Die MSH wird Verbundpartner im DFG-Sonderforschungsbereich »Treatment Expectation«
Großer Erfolg für die MSH Medical School Hamburg – University of Applied Sciences and
Medical University: die MSH steigt als Verbundpartner in den Sonderforschungsbereich
„Treatment Expectation“ (SFB/TRR) ein, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
mit rund 15 Millionen Euro für weitere vier Jahre fördert. Das interdisziplinäre Projekt
erforscht den Einfluss der Erwartung von Patient:innen auf die Wirksamkeit medizinischer
Behandlungen. Die Erkenntnisse der Forschung sollen zur Optimierung von Therapien
genutzt werden.
Hamburg, 31.05.2024. Die Erwartungen von Patient:innen an die medizinische Behandlung haben einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf von Erkrankungen und die Wirksamkeit von Therapien. Hierzu erforscht ein überregionales Team von 26 Forschenden aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Neurowissenschaften die psychologischen und neurobiologischen Mechanismen von solchen Erwartungseffekten. Koordiniert wird der DFG-Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation“ (SFB/TRR) von der Universität Duisburg-Essen. Sprecherin des Verbunds ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Essen. Die MSH Medical School Hamburg – University of Applied Sciences and Medical University steigt neu in den Sonderforschungsbereich ein. Projektverantwortliche an der MSH ist Prof. Dr. Meike Shedden Mora, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie.
Schon jetzt ist der durch den SFB/TRR gewonnene Datenschatz weltweit einmalig: Von über 2.500 Teilnehmenden und Patient:innen in den Studien konnten Bilder der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), psychometrische Daten und klinische Informationen erhoben werden. Diese Daten sind das Herzstück des Forschungsprojekts und ebnen den Weg für ein tiefgreifendes Verständnis der Mechanismen und die zukünftige personalisierte Nutzung von Erwartungseffekten. In den kommenden vier Jahren fokussiert das Projekt insbesondere die dynamische Veränderung von Behandlungserwartungen. »Wir wollen unsere Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung bringen, also Erwartungseffekte systematisch im klinischen Alltag nutzen«, erklärt Prof. Dr. Ulrike Bingel, Sprecherin des Verbunds. Die komplexen Szenarien werden untersucht und die Modellsysteme über Schmerz und Depression hinaus auf andere physiologische Systeme wie das Immunsystem erweitert. »Wir schätzen uns glücklich mit Prof. Dr. Christine Knaevelsrud von der Freien Universität Berlin eine absolute Expertin im Bereich der digitalen und internetbasierten Therapien gewonnen zu haben«, so Winfried Rief, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg und stellvertretender Sprecher des Verbunds.
»Unsere Forschung und die klinischen Studien haben das Ziel, Behandlungen für diejenigen zu verbessern, die sie am meisten betreffen. Dabei spielt die intensive Einbindung von Patient:innen in unserem neu etablierten Patient Advisory Board eine zentrale Rolle«, betont Prof. Dr. Meike Shedden Mora von der MSH. Die Öffentlichkeitsarbeit wird in dem Sonderforschungsbereich eine besondere Rolle spielen. »Uns ist es wichtig, die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Gemeinschaft über unsere Forschung zu informieren. Deshalb werden wir ein eigenständiges Projekt aufsetzen, das zwei Zielgruppen erreichen soll: Patient:innen und medizinisches Personal, vor allem angehende Ärztinnen und Ärzte«, so Sprecherin Ulrike Bingel.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“:
Prof. Dr. med. Ulrike Bingel, Klinische Neurowissenschaften, Tel. 0201/723 2401,
ulrike.bingel@uk-essen.de.