Bündnistreffen „bau-circle“ - für mehr Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft
Den Kreislaufgedanken im Bauwesen in Bremen verankern
Gemeinsamer Rückblick und Ausblick: Ende Mai trafen sich am ECOMAT in Bremen über 50 Projektteilnehmende von ca. 30 Projektpartnerinnen und -partnern des Bündnisses Kreislaufwirtschaft im Bauwesen – Metropolregion Nordwest („bau-circle“) und zogen eine erste Zwischenbilanz. Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Bau- und Wirtschaftsprozesse zu unterstützen und so zu Umweltschutz und CO₂-Reduzierung beizutragen.
Gemeinsam wurden am 28. Mai die ersten Zwischenergebnisse des Projektes „bau-circle“ vorgestellt und diskutiert. Das Bündnis konzentriert sich auf die Aspekte Baupraxis, Forschung, Wissenstransfer sowie Information und Kommunikation, um die Akteurinnen und Akteure der Wertschöpfungskette für die Herausforderungen einer zirkulären Bauwirtschaft in der Region Bremen vorzubereiten. Denn nur durch eine in alle Bereiche der Wertschöpfungskette reichende Umsetzung des Kreislaufgedankens können in dieser Branche die enormen Material- und damit auch Energieverbräuche reduziert werden. Die Förderung des Projektes, das noch bis September 2025 läuft, erfolgt aus dem Förderfonds der Metropolregion Nordwest. Die Amtliche Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen (MPA), ein Geschäftsbereich des Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien – IWT, ist federführend verantwortlich.
Bremens Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, betonte als Projektantragstellerin auf der Veranstaltung: „Etwa die Hälfte unserer Rohstoffe verbrauchen wir in der Bauwirtschaft. Es ist so wichtig, dass aus diesen Rohstoffen am Ende nicht Abfall wird, wir Häuser nicht einfach abreißen und entsorgen. Wir können mit neuen Technologien diese Ressourcen wiederverwenden. Für diesen nachhaltigen Wandel braucht es ein grundsätzliches Umdenken, gerade auch in den Unternehmen der Baubranche. Ich unterstütze daher sehr gerne als Schirmherrin das Projekt bau-circle. Ein breites Netzwerk unter anderem aus Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieuren, Unternehmen aus der Abfallwirtschaft, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie natürlich auch Mitarbeitenden aus meinem Haus arbeiten darin aktiv mit, den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit umzusetzen.“ Sie verdeutlichte, dass nur dadurch die enormen Material- und damit auch Energieverbräuche in der Baubranche reduziert werden können. Hierzu sind im Projekt bau-circle in den Bereichen Planung, Architektur, Wissenschaft, Bauunternehmen, Recyclingwirtschaft, aber auch Politik und Verwaltung erste Aktivitäten angestoßen worden, um die bereits vereinzelt existierenden Ansätze aus der Nische in die Breite zu tragen.
Nach einem Drittel der Laufzeit des Projektes haben sich fünf Arbeitsgruppen gefunden und erste Schritte auf den Weg gebracht. Die Identifizierung der zu bearbeitenden Themen – wie Stoffstromanalyse, Digitalisierung, rechtliche Fragestellungen, Bildung und Qualifizierung, Öffentlichkeitsarbeit und Bündnisarbeit sowie die Begleitung von Pilotprojekten – zeigten im Zwischenfazit die gesamte Bandbreite auf, die notwendig ist, um eine spürbare und auf Dauer ausgelegte Veränderung der Bauwirtschaft zu befördern.
So betonte die Projektleiterin Ute Dechantsreiter: „Die Projektpartnerinnen und -partner sind überzeugt, dass ein »Weiter so« nicht zukunftsfähig ist und wollen deshalb für die Metropolregion Nordwest ein Kooperationsmodell entwickeln, in dem die verschiedenen Glieder der Kreislaufkette optimal ineinandergreifen. Noch sind 15 Monate Zeit, um im Rahmen des Projektes dafür die passenden Konzepte zu entwickeln. Weitere Partnerinnen aus der Metropolregion Nord West sind erwünscht!“
Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der neuen Projekt-Website: https://bau-circle.de/.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Ute Dechanstreiter, Projektleiterin
E-Mail: bau-circle@mpa-bremen.de