Wübben Stiftung Bildung bietet Übersicht zur Umsetzung des Startchancen-Programms in den Ländern
Das impaktlab, die wissenschaftliche Einheit der Wübben Stiftung Bildung, hat heute eine erste Übersicht zur Umsetzung des Startchancen-Programms in den 16 Bundesländern veröffentlicht. Mit dem Programm unterstützen Bund und Länder ab dem 1. August 2024 insgesamt 4.000 Schulen in herausfordernder Lage bei ihrer Arbeit.
Auf der Website https://www.wuebben-stiftung-bildung.org/startchancen-laenderueberblick/ entsteht sukzessive eine ausführlichere Übersicht, die detailliertere Informationen zur Umsetzung des Startchancen-Programms in den Ländern enthält. Diese wird auch die Möglichkeit bieten, nach unterschiedlichen Kategorien (z. B. innerhalb der Säulen des Programms) und nach Bundesländern zu filtern. Außerdem ist über die Seite auch eine Chronik zum Startchancen-Programm (https://www.schub-magazin.org/15_startchancen_chronik_2024/) zu finden, die die Meilensteine von der Idee bis zum Umsetzungsbeginn nachzeichnet.
Dazu erklärt Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung: „Es ist spannend zu sehen, wie die Länder das Startchancen-Programm umsetzen und nach welchen Kriterien sie etwa die Schulen für das Startchancen-Programm ausgewählt haben. Es ist erfreulich, dass nun alle Länder verbindliche Kriterien entwickelt haben, die gewährleisten, dass die Startchancen-Gelder auch wirklich den Schulen im Brennpunkt und den sozioökonomisch benachteiligten Schülerinnen und Schülern zugutekommen.”
Die nun veröffentlichte Übersicht fasst in einem ersten Steckbrief für jedes Land die wichtigsten Informationen mit Blick auf das Startchancen-Programm zusammen. Dazu gehören beispielsweise Angaben
zu den Bundesmitteln,
den teilnehmenden Schulen,
zu den Auswahlkriterien für die Schulen,
zu dem Verhältnis zu bestehenden Programmen
oder auch die Links zu den Startchancen-Websites der Länder.
Ziel der Übersicht ist es, die Umsetzung des Startchancen-Programms in den 16 Bundesländern transparent zu machen. Das Angebot richtet sich an die Startchancen-Beauftragten der Länder, an Journalistinnen und Journalisten, Forschende und weitere Interessierte. Die Informationen wurden auf Grundlage von öffentlich zugänglichen Informationen der Ministerien sowie Dokumenten aus den Parlamenten und Ausschüssen erstellt und werden regelmäßig aktualisiert.
Länder ziehen verschiedene Kriterien für „Armut“ und „Migration“ heran
Bei den Auswahlkriterien für die Schulen zeigt die Übersicht sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Ländern. Grundsätzlich haben die Länder anhand sozialer Kriterien selbstständig festgelegt, welche Schulen an dem Programm teilnehmen werden. Vorgabe des Bundes war dabei, mindestens die Benachteiligungsdimensionen „Armut“ und „Migration“ zu berücksichtigen, weil diese – wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge – eng mit dem Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern zusammenhängen.
Eine Zusammenstellung mit Blick auf die unterschiedliche Ausgestaltung der beiden Dimensionen (https://www.wuebben-stiftung-bildung.org/wp-content/uploads/2024/06/240610_Auswahlkriterien_SCP_Armut_Migration_final.pdf) zeigt, dass die Dimension Armut auf unterschiedlichen Ebenen erfasst wird. Einige Länder nutzen schulscharfe Indikatoren, wie beispielsweise den Anteil der Schülerinnen und Schüler, die von der Zuzahlung zu Lernmitteln befreit sind. Andere Länder ziehen Sozialraum-Indikatoren in verschiedenen Einzugsgebieten heran, um Armut zu bestimmen, etwa der Anteil an Personen in Bedarfsgemeinschaften, die Arbeitslosenquote oder die durchschnittliche Kaufkraft.
Migration wird von allen Ländern, die dazu spezifische Angaben gemacht haben, am Indikator Sprache festgemacht. Dabei wird häufig der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit nicht-deutscher Familiensprache als Kriterium angelegt. Einige Länder ziehen auch die Staatsangehörigkeit oder die eigene Migrationserfahrung heran. Die Länder nutzen hier weitgehend schulscharfe Indikatoren.
Fast alle Länder haben sich dazu entschieden, auch weitere schulscharfe und sozialraumbezogene Indikatoren zur Auswahl der Startchancen-Schulen zu berücksichtigen. Über die Hälfte der Länder zieht den sonderpädagogischen Förderbedarf heran, einige Länder nutzen Indikatoren des kulturellen Kapitals (etwa Anzahl der Bücher und die Akademikerquote in den Haushalten) sowie Leistungen bzw. Bildungsabschlüsse (z. B. VERA-Ergebnisse, Abschlussquoten, Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Klasse wiederholen).
Über das Startchancen-Programm
Für das Startchancen-Programm investieren Bund und Länder in den kommenden zehn Jahren 20 Milliarden Euro. Bundesweit profitieren rund eine Million Schülerinnen und Schüler von dem Programm. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft zu reduzieren. Dafür soll beispielweise die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, bis zum Ende der Programmlaufzeit halbiert werden. Zunächst starten 2.060 Schulen, bis zum Schuljahr 2026/27 sollen alle Schulen in das Programm eingemündet sein. 60 Prozent der Fördermittel sollen in die Grundschulen fließen.
Über die Wübben Stiftung Bildung
Die Wübben Stiftung Bildung ist eine 2013 gegründete private Bildungsstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Seit über zehn Jahren unterstützt sie Schulen im Brennpunkt, um für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Bildungschancen zu schaffen. Die Wübben Stiftung Bildung teilt im Kontext des Startchancen-Programms gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus der Arbeit mit Schulen im Brennpunkt und begleitet die Länder bei den Prozessen, die nun im Zuge des Programms anstehen.
Über das impaktlab
Das impaktlab ist die wissenschaftliche Einheit der Wübben Stiftung Bildung. Auf Basis wissenschaftlicher Analysen und praktischer Erkenntnisse gibt es Impulse in das Bildungssystem, um die Situation an Schulen im Brennpunkt zu verbessern.
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