Carolin Emcke hält Erika Mann Lecture in München
Die renommierte Publizistin Carolin Emcke hält am 10. Juli um 19 Uhr die diesjährige Lecture in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Erika Mann Lecture Series ist ein gemeinsames Projekt der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Rowohlt Verlags und Holtzbrinck Berlin in Kooperation mit der Monacensia im Hildebrandhaus und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Im Rahmen der Vorlesungsreihe Erika Mann Lecture Series werden Autor*innen eingeladen, deren Arbeiten wichtige Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen leisten und die, ähnlich wie Erika Mann, mit unerschrockenem Scharfsinn inspirieren.
Erika Mann war als Autorin, Journalistin, Kabarettistin, Rennfahrerin, Weltreisende und Stilikone ihrer Zeit weit voraus. Mutig, kreativ, progressiv und mit unerschütterlicher Haltung hat sie sich durch ihr Schaffen positioniert. Während ihrer Zeit in den USA schrieb sie unter anderem das Sachbuch "Zehn Millionen Kinder", in dem sie untersucht, wie in Nazi-Deutschland die Kinder und Jugendlichen auf ihre Rolle in der Diktatur eingeschworen wurden. "Zehn Millionen Kinder" erschien erstmals 1938 und erregte internationales Aufsehen als aufklärende Schrift über die wahren Verhältnisse im damaligen Deutschland. Heute ist das Buch ein klassisches Dokument der Zeitgeschichte und zugleich ein bewegendes Stück Exilliteratur. "Wenn die Lichter ausgehen", ein Buch über den Alltag in Nazideutschland am Beispiel einer süddeutschen Kleinstadt, erschien 1940. Erika Manns Werke sind im Rowohlt Verlag veröffentlicht.
Die Publizistin Carolin Emcke studierte Philosophie in London, Frankfurt am Main und Harvard und promovierte über den Begriff "Kollektiver Identitäten". Sie arbeitete von 1999 bis 2014 als internationale Reporterin mit Fokus auf Menschenrechten und Krisenregionen. Emcke berichtete u.a. aus dem Kosovo, Afghanistan, Irak, Gaza, Kolumbien und Haiti. Seit 2014 ist sie als freie Publizistin tätig. In ihren Büchern, Essays, Kolumnen, aber auch künstlerischen Interventionen befasst sie sich mit den Themen Gewalt und Trauma, Demokratiefeindlichkeit und Rassismus, Sexualität und Begehren. Ihre Bücher wurden weltweit in über 10 Sprachen veröffentlicht. Darunter "Gegen den Hass", "Weil es sagbar ist", "Wie wir begehren". Seit 20 Jahren kuratiert und moderiert Carolin Emcke den „Streitraum“ an der Schaubühne Berlin, seit 2023 den Podcast "In aller Ruhe". Sie hat in Madrid, London, Frankfurt, Cambridge und New York gelebt und ist nun in Berlin zuhause. Sie wurde u.a. mit dem "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels", dem "Johann Heinrich Merck" -Preis für Essayistik, dem "Soul of Stonewall Preis" und dem "Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik" ausgezeichnet.
Die Schauspielerin Wiebke Puls wird ausgewählte Textpassagen aus dem umfangreichen Werk von Erika Mann vortragen und den Zuhörer*innen Einblicke in das faszinierende Schaffen der Autorin geben.
10. Juli 2024, 19 Uhr
Große Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München
Geschwister-Scholl-Platz 1 · 80539 München
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Christine Laule, Holtzbrinck Berlin – Inspire Together, Torstraße 42, 10119 Berlin
Email: Christine.Laule@holtzbrinck-berlin.com, Tel. +49 30 27 87 18 13
Univ. Prof. Dr. Claudia Olk, Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Anglistik und Amerikanistik, Schellingstraße 3, 80799 München,
Email: claudia.olk@lmu.de, Tel. +49 89 2180 6744
Weitere Informationen:
https://erika-mann-lecture.de/