Bundesweit einzigartiger Studiengang für Fachkräfte im Bereich Schaltkreisentwurf und -test startet
Im Master-Studiengang „Design and Test for Integrated Circuits“ bildet die TU Chemnitz dringend benötigte Fachkräfte für die Halbleiterindustrie aus
Es war ein Paukenschlag, als der taiwanesische Halbleiterriese TSMC im Sommer 2023 ankündigte, ein Werk in Dresden im sogenannten „Silicon Saxony“ mit circa 2.000 neuen Arbeitsplätzen anzusiedeln. Darüber hinaus bekunden auch in der Region etablierte Unternehmen, darunter Infineon, ELMOS und Rohde&Schwarz, kontinuierlich einen hohen Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren im Bereich Mikroelektronik. Damit die Chips dieser und weiterer Unternehmen funktionieren und u. a. in Smartphones, Bildschirmen oder Elektrofahrzeugen verbaut werden können, sind Testingenieurinnen und -ingenieure unerlässlich. Hier setzt der neue englischsprachige Masterstudiengang „Design and Test for Integrated Circuits“ an, der ab Wintersemester 2024/25 an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Chemnitz (TUC) studiert werden kann.
Hinter der Konzeption dieses bundesweit einzigartigen Studiengangs steht die Professur Schaltkreis- und Systementwurf der TUC: „Mit unserem neuen Studiengang verfügen wir über ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal. Während man insbesondere die Aspekte des Schaltkreisdesigns bereits in unterschiedlich starker Gewichtung in bestehenden Programmen studieren kann, decken wir die komplette Kette vom Entwurf über die Fertigungsbegleitung bis zum Test in einem integrierten Studiengang vollumfänglich ab“, sagt Studiengangsleiter Prof. Dr. Ulrich Heinkel. Für optimale Studienbedingungen und praxisnahe Einblicke ergänzen zwei vollwertige Produktionstestmaschinen von Advantest die Ausstattung des Praxislabor der Professur Schaltkreis- und Systementwurf. Damit sind vollumfänglicher Testläufe für Chips möglich. Weiterhin stehen die Reinräume und Spezialgeräte des Zentrums für Mikrotechnologien sowie des benachbarten Smart Systems Campus mit dem Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS für studentische Arbeiten zur Verfügung.
Dringend benötigte Fachkräfte für die Chip-Fertigung kommen künftig aus Chemnitz
Testingenieurinnen und -ingenieure nehmen als hochspezialisierte Fachkräfte verantwortungsvolle Aufgaben in der Chip-Fertigung war, indem sie die Zwischen- und Endprodukte auf Korrektheit prüfen und umgehend Rückmeldungen an die Prozesssteuerung geben. Geringste Fehler bei der Fertigung haben verheerende Auswirkungen, da dann das elektronische Gesamtprodukt nicht mehr funktioniert. Das ist vor allem auch dahingehend entscheidend, dass Testläufe parallel zur Produktion ablaufen müssen. Daher müssen bereits beim Entwurf Teststrukturen in das Silizium der Chips integriert werden. Je besser und schneller die Testprogramme und -strukturen, desto effizienter läuft die gesamte Produktion.
Für ein möglichst praxisnahes Studium hat die Professur Schaltkreis- und Systementwurf einen Raum im Weinhold-Bau der TUC als Praxislabor umgebaut, in dem sich auch die Testmaschinen befinden. In dieser Umgebung können zum Beispiel alle Phasen der Chip-Prüfung durchlaufen werden: „Unsere Studierenden lernen bei uns neben dem Chip-Entwurf unter anderem, wie sie Testprogramme schreiben können, damit alle Funktionen des Chips angesteuert und geprüft werden können“, sagt Matthias Sauppe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf. „Darüber hinaus lehren wir, wie man auch unter Zeitdruck Chips testet. Denn Testzeit ist kostbar und künftige Fachkräfte müssen dieses Tests in der realen Produktion für effiziente Abläufe beherrschen, da die Produktion nicht so einfach angehalten werden kann“, so Sauppe weiter.
Weitere Informationen zum Studiengang „Design and Test for Integrated Circuits“ erteilt der Fachstudienberater Dr. Jürgen Bräuer, Telefon +49 (0)371 531-35093, E-Mail juergen.braeuer@etit.tu-chemnitz.de.