Cantor-Medaille 2024 für Mathematiker Felix Otto
Felix Otto vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissen-schaften in Leipzig bekommt die Cantor-Medaille der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) des Jahres 2024. Das beschloss das Präsidium der DMV kürzlich einstimmig auf Empfehlung einer extern besetzten Auswahlkommission. Die Cantor-Medaille ist die bedeutendste wissenschaftliche Auszeichnung der DMV. Sie wird in der Regel alle zwei Jahre vergeben. Das Preisgeld beträgt 4.000 Euro, es zählt das Renommee.
Felix Otto forscht auf angewandten Gebieten der Mathematik. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die Variationsrechnung und partielle Differenzialgleichungen, für die es zahlreiche Anwendungen gibt. Zum Beispiel lässt sich mit Differenzialgleichungen das Wachstum einer Population beschreiben, etwa eines Virus. In der Physik helfen sie z.B. die Bewegungen von Flüssigkeiten und Wolken mathematisch zu fassen. Auch Musterbildungsprozesse in der Natur lassen sich mit Differenzialgleichungen beschreiben. Unter anderem dafür entwickelt Otto neue mathematische Methoden und Werkzeuge.
„Das Präsidium der DMV würdigt mit der Cantor-Medaille Felix Ottos herausragende wissenschaftliche Leistungen. Sie sind von außergewöhnlicher Tiefe und höchstem Einfluss für das Gebiet der Analysis und die Partiellen Differentialgleichungen“, sagte DMV-Präsident Joachim Escher zur Begründung. „Ich gratuliere Felix Otto sehr herzlich zur Cantor-Medaille!“ Die Auszeichnung besteht aus einer Urkunde, einer Silbermedaille mit Gravur und einem Preisgeld von 4000 €.
Felix Otto, Jahrgang 1966, studierte an der Universität Bonn und wurde dort auch promoviert. Er ist eine weltweit gefragte Forscherpersönlichkeit für Mathematik: Er war Professor an der University of California in Santa Barbara (1998), Professor an der Universität Bonn (1999), Sprecher des Sonderforschungsbereichs 611 „Singuläre Phänomene und Skalierung in mathematischen Modellen“ an der Universität Bonn (2002-2006) und Sprecher des Bonner Ex-zellenzclusters „Hausdorff Center for Mathematics“ (2006-2009). Er ist Direktor und Wissen-schaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (seit 2010), Honorarprofessor an der Universität Leipzig (seit 2010), ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (seit 2014), Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 2008) und bekam 2006 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, den bedeutendsten Forschungspreis, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft zu vergeben hat.
Originalpublikation:
Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV), www.mathematik.de
Weitere Informationen:
https://www.mpg.de/1040400/mathematik-in-den-naturwissenschaften-otto