenschaftssommers.
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist ein interdisziplinäres Forschungskolleg für Geistes- und Kulturwissenschaften in der Tradition internationaler Institutes for Advanced Study. Als interuniversitäres Kolleg der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen arbeitet das Institut mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seiner Trägerhochschulen und mit weiteren Partnern in NRW und im In- und Ausland zusammen. Innerhalb des Ruhrgebiets bietet das KWI einen Ort, an dem die Erträge ambitionierter kulturwissenschaftlicher Forschung auch mit Interessierten aus der Stadt und der Region geteilt und diskutiert werden. Derzeit stehen folgende Forschungsschwerpunkte im Mittelpunkt: Kulturwissenschaftliche Wissenschaftsforschung, Kultur- und Literatursoziologie, Wissenschaftskommunikation, Visual Literacy sowie ein „Lehr-Labor“. Fortgesetzt werden außerdem die Projekte im Forschungsbereich Kommunikationskultur sowie Einzelprojekte.
www.kulturwissenschaften.de
https://www.wissenschaftsstadt-essen.de
Weitere Informationen:
https://www.kulturwissenschaften.de/veranstaltung/die-kette-der-infektionen-zur-erzaehlbarkeit-von-epidemien/ Die Veranstaltung auf der KWI-Webseite