7. Creative Bureaucracy Festival in Berlin mit Besucherrekord
Mehr als 1.850 Gäste vor Ort und mehr als 2.500 Teilnehmende online. In 83 Sessions tauschten mehr als 200 Speaker, Projektbeteiligte und führende Köpfe aus insgesamt 50 Ländern ihre Expertise zu Verwaltungsinnovationen auf dem Creative Bureaucracy Festival in Berlin aus. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Creative Bureaucracy Festival Awards sind Matthias Ecke, Sophie Howe, Christiana Bukalo. Die Sessions des Impact Stage Programms sind auf YouTube deutschsprachig bzw. englischsprachig abrufbar.
Das nächstes Creative Bureaucracy Festival findet am 5. Juni 2025 statt.
Innovationen im öffentlichen Sektor sind Treiber für eine starke Demokratie. Für nachhaltige Verwaltungsinnovationen und gelingende gesellschaftliche Transformationen sind Kooperation, Kreativität und Kapazitäten für sektorenübergreifendes agiles Lernen essenziell. Mit diesem Fazit und einem Plädoyer für mehr intersektorales Lernen, Vertrauen, Mut und Zuversicht zwischen Politik und Gesellschaft endete das 7. Creative Bureaucracy Festival. Beim Festival kamen mehr als 1.850 kreative Bürokratinnen und Bürokraten in Berlin und mehr als 2.500 online Teilnehmende aus Verwaltung, Gesellschaft und Politik zusammen. Als Dialogplattform für Innovationen im öffentlichen Sektor gibt es allen Teilnehmenden die Gelegenheit sich über Best Practices, Erkenntnisse, Trends sowie neue Methoden in der Verwaltung auszutauschen - und feiert Talente aus aller Welt. Auf vier Bühnen und in vier interaktiven Foren präsentierten mehr als 200 Speaker aus 50 Nationen in insgesamt 83 englisch- und deutschsprachigen Sessions die innovativsten Projekte für moderne Verwaltungen. Zu den internationalen Gästen zählten Namatai Kwekweza (Simbabwe), Preisträgerin des Kofi Annan NextGen Democracy Prize und Demokratieaktivistin; Sophie Howe (UK), ehemalige Future Generations Commissioner for Wales; Tamara Srzentić (Montenegro), ehemalige Ministerin für öffentliche Verwaltung, digitale Gesellschaft und Medien. Unter den Top Speakerinnen und Speakern waren Marco Buschmann, Bundesjustizminister; Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat und Chief Information Officer des Bundes; Steffen Saebisch, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen; Sarah Ryglewski, Staatsministerin im Bundeskanzleramt; Martina Klement, Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung und Chief Digital Officer des Landes Berlin; Dirk Günnewig, Staatssekretär im Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann betonte in seiner Keynote, dass zusätzlich zur Kreativität als symbiotischem Partner für Bürokratie auch mehr wechselseitiges Vertrauen gebraucht werde: „Wir müssen uns fragen, warum immer mehr Bürger dem Staat, der Politik und den Institutionen ein Stück weit das Vertrauen entziehen. Ich glaube, ein Teil der Antwort ist Folgender: Wenn Staat und Politik mit immer mehr Mikromanagement des täglichen Lebens den Bürgern die Botschaft senden: Wir vertrauen Euch nicht! - dann wird Misstrauen mit Misstrauen beantwortet. Deshalb sind Bürokratieabbau und die Tatsache, dass wir den Bürgern wieder mehr Vertrauen schenken, der richtige Weg; denn dann wird Vertrauen von Staat und Politik in die Bürger auch mit Vertrauen der Bürger in Staat und Politik beantwortet werden.“
Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat und Bundes-CIO erläuterte, was Deutschland von seinen europäischen Nachbarn lernen könne, wenn es um die Digitalisierung der Verwaltung geht: „Unsere Herausforderung ist es, die Digitalisierung in der Praxis ankommen zu lassen. Damit wir in Deutschland besser und schneller agieren können, gilt es, stärker plattformgestützt und mit Hilfe künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten. Dies erfordert teilweise eine Prozessbereinigung in Genehmigungsverfahren. Wir brauchen in Deutschland mehr Mut und mehr Zuversicht sowie einen Fokus auf die Frage: Was geht technisch und können wir das mit dem vorhandenen Wissen lösen? Zusätzlich zum Rechtsrahmen in der Europäischen Union brauchen wir einen Umsetzungsrahmen, in Form einer nachhaltigen Struktur in der Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, etwa auf Ebene der Chief Information Officer.“
Martina Klement, Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung sowie CDO des Landes Berlin, sagte: „Wir arbeiten daran, dass Bürger uns in Zukunft noch stärker für unseren guten Service wahrnehmen. Und eines der wichtigsten Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen. Hier liegt am Ende hier das größte Potenzial für Veränderungen: Unser Ziel ist es, dass die Berlinerinnen und Berliner gar keinen Termin im Bürgeramt mehr benötigen. Das würde den Bürgern nicht nur einen komfortablen, zeitgemäßen Kontakt mit den Behörden ermöglichen. Es würde auch die Ämter ganz grundsätzlich entlasten und Ressourcen freisetzen.“
Festivaldirektorin Johanna Sieben fasste zusammen: „Die vielen kreativen Impulse und Lösungen, die auf dem Festival präsentiert wurden, sind wegweisende Beispiele, die zeigen, dass Verwaltungen ko-kreative Ansätze für die Herausforderungen unserer Zeit hervorbringen können und fähig sind, diese erfolgreich umzusetzen. Dies sind Blaupausen für viele kompetente und kreative Menschen im öffentlichen Sektor weltweit. Mit mehr Beteiligung und Empowerment aller Akteure aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft können wir den Wandel gemeinsam gestalten und miteinander unsere Demokratie stärken.“
Stéphane Beemelmans, Geschäftsführer der Hauptfestivalpartnerin PD – Berater der öffentlichen Hand, sagte: “Das Festival ist in diesem Jahr an einen neuen Ort gezogen, der auf sehr gelungene Weise den Charakter der Veranstaltung spiegelt! Die Vielfalt der Ideen und Ansätze für eine neue Verwaltung, die vielen kreativen, interessanten und vor allem motivierten Besucherinnen und Besucher waren auch bei der fünften PD-Festivalkooperation wieder unglaublich beeindruckend. Es war in diesem Umfeld für mich eine besondere Ehre, eine der Laudationen halten zu dürfen. Ich habe mich gefreut, hierfür Christiana Bukalo von Statefree kennengelernt und ihr einen Preis verliehen zu haben.“
Mit dem Creative Bureaucracy Festival Award werden außergewöhnliche Persönlichkeiten gewürdigt, die einen bedeutenden Einfluss im öffentlichen Sektor haben und das Leben in verschiedenen Teilen der Welt verbessern. Mit dem diesjährigen wurden die folgenden herausragenden Persönlichkeiten geehrt:
Matthias Ecke - für sein anhaltendes Engagement für Demokratie und eine offene Gesellschaft. Auch nach einem körperlichen Angriff während des Wahlkamps setzt Ecke sich bedingungslos für ein vereintes Europa und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Sophie Howe - für ihre wegweisende Arbeit zum Schutz zukünftiger Generationen.
Sie diente als erste Future Generations Commissioner der Welt in Wales. Ihre Umsetzung des Well-being of Future Generations Act haben globale Regierungsreformen inspiriert.
Christiana Bukalo - für ihren Einsatz zur Bewältigung der Herausforderungen staatenloser Personen. Sie gründete Statefree, eine Plattform zur Förderung von Gemeinschaft und Interessenvertretung für staatenlose Menschen weltweit. Ihre Arbeit bringt Sichtbarkeit und Unterstützung, um politische Maßnahmen zu verändern und Leben zu verbessern.
Zum Kreis der Projektpartner des Festivals gehören unter anderem die Bertelsmann Stiftung, das Centre for Public Impact, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium der Finanzen, die BMW Foundation Herbert Quandt, das Project Management Institute (PMI), das Bundesverwaltungsamt, das Auswärtige Amt, die GPM - Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. sowie das Bundesministerium der Verteidigung.
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ÜBER DAS CREATIVE BUREAUCRACY FESTIVAL
In der Verwaltung gibt es hervorragende, kreative Lösungen für nahezu alle Fragen des Gemeinwesens - das Creative Bureaucracy Festival bringt sie auf die Bühne und die Köpfe dahinter ins Gespräch. Das Festival, so dessen Präsident Charles Landry, steht für den Wechsel von einer „Nein, weil”-Kultur zu einer „Ja, wenn”-Kultur, die die Menschen für Neues begeistert. Das Festival will damit auch das Ansehen der Verwaltung stärken und ideenreichen Nachwuchs ansprechen. Partner des Festivals sind die Falling Walls Foundation und PD – Berater der öffentlichen Hand. creativebureaucracy.org
ÜBER DIE FALLING WALLS FOUNDATION
Seit 2009 bringt die gemeinnützige Falling Walls Foundation die renommiertesten und einflussreichsten Vordenker aus aller Welt zusammen. Nobelpreisträger, Startups, junge Wissenschaftstalente, Forschungsunternehmen, Kultur, Politik und Medien diskutieren gemeinsam über die Frage: „Which are the next walls to fall in science and society?“ Die Programme der Falling Walls Foundation schlagen Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und vermitteln Begeisterung für die Arbeit von Wissenschaftlern in allen Disziplinen. falling-walls.com
ÜBER PD - BERATER DER ÖFFENTLICHEN HAND
Als Partnerin der Verwaltung verbindet die PD wirtschaftlich-strategisches Know-how mit einer genauen Kenntnis der besonderen Abläufe und Strukturen öffentlicher Auftraggeber. Auf dieser Basis bietet die PD mit einem Team von rund 1.100 Mitarbeitenden Beratungs- und Managementleistungen zu allen Fragen moderner Verwaltung an. Auftraggeber sind ausschließlich Bund, Länder, Kommunen sowie andere öffentliche Körperschaften und Einrichtungen, denn die PD befindet sich als Inhouse-Beratung selbst zu 100 Prozent in öffentlichem Eigentum. pd-g.de
Weitere Informationen:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLMCId5gxYHRBUuFskZhHGjJcdmhGNC0_w DE
https://www.youtube.com/playlist?list=PLMCId5gxYHRD0VtXArfftuAm-EqnyJB3j - EN
https://www.dropbox.com/scl/fo/0b04yvp5eqmxnlor5ixe4/ALtaseISVwWyj21rF4JnFeI?rlkey=p2jrd2qu91or2pps8tvi9x7ai&st=r300cwej&dl=0 Fotos