Politik braucht Forschung – Wissenschaftskommunikation als Schlüssel für politische Gestaltung
Gestern fand im Bürgerhaus Bilk die Veranstaltung „Politik braucht Forschung braucht Wis-senschaftskommunikation“ statt, die von der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) und dem Center for Advanced Internet Studies (CAIS) aus Bochum organisiert wurde.
Es wurde diskutiert, was Politiker:innen zur Unterstützung evidenzbasierter Entscheidungen benötigen und wie Bürger:innen Informationen zur zukunftsorientierten Gestaltung ihrer Städte finden können.
Am 13. März wurde im Bundestag debattiert, dass Wissenschaftskommunikation „Wissen als Grundlage für demokratische Prozesse anbietet“, Resilienz und Zukunftsfähigkeit in der Gesellschaft fördert und das Vertrauen in die Wissenschaft stärkt. Im Mittelpunkt stand deswegen gestern die Frage: Wie sollte Wissenschaftskommunikation arbeiten, um für politische Entscheider:innen eine belastbare, forschungsbasierte Grundlage zu schaffen?
Das Wuppertal-Institut, das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung aus Dortmund (beide Mitglieder der JRF) und das CAIS zeigten in kurzen Beiträgen, wie Forschung sachlich und relevant, aber auch zugänglich und verständlich vermittelt werden kann. Beispiele hierfür waren die 5-Minuten-Stadtforschung, „Pop-up Citizen Labs“, der Podcast „Zukunftswissen.fm“ und das Wissenschaftsfestival „Press Play“ in Bochum.
Die Schirmherrin der Veranstaltung, Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte: „Künstliche Intelligenz, Supercomputer und individualisierte medizinische Behandlung werden das Leben der Menschen einschneidend verändern – und besser machen. Gleichwohl werden Umbrüche wie diese immer auch von Skepsis und Vorbehalten begleitet sein. Umso wichtiger ist eine klare Wissenschaftskommunikation, die offen und transparent Chancen und Risiken neuer Technologien benennt. Das schafft Vertrauen in den Fortschritt und hilft Politikerinnen und Politikern die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
In einer Podiumsdiskussion führte WDR-Moderator Thilo Jahn durch eine lebendige Debatte mit Julia Eisentraut (MdL), Ramona Fels (JRF), Dr. Matthias Begenat (CAIS) und Theresa von Bischopink (ILS). Sie betonten, wie notwendig es für den erfolgreichen Forschungstransfer ist:
- komplexe Forschungsergebnisse verständlich zu machen,
- Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken
- Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik zu fördern
- Ressourcen für Wissenschaftskommunikation zu sichern
- Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für Bürger:innen zu verbessern
- und die Schnelligkeit der Entscheidungsprozesse zu berücksichtigen
Dr. Matthias Begenat (CAIS) erklärte: „Forschungsinstitutionen spielen eine zentrale Rolle bei der professionellen und kontinuierlichen Wissenschaftskommunikation. Wenn Forschung einen Mehrwert für Politik und Gesellschaft bieten und effektive Lösungsansätze aufzeigen soll, muss sie sich mit ihrer Wissenschaftskommunikation auf die Logik und Bedarfe von Politiker:innen und Bürger:innen einlassen.“ Ramona Fels (JRF) ergänzte: „Mit Wissenschaftskommunikation schaffen wir Transparenz und Vertrauen. Sie ist unerlässlich, um die Akzeptanz und das Verständnis für wissenschaftliche Erkenntnisse in der Bevölkerung zu erhöhen. Dachorganisationen wie die JRF sind neben den einzelnen Forschungsinstituten ein weiteres Sprachrohr zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.“
Weitere Informationen und Impressionen zur Veranstaltung finden Sie unter:
https://www.cais-research.de/politik-forschung-wisskomm/
Über die JRF
Die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) ist die Forschungsgemeinschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie umfasst 16 landesgeförderte, wissenschaftliche Institute mit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in NRW und einem Jahresumsatz von über 137 Millionen Euro. Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein 2014 als Dachorganisation für rechtlich selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute.
Die JRF-Institute arbeiten fachübergreifend zusammen, betreiben eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und werden von externen Gutachterinnen und Gutachtern evaluiert. Neben den wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land Nordrhein-Westfalen ein Gründungsmitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Weitere Informationen zur JRF unter: www.jrf.nrw
Über das CAIS
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum seit April 2021 langfristig als zentrales Institut für Digitalisierungsforschung. Durch evidenzbasierte Lösungsvorschläge trägt das CAIS zur Gestaltung des digitalen Wandels im Interesse der Menschen bei. Gegründet wurde das CAIS als Wissenschaftskolleg Anfang 2017 und vergibt seitdem Fellowships an nationale und internationale Gastwissenschaftler:innen im Bereich der Digitalisierungsforschung. Geforscht wird am CAIS in den Forschungsprogrammen „Digitale demokratische Innovationen“ und „Bildungstechnologien und Künstliche Intelligenz“. Im April 2024 hat das dritte Forschungsprogramm „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ mit der Arbeit begonnen. Die Forschungsprogramme verzahnen die Fächerwelten von Sozial- und Geisteswissenschaften bis zur Informatik und erproben Forschungsergebnisse in der Praxis. Weitere Informationen zum CAIS unter: www.cais-research.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Center for Advanced Internet Studies (CAIS)
Ansprechpartnerin: Dr. Esther Laukötter
Telefon: +49 157 85001399
E-Mail: Esther.Laukoetter@cais-research.de
Johannes Rau Forschungsgemeinschaft
Ansprechpartnerin: Ramona Fels
Telefon: +49 211 99436347
E-Mail: fels@jrf.nrw
Weitere Informationen:
https://www.cais-research.de/politik-forschung-wisskomm/