Forschungsprojekt zur Förderung der Erbsenbioökonomie an der Hochschule Anhalt
Die Hochschule Anhalt geht im Einklang mit der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 neue Wege in der Erforschung und Förderung von Erbsen. Das Forschungsprojekt „DiPisum“ hat das Ziel, Sachsen-Anhalt zu einem führenden Zentrum in der Erbsenbioökonomie zu etablieren. Damit zielt die Hochschule darauf ab, einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung und zur Förderung einer nachhaltigen Bioökonomie zu leisten.
Das im Verbund bearbeitete und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,2 Millionen Euro geförderte Teilprojekt D "Digitalisierungsgetriebene Entwicklung Sachsen-Anhalts zu einem Innovationszentrum für Erbsenzucht, -anbau und -verwertung" (DiPisum), knüpft an die lange Tradition der Erbsenforschung am Campus Bernburg an. Bereits im Jahr 1886 machte der Bernburger Pflanzenforscher Professor Herrmann Hellriegel mit seinen Berichten über die Symbiose von Erbsen und Knöllchenbakterien auf sich aufmerksam. Bis heute gelten Erbsen als wichtige Quelle für eiweißreiche Lebensmittel. Angesichts der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Eiweißquellen sieht sich die Hochschule Anhalt vor der Herausforderung, das volle Potenzial dieser Nutzpflanze auszuschöpfen, das derzeit im Vergleich zu Hauptkulturen wie Mais oder Weizen noch nicht vollständig realisiert ist.
Projektleiterin Professorin Annette Deubel ist überzeugt "DiPisum bietet uns die einmalige Gelegenheit, den Anbau und die Verwertung von Erbsen in Sachsen-Anhalt zu revolutionieren und damit in der Modellregion neue Arbeitsplätze in der Züchtung, der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie zu schaffen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Forschung und die damit einhergehenden Innovationen einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der Lebensmittelversorgung und zur Förderung einer nachhaltigen Bioökonomie leisten".
Sachsen-Anhalt wird zur Modellregion für Erbsenbioökonomie
Im Rahmen des Verbundprojekts sollen bis Ende Dezember 2028 genomische Werkzeuge für die Züchtung entwickelt, Anbauverfahren optimiert und innovative Lebensmittel auf Erbsenbasis hergestellt werden. Durch die enge Vernetzung der Akteure und umfassende Potenzialanalysen sollen bestehende Märkte ausgebaut und neue Märkte erschlossen werden.
Der Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung erhielt den Zuschlag für dieses Großprojekt unter dem Dach des Leuchtturms „Wertschöpfungsketten landwirtschaftlicher Kulturpflanzen“ im Verbund DiP (Digitalisierung pflanzlicher Wertschöpfungsketten) „Sachsen-Anhalt Modellregion der Bioökonomie“ vor allem aufgrund des hohen Forschungsniveaus der Hochschule. Mit 55 Hektar Feldversuchsfläche haben die Forscherinnen und Forscher umfangreiche Möglichkeiten für ihre wissenschaftliche Arbeit. Intensiv wurden in den letzten Jahren Technik und Kompetenzen im Bereich Digitalisierung der Pflanzenproduktion ausgebaut. Das Know-how des Centers of Food Science and Engineering am Campus Bernburg bietet darüber hinaus die Möglichkeit, neue Verarbeitungsverfahren und neue Produkte im Bereich der Lebensmittelindustrie zu entwickeln und somit die gesamte Wertschöpfungskette der Erbse abzudecken.
Eine enge Kooperation mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau als Standortpartner sowie mit Industrie und Landwirtschaftsunternehmen ermöglichen einen intensiven Erfahrungsaustausch mit der Praxis.
Und davon profitieren auch die Studierenden: von Beginn ihrer Ausbildung an haben sie die Möglichkeit, ihre Projekte praxisnah zu erproben, zu analysieren und umzusetzen.
Mehr Informationen
https://www.dip-sachsen-anhalt.de/
Kontakt
Prof. Dr. Annette Deubel
Leiterin des Projekts „DiPisum“
Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung
Telefon 03471 3551124
E-Mail: annette.deubel@hs-anhalt.de
Weitere Informationen:
https://www.dip-sachsen-anhalt.de/