Quantentechnologien verständlich vermitteln: Verbundprojekt QUARKS startet an der TU Dresden
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit über 4,47 Millionen Euro das an der Technischen Universität Dresden (TUD) um Prof. Frank Fitzek – Inhaber der Deutsche Telekom Professur für Kommunikationsnetze und Sprecher des Exzellenzclusters „Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop” (CeTI) – koordinierte Verbundprojekt „QUAntenkommunikation netzweRke Kompetenz für die gesellSchaft“ (QUARKS). Zum Auftakttreffen am 20. Juni 2024 fanden sich führende Wegbereiter des Quantencomputing an der TUD ein.
Neben Prof. Fitzek nahmen an der Veranstaltung Prof. Holger Boche (Lehrstuhl für Theoretische Informationstechnik, TU München), Prof. Riccardo Bassoli (Juniorprofessur für Quantenkommunikationsnetze, TUD) und Dr. Gopi Balasubramanian teil. Dessen Start-Up XeedQ ist führender Praxispartner im Projekt und will mit dem mobilen Quantenprozessor XQ1 den Weg zu fehlertoleranten Quantencomputern für den Massenmarkt ebnen.
Quantenkommunikation erlebbar machen
Das Projekt QUARKS widmet sich der Quantenkommunikation und macht die Anwendungspotenziale dieser Hochtechnologie für Wirtschaft und Gesellschaft erlebbar. Es beinhaltet Experimente über Qubits, Programmierübungen zur Quantenüberlagerung sowie Aspekte der Quantenkommunikation, die mit klassischen Kommunikationsnetzen unmöglich sind. Es richtet sich insbesondere an Facharbeitskräfte aus der Industrie, Gesellschaft sowie an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10.
„Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TUD sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft in diesen bewegten Zeiten bewusst“, so TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger. „Qualifizierte Menschen und digitale Souveränität sind ein hohes Gut für die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. QUARKS verheißt aufschlussreiche Forschungsergebnisse im Projektverlauf.“
Der Projektantrag zu QUARKS überzeugte durch ein Konzept, das über klassische Vermittlungsformen hinausgeht: „Kein anderes Projekt konzentriert sich so stark darauf, Quantenkonzepte für die Gestaltung zukünftiger Kommunikationsnetze gegenseitig an diverse Gruppen in der Gesellschaft zu vermitteln“, führt Prof. Frank Fitzek von der TUD aus. „Quantenressourcen und ihre technologischen Implementierungen sind für die künftige Kommunikation, den sozialen Fortschritt und das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung. Sie werden die Sicherheit im Allgemeinen verbessern, die Verzögerung zum Beispiel bei der Interaktion mit Robotern und den Energieverbrauch für zukünftige Dienste wie Interaktionen im Metaverse drastisch verringern.“
Quantenkommunikation für alle
Bei QUARKS kommen Innovationstage in Industriefirmen, hybride Schulmodelle, Technologiedemonstratoren und partizipative Veranstaltungen in öffentlichen Einrichtungen zum Tragen. Neben einem verständlichen Zugang für die Öffentlichkeit beinhaltet QUARKS auch Module für Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Schülerinnen und Schüler in Dresden und München als Wissenschaftsstandorte für Quantenkommunikationsnetze. Damit soll dem Fachkräftemangel im Bereich der Quantenkommunikation entgegengewirkt werden.
Hintergrund:
Themenfeld Quantum activ – Outreach Konzepte und Open Innovation für Quantentechnologien:
Mit der Fördermaßnahme „Quantum aktiv – Outreach-Konzepte und Open Innovation für Quantentechnologien“ verfolgt das BMBF das Ziel, möglichst vielen Menschen Quantentechnologien näherzubringen, begreifbar zu machen und Hemmschwellen abzubauen. Zudem soll eine aktive Beteiligung am Innovationsprozess in hochaktuellen Forschungsthemen ermöglicht werden. Hierzu sind kreative Zugänge notwendig, die die Forschung an Quantentechnologien für breite und unterschiedliche Zielgruppen aufbereiten. https://www.quantentechnologien.de/forschung/foerderung/quantum-aktiv-outreach-konzepte-und-open-innovation-fuer-quantentechnologien.html
Exzellenzcluster CeTI der TU Dresden:
Das Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion ist ein Exzellenzcluster der TU Dresden. Menschen sollen künftig in der Lage sein, in Echtzeit mit Robotern oder Maschinen in der realen oder virtuellen Welt zu interagieren. Ziel der Forschung ist es, den Zugang zu Fähigkeiten und Fachwissen zu demokratisieren, um Chancengleichheit für Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, kulturellen Hintergrundes oder körperlicher Einschränkungen zu fördern. Interdisziplinär arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenwesen, Psychologie, Medizin und Neurowissenschaften zusammen, um Grundlagen für neuartige Anwendungen in der Medizin, der Industrie sowie dem Internet der Fähigkeiten (Internet of Skills) zu schaffen. https://ceti.one/de/
Die Technische Universität Dresden (TUD):
Die TUD zählt als Exzellenzuniversität zu den leistungsstärksten Forschungseinrichtungen Deutschlands. Sie ist mit rund 8.300 Mitarbeitenden sowie rund 29.000 Studierenden in 17 Fakultäten eine der größten technisch ausgerichteten Universitäten. Im Jahr 1828 gegründet, ist sie heute eine global bezogene, regional verankerte Spitzenuniversität, die innovative Beiträge zur Lösung weltweiter Herausforderungen leisten will. In Forschung und Lehre vereint sie Ingenieur- und Naturwissenschaften mit den Geistes- und Sozialwissenschaften und der Medizin. Diese bundesweit herausragende Vielfalt an Fächern ermöglicht der Universität, die Interdisziplinarität zu fördern und Wissenschaft in die Gesellschaft zu tragen.
Weitere Informationen:
Lisa Marie Küssel
Tel.: +49 351 463-40402
Mobil: +49 151 20042637
E-Mail: lisa_marie.kuessel@tu-dresden.de