Mitgliedergruppe Universitäten der Hochschulrektorenkonferenz und Junge Akademie verabschieden gemeinsam Leitlinien
Zur Verbesserung der Planbarkeit, Transparenz und Einheitlichkeit universitärer
Karrierewege neben der Professur verabschieden die Mitgliedergruppe Universitäten
in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Junge Akademie gemeinsam
„Leitlinien für unbefristete Stellen an Universitäten neben der Professur“.
Zur Verbesserung der Planbarkeit, Transparenz und Einheitlichkeit universitärer
Karrierewege neben der Professur verabschieden die Mitgliedergruppe Universitäten
in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und die Junge Akademie gemeinsam
Leitlinien.
Universitäten haben einen Bedarf an unbefristet beschäftigten Wissenschaftler:innen
neben der Statusgruppe der Professor:innen. Die einheitliche Ausgestaltung dieser
Stellen steht im Mittelpunkt des gemeinsamen Papiers. Vorgeschlagen werden die drei
Stellenkategorien Lecturer, Researcher und Academic Manager. Stelleninhaber:innen
übernehmen neben der Erfüllung von Daueraufgaben einen Anteil selbstständiger
Forschung bzw. Lehre. Die Stelleninhaber:innen sind in der Regel nicht einer
Professur zugeordnet, sondern übergeordneten universitären Einheiten.
Besetzungen sind entkoppelt von individuellen Förderbeziehungen. Vorgesehen sind
Aufstiegsmöglichkeiten auf Senior Positions.
Professorin Dr. Anja Steinbeck, Sprecherin der Mitgliedergruppe Universitäten in
der Hochschulrektorenkonferenz, erläutert: „Die Leitlinien, die die Mitgliedergruppe
Universitäten und die Junge Akademie gemeinsam verfasst haben, sollen
einen Kulturwandel mit gestalten. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich
Universitätsleitungen und – mit der Jungen Akademie – die bedeutendste Vertretung
von jungen Wissenschaftler:innen in Deutschland auf ein Papier geeinigt haben.
Die gemeinsame Diskussion war überaus fruchtbar. Unbefristete Stellen mit
eigenständigen Profilen und transparenten Karrierewegen erleichtern es den
Universitäten, hervorragende, auch internationale Fachkräfte zu gewinnen und an die
Institution zu binden. Klar ist aber auch: Weder unsere Leitlinien noch eine Reform
des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes schaffen eine einzige unbefristete Stelle. Nun
sind Bund und Länder gefragt – nicht nur mit Blick auf ein geplantes Programm zum
Ausbau wissenschaftlicher Karrierewege neben der Professur.“
Professorin Dr. Doris Segets, Sprecherin der AG Wissenschaftspolitik der
Jungen Akademie, betont: „Die Junge Akademie setzt sich seit ihrer Entstehung
für die Steigerung der Attraktivität und Planbarkeit der Karrierewege in den
Wissenschaften ein. Eine attraktive und planbare Karriere erfordert klare Stellenprofile,
Aufstiegsmöglichkeiten und inhaltliche Autonomie. Mit den ‚Leitlinien für unbefristete
Stellen an Universitäten neben der Professur‘ zeigen wir Wege, wie diese Profile
ausgestaltet werden können. Bei der Umsetzung dieser Leitlinien darf allerdings
nicht an anderer Stelle eingespart werden: Eine Erhöhung der Attraktivität
der wissenschaftlichen Karriere bei gleichbleibendem Betreuungsverhältnis
zu Studierenden und gleicher Forschungsqualität bedarf einer Reform des
Kapazitätsrechts und der Grundfinanzierung der Universitäten.“
Die Leitlinien wurden auf der 83. Sitzung der Mitgliedergruppe Universitäten in der
Hochschulrektorenkonferenz am 3. Juni 2024 in Berlin und im Sommerplenum der
Jungen Akademie am 22. Juni 2024 in Berlin verabschiedet.
Die Mitgliedergruppe Universitäten in der HRK ist mit ihren 84
Mitgliedsuniversitäten Stimme der Universitäten gegenüber Politik und Öffentlichkeit
und das zentrale universitäre Forum der gemeinsamen Meinungs- und Willensbildung
im Wissenschaftssystem. Die Mitgliedergruppe Universitäten befasst sich mit allen
Themenfeldern, die Rolle und Aufgaben der Universitäten in Wissenschaft und
Gesellschaft betreffen, vor allem mit Lehre und Studium, Forschung, Innovation und
Transfer, wissenschaftlicher Weiterbildung, Internationalisierung sowie den Fragen der
universitären Selbstverwaltung und Governance.
Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als weltweit erste Akademie für
herausragende junge Wissenschaftler:innen ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder
stammen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sowie aus dem künstlerischen
Bereich – sie loten Potenzial und Grenzen interdisziplinärer Arbeit in immer neuen
Projekten aus, bringen Wissenschaft und Gesellschaft miteinander ins Gespräch und
setzen neue Impulse in die wissenschaftspolitische Diskussion. Die Junge Akademie
wird gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
(BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina getragen.
Originalpublikation:
Leitlinien für unbefristete Stellen an Universitäten neben der Professur. Transparenz der Karriere von Wissenschaftler:innen stärken. Universitäre Exzellenz sichern. Lecturer, Researcher und Academic Manager etablieren. Mitgliedergruppe Universitäten in der HRK und Die Junge Akademie. Berlin, Juni 2024
Weitere Informationen:
https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/leitlinien-fuer-unbefristete-stellen-an-universitaeten-neben-der-professur/ Text der Leitlinien auf den Seiten der HRK
https://www.diejungeakademie.de/de/publikationen/leitlinien-fuer-unbefristete-stellen-an-universitaeten-neben-der-professur Text der Leitlinien uf den Seiten der Jungen Akademie