Hohe Auszeichnungen für Professor Dr. Ernst Holler
Professor Dr. Ernst Holler, Senior-Professor der Universität Regensburg, wurde für seine Verdienste um die Versorgung stammzelltransplantierter Patienten sowie die Forschung zur Stammzelltransplantation mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Ulrich W. Schaefer-Preis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelltherapie (DAG-HSZT) ausgezeichnet.
Spender-gegen-Empfänger-Erkrankungen (GvHD) durch transplantierte Spender-Immunzellen gelten bis heute als Hauptkomplikation der allogenen Stammzelltransplantation und gehen mit erheblicher Morbidität und auch Mortalität einher. Professor Dr. Ernst Holler, langjähriger Oberarzt und „Vater“ des Stammzelltransplantationsprogrammes in der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), hat sich sein berufliches Leben lang dieser Komplikationen nach allogener Stammzelltransplantation und der Verbesserung der klinischen Behandlungsstrategien und Versorgungstrukturen für die Patienten gewidmet. Für sein Lebenswerk wurde Professor Holler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, das ihm der Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte. „Professor Holler kümmerte sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn in bemerkenswerter Weise um Patienten mit Knochenmarkerkrankungen. Mit viel Beharrlichkeit, Empathie sowie hoher ärztlicher und wissenschaftlicher Kompetenz versuchte er das Leid seiner Patienten zu lindern. Dieses Engagement setzt er bis heute als Senior-Professor im Ruhestand fort“, würdigt Staatsminister Füracker die Lebensleistung des Mediziners.
Zudem erhielt Professor Holler vor kurzem den Ulrich W. Schaefer-Preis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelltherapie e.V.. „Die Heilungschancen, die uns die Stammzelltransplantation gebracht hat, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen haben mein berufliches Wirken sehr geprägt. Es war mir immer ein Herzensanliegen, so vielen Krebspatienten wie möglich helfen zu können. Darin liegt meine Leidenschaft für die Forschung begründet. Ich freue mich sehr über die Auszeichnungen und setze weiterhin alles daran, mein Wissen und meine Expertise auch in meinem Teilruhestand an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiterzugeben“, fasst Professor Holler zusammen. Professor Dr. Wolfgang Herr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR, ergänzt: „Professor Hollers Wirken am Patienten und in der Forschung verdient große Anerkennung. Mit seiner Empathie und seiner fachlichen Kompetenz ist er uns allen ein Vorbild. Daher freue ich mich, dass er diese prestigeträchtigen Auszeichnungen erhalten hat und dass er der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III auch nach seinem Ruhestand weiterhin als Senior-Professor zur Verfügung steht.“
Aufbau und der Weiterentwicklung der Stammzelltransplantation in Ostbayern
Professor Holler baute seit seinem Wechsel von München nach Regensburg 1998 gemeinsam mit seinem Team am UKR ein allogenes Stammzelltransplantationsprogramm für Ostbayern auf. Dabei lag es ihm immer besonders am Herzen, den Patienten den schweren Weg der Transplantationsvorbereitung zu erleichtern und die Risiken von Abstoßungsreaktionen zu minimieren. Dies prägte maßgeblich sein klinisches und wissenschaftliches Wirken wie auch sein Engagement als Vorstandsmitglied der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. So initiierte Professor Holler am UKR gemeinsam mit Kollegen den Aufbau einer „Brückenpflege“, dank der die Patienten nach Stammzelltransplantation schneller von der Isolationsstation am UKR in die häusliche Umgebung entlassen werden konnten. Diese Strukturen sind wegweisend in Deutschland und beispielgebend für viele andere Transplantationszentren. Gleichzeitig wuchs durch die verbesserte Infrastruktur die Transplantationskapazität, so dass derzeit jährlich zwischen 75 und 80 Patienten am UKR eine allogene Stammzelltransplantation erhalten können.
Doch nicht nur am UKR hinterließ sein Wirken beachtliche Spuren. Auch im Ausland engagierte sich Professor Holler und unterstützte gemeinsam mit der José Carreras Leukämie-Stiftung beispielswiese den Aufbau eines Stammzelltransplantationsprogrammes in Rumänien.
In seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er bis heute auf die Weiterentwicklung der Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Leukämie und anderen bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems fokussiert. Dabei schafft er es in herausragender Weise, junge Ärzte für die Wissenschaft und die translationale Forschung zum Wohle der Patienten zu motivieren und so seine Erfahrungen weiterzugeben.