Innovatives CreatorSpace-Konzept für Future Skills in der Schule
Die PH Schwäbisch Gmünd gibt mit dem CreatorSpace-Konzept der Zukunft des Grundschulunterrichts einen kräftigen Schub. Auf den FluxDays 2024, die Anfang Juni im Congress-Centrum Stadtgarten und an der PH Schwäbisch Gmünd stattfanden, stellte sie dieses wegweisende Projekt vor und stieß damit auf großes Interesse bei den über 200 Bildungsexpertinnen und -experten, Lehrkräften und Studierenden aus ganz Deutschland. Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Kim-Patrick Sabla-Dimitrov eröffnete die Präsenztagung und betonte die Rolle von Bildungsforschung und Lehrkräftebildung für die Entwicklung von Konzepten für Zukunftskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen.
In einer sich ständig verändernden Welt sind Schulen oft nur unzureichend darauf vorbereitet, Kinder für ihre Zukunft zu wappnen. Hier setzen die CreatorSpaces an – zeitliche und örtliche Angebote, in denen Kinder zu Pionierinnen und Pionieren der Zukunftsgestaltung werden. Die Grenzen zwischen Forschen, Entdecken, Erleben, Produzieren, Reflektieren und Gestalten verschwimmen in diesen innovativen Lernumgebungen. Kinder erleben neue Technologien als Werkzeuge für kreatives Gestalten, Kommunikation und wissenschaftliche Erkundung. „Unsere Kinder sind die Gestalterinnen und Gestalter, also Creator, der Welt von morgen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Irion, Leiter des Zentrums für Medienbildung der PH den Projektnamen. „Mit Konzepten wie den CreatorSpaces schaffen wir neue Lernumgebungen in Schulen, in denen Kinder nicht nur spielerisch die nötigen Fähigkeiten erwerben, sondern die vor allem auch dazu ermutigen, ihre Zukunft aktiv und mit digitalen und analogen Tools mitzugestalten.“
Die CreatorSpaces fördern die Entwicklung der RANG-Kompetenzen – Reflexion, Analyse, Nutzung und Gestaltung der Digitalität, die die grundlegende Orientierung in der Digitalität gewährleisten sollen. Kinder erwerben in diesem an der Hochschule entwickelten Konzept Fähigkeiten, um die digitale Welt reflektiert und verantwortungsvoll zu gestalten. Die Lernszenarien werden am Zentrum für Medienbildung der PH Schwäbisch Gmünd in Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrenden entwickelt, beforscht und in der Praxis erprobt. Diese praxisnahe Forschung führt zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Konzepte, die dann in Form von Videoschulungen und CreatorBags für den praktischen Einsatz aufbereitet werden.
Das Lernen in den CreatorSpaces entwickelt neue mediale Kommunikationsformen, verändert das Rollenverständnis zwischen Lernenden und Lehrenden sowie die Orts- und Zeitstrukturen des Unterrichts und bringt neue Formen der Leistungsbewertung mit sich. Auf diese Weise werden die CreatorSpaces auch zu wichtigen Impulsgebern für die Entwicklung neuer Lernkulturen in und außerhalb der Schule.
Das Medienangebot des ME.Lab an der PH Schwäbisch Gmünd und die Support-Angebote der Flux.Werkstatt unterstützen die Entwicklung der CreatorSpace-Konzepte. In Kooperation mit verschiedenen Praxispartnern wie dem NWT Bildungshaus Göppingen und dem Stadtmedienzentrum Stuttgart entsteht ein CreatorSpace-Hub, in dem Bildungsexpertinnen und -experten gemeinsam mit der Praxis Konzepte und Ziele für die Primarstufe partizipativ weiterentwickeln. „Mit dem Projekt CreatorSpace wollen wir Kindern, Lehrern und Grundschulen ermöglichen, ausgetretene Pfade zu verlassen und spielerisch neue Lernwege zu beschreiten“, erklärt Mathias Nagl, einer der Projektinitiatoren. „Kinder sollen heute in der Grundschule nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern auch die Möglichkeit haben, ihre Kreativität zu entfalten und gemeinsam mit anderen die digitale Welt sozial verantwortlich zu erforschen und zu gestalten.“
Die Absolventinnen und Absolventen der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd nutzen die bei der Entwicklung der CreatorSpace-Konzepte erworbenen professionellen Kompetenzen als zukünftige Digital Leader für die Innovation von Grundschulen.
Die FluxDays 2024 boten nicht nur wissenschaftliche Vorträge und eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, sondern auch zahlreiche Mitmachangebote für Jung und Alt. So konnten die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (zur Hälfte online) konkrete Ideen für den Grundschulunterricht entdecken und ausprobieren. Ein Beispiel dafür war der Motion Generator, der Tanzbewegungen in musikalische Kompositionen umsetzte und damit auch Kindern mit sprachlichen Einschränkungen neue Ausdrucksmöglichkeiten bot.
In der den Abend abschließenden Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmenden Nadine Tramowsky (PH Freiburg), Ralph Müller-Eiselt (Forum Bildung Digitalisierung, Berlin), Ulrich Hierdeis (Akademie Dillingen, Bayern) und Thomas Irion (PH Schwäbisch Gmünd) einig: An der Hochschule entwickelte Konzepte bedürfen unbedingt der Erprobung in der Praxis, bevor sie empfohlen werden können. Das Erprobungslab der PH Gmünd an der Klösterleschule wurde am nächsten Tag von den Expertinnen und Experten besucht, wo eine Unterrichtsstunde von Andrea Kratzer (PH Schwäbisch Gmünd) zum Thema Kreativer Englischunterricht mit Digital Tools in einer ersten Klasse mit Videokameras für die spätere Analyse erfasst wurde.
Link zu einem Erklärvideo zum Thema CreatorSpace: www.creatorspace.school.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Irion
Zentrum für Medienbildung
Email: thomas.irion@ph-gmuend.de
Telefon: +49 7171 983-0
Website: www.zentrum-fuer-medienbildung.de, www.creatorspace.school