Lehrbuch zur integrierten Methodik in der Sozialen Arbeit erschienen
Professor Michael Noack von der Hochschule Niederrhein hat nun das Lehrbuch "Integrierte Methodik in der Sozialen Arbeit" veröffentlicht. In diesem Lehrbuch wird ein Phasenmodell für methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit entworfen, das die wichtigsten Konzepte, Methoden und Verfahren entlang von fünf Hilfeschritten aufbereitet: Situationserfassung, Situationsanalyse, Interventionsplanung, Interventionsdurchführung und Interventionsevaluation.
Welche Ansätze als methodische Vorgehensweisen für berufliches Handeln in der Sozialen Arbeit gelten können, ist nach wie vor Gegenstand fachwissenschaftlicher Debatten. In der Sozialen Arbeit gibt es bisher weder einen Methodenkanon im Sinne einer allgemein anerkannten Zusammenstellung von Methoden noch allgemein anerkannte Vorgehensweisen methodischen Handelns. Dies lässt sich an der vielfältigen Publikationslandschaft zum methodischen Handeln in der Sozialen Arbeit erkennen.
Die fortlaufenden Debatten über methodische Ansätze und methodisches Handeln sind vor dem Hintergrund erklärbar, dass Soziale Arbeit seit ihrer Entstehung ad hoc und flexibel auf gesellschaftliche Transformationsprozesse reagiert. Insofern kann die kontinuierliche Methodendebatte als Entwicklungstreiber für methodische Ansätze und methodisches Handeln begriffen werden.
Zu dieser Entwicklung trägt die Publikation „Integrierte Methodik in der Sozialen Arbeit. Einzelfall-, gruppen- und gemeinwesenbezogen intervenieren“ von Professor Michael Noack vom Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule Niederrhein bei.
Es resultiert aus der Beobachtung, dass es bisher keine methodenintegrativen Modelle gibt, die methodische Ansätze aus der Einzelfall-, der Gruppen- und der Gemeinwesenarbeit beinhalten. Um ein solches Modell zu entwickeln, wurden bestehende methodenintegrative Modelle miteinander verglichen.
Aus dem Vergleich ließen sich fünf methodische Hilfeschritte ableiten: Situationserfassung, Situationsanalyse, Interventionsplanung, Interventionsdurchführung und Interventionsevaluation. Auf diesen Hilfeschritten basiert das Modell »Integrierte Methodik Sozialer Arbeit« (IMSA).
Das Modell bietet Orientierung für das Studium und die Berufspraxis, ohne methodisches Handeln zu standardisieren und zu linearisieren. Jedem Hilfeschritt wurden methodische Ansätze für die drei zentralen Arbeitsformen – Einzelfall-, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit – zugeordnet.
Praxis- und Fallbeispiele stellen den Bezug zur Praxis her und verdeutlichen, wie die drei Arbeitsformen der Sozialen Arbeit in einem konkreten Fall miteinander verwoben sein können und dass die Hilfeschritte nicht als lineare Abfolge missverstanden werden dürfen.
Das Buch kann sowohl angehenden als auch im beruflichen Leben stehenden Sozialarbeiter:innen als Reflexionsfolie für methodisches Handeln dienen.
Weitere Informationen:
Integrierte Methodik in der Sozialen Arbeit (kohlhammer.de)
Über den Autor:
Dr. Michael Noack
ist Professor für Methoden der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein. Seine Arbeitsschwerpunkte sind sozialräumliche Organisations- und Netzwerkentwicklung, sozialraumorientierte Soziale Arbeit, methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit sowie Einsamkeitsforschung.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Michael.noack@hs-niederrhein.de