AiF: Innovativer Mittelstand gestaltet die Zukunft Deutschlands
Unter den 300 Ausstellern des Innovationtages Mittelstand 2024 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz waren etwa ein Dutzend Mitglieder der AiF - Allianz für Industrie und Forschung. Sie stellten hier ihre Forschungsarbeiten, bei denen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle spielen, vor. Darunter waren unter anderem ein Molotowcocktail-Schutzanzug für Polizistinnen und Polizisten oder die Rohrreinigung mit Hilfe von Blitzen.
Ein Molotowcocktail-Schutzanzug für Polizistinnen und Polizisten oder die Rohrreinigung mit Hilfe von Blitzen gehören zu den Innovationen, die unter dem Dach von Forschungsvereinigungen der AiF – Allianz für Industrie und Forschung entwickelt und auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) präsentiert wurden. Mehr als 300 Aussteller, darunter junge Unternehmen, Start-ups oder etablierte Familienunternehmen und mit ihnen kooperierende Forschungseinrichtungen, zeigten am 13. Juni 2024 ihre Projekte aus der angewandten branchenübergreifenden Forschung auf dem Freigelände der AiF Projekt GmbH in Berlin-Pankow. Diese Forschungsaktivitäten wurden zum größten Teil von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) initiiert und werden in Zusammenarbeit von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen realisiert. Die Überschrift des diesjährigen Innovationstages, der inzwischen zum 30. Mal stattfand, war „So geht Zukunft! – Digital. Transformativ. Resilient.“
Etwa ein Dutzend AiF-Mitglieder stellten hier ihre Forschungsarbeiten, bei denen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle spielen, an den Ständen vor. Die Industrievereinigung Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V. entwickelte zum Beispiel gemeinsam mit ihren Partnern aus der Wirtschaft ein optisches Mikroskop für den Nachweis von Mikroplastik in Lebensmitteln. Dazu erklärt deren Geschäftsführer Dr. Tobias Voigt im Gespräch mit Gästen: „Wenn man eine PET-Flasche nur einmal öffnet, werden zirka 50 Mikrokunststoffpartikel freigesetzt.“ Die AiF-Forschungsvereinigung Technik und Glas e.V. bietet in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ein neuartiges Solarmodul, das zu 99,9 Prozent aus Glas besteht, an. Seine Herstellung benötigt nur etwa fünf Prozent Energie im Vergleich zu Standard-Solarmodulen.
Ideenreichtum und Innovationsfreude braucht Förderung
„Diese Liste von Innovationsbeispielen hat glücklicherweise kein Ende. Ideenreichtum und Innovationsfreude des Mittelstandes gestalten die Zukunft Deutschlands“, erklärte Thomas Reiche, ehrenamtlicher Vorstand der AiF, auf der bundesweit einmaligen Veranstaltung. „Die AiF ist die Stimme des forschenden Mittelstandes und setzt sich für die Unterstützung und den Ausbau von Forschungsförderprogrammen wie unter anderem die Industrielle Gemeinschaftsforschung oder das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ein“, so Reiche, der auch Geschäftsführer des Institutes für Baustoff-Forschung – FEhS, ebenfalls ein AiF-Mitglied, ist.
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck, der sich während eines Rundganges über das Forschungsengagement von KMU informierte, warb bei den Teilnehmenden der Veranstaltung leidenschaftlich dafür, die zahlreichen themenoffenen Förderprogramme des BMWK für mittelständische Unternehmen umfänglich zu nutzen. Er würdigte den deutschen Mittelstand nicht nur als Rückgrat der deutschen Wirtschaft, sondern betonte, dass Deutschland ohne diesen „nicht das starke Land mit 75 Jahren stabiler Demokratie“ wäre. Mit seinem Dank an den Mittelstand verband Habeck das Angebot, die Rahmenbedingen dafür zu schaffen, dass mittelständische Unternehmen „ein Zuhause finden sowie stark und optimistisch bleiben“. Das sei, laut dem Vizekanzler, „politischer Imperativ“.
BMWK: „Wir brauchen Ihre Expertise“
Aus ihrer 70-jährigen Erfahrung und Expertise in der Zusammenarbeit mit und Begleitung von innovativen Unternehmen heraus weist der AiF-Vorstand darauf hin, dass erfolgreiches Innovationsengagement Weltmarktfähigkeit ermöglicht, Arbeitsplätze erhält und neue schafft, damit Steuereinnahmen sichert, den akademischen Nachwuchs motiviert und fördert sowie einen großen sozio-ökonomischen Einfluss auf die Gesellschaft hat. Das bestätigte Christina Decker, Leiterin der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im BMWK, mit Zahlen: Pro Forschungsprojekt würde mindestens ein Arbeitsplatz geschaffen und fünf gesichert. An die Gäste des Innovationstages gerichtet appellierte die kürzlich in ihrem neuen Amt bestätigte Decker darüber hinaus: „Wir brauchen Ihre Expertise.“ Die Allianz für Industrie und Forschung bietet sich direkt an: „Wir stehen mit unserem Netzwerk von sehr vielen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung.“
Laut Reiche ist Forschungstätigkeit von KMU nicht nur für deren eigene Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung, sondern auch für die der „großen Tanker“. „Eine erfolgreiche Wirtschaft funktioniert im Zusammenspiel von innovativem Mittelstand und industriellen Großunternehmen“, erklärt er. KMU sind wichtige Zulieferer für die Produkte und Technologien von nationalen und internationalen Konzernen.
Über die AiF
Die Allianz für Industrie und Forschung. ist das Forschungs- und Transfernetzwerk für den deutschen Mittelstand. Als Dachverband von 85 gemeinnützigen Forschungsvereinigungen sind mehrere Zehntausend Unternehmen und Forschungseinrichtungen über die AiF-Forschungsvereinigungen eingebunden, um Forschung, Transfer und Innovation zu fördern. Damit leistet das AiF-Netzwerk einen wichtigen Beitrag, die Volkswirtschaft Deutschlands in ihrer Wettbewerbs- und Weltmarktfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Die AiF Projekt GmbH, eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft des AiF e.V., betreut die Förderlinie FuE-Kooperationsprojekte des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) und betreibt gemeinsam mit zwei weiteren Konsortialpartnern die Bescheinigungsstelle Forschungszulage. Die AiF FTK GmbH, ebenfalls eine einhundertprozentige Tochter, koordiniert und kuratiert die digitale Vernetzungsplattform AiF InnovatorsNet. Seit ihrer Gründung im Jahr 1954 lenkte die AiF über 14 Milliarden Euro öffentliche Fördermittel in neue Entwicklungen und Innovationen und brachte mehr als 247.000 Forschungsprojekte auf den Weg.
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AiF e.V., Frauke Frodl, presse(at)AiF(.)de, T.: +49 30 64475 215, M.: +49 151 19621 541