Evaluationsergebnisse des Projekts „Stadtteilmütter Mülheim“
IU-Professor:innen Katrin Sen sowie Holger Spieckermann stellten Evaluationsergebnisse des Kölner Sozialprojekts im Bürgerhaus Müze vor.
• Stadtteilmütter schließen eine bedeutende Lücke im sozialen Unterstützungssystem
• IU-Professor:innen empfehlen Weiterfinanzierung und Ausweitung des Kölner Sozialprojekts
• 70 Gäste nahmen an der Ergebnisvorstellung im Bürgerhaus Müze teil
Prof. Dr. Katrin Sen sowie Prof. Dr. Holger Spieckermann von der IU Internationalen Hochschule stellten am 3. Juli 2024 die Evaluationsergebnisse des Projekts „Stadtteilmütter Mülheim“ in den Räumlichkeiten des Bürgerhaus Müze in Köln-Mülheim vor.
Das Projekt existiert seit 2011 und befindet sich in der Trägerschaft der Christlichen Sozialhilfe Köln gGmbH (CSH). Das Ziel des Projekts ist, Familien, unabhängig von ihrem Migrationshintergrund, in verschiedenen Lebensbereichen zu unterstützen und eine Orientierung und Integration in das deutsche Bildungs- und Sozialsystem zu ermöglichen. Sechs Stadtteilmütter sind derzeit im Einsatz. Sie sprechen zwölf Sprachen und bieten umfassende Beratung, Sprach- und Kulturvermittlung, Begleitservice sowie psychosoziale Betreuung an.
Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Projekts erfolgten durch Prof. Katrin Sen und Prof. Holger Spieckermann. Die Ergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Wirkungsweise und den Mehrwert dieses Projekts. Etwa 70 Gäste aus der Zivilgesellschaft, Politik, Trägervertretenden sowie Familien der Stadtteilmütter nahmen an der Vorstellung teil. Die Evaluation besteht auf Basis quantitativer Daten, erhoben über ein Dokumentationssystem, sowie qualitativer Daten, gesammelt durch Gruppendiskussionen mit den Stadtteilmüttern und leitfadengestützte Einzelinterviews mit zehn Klient:innen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Lebenssituationen.
Stadtteilmütter schließen eine bedeutende Lücke im sozialen Unterstützungssystem
Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass der Erfolg des Projekts in der niedrigschwelligen Zugangsmöglichkeit und der Pflege von informellen Netzwerken liegt. Die kontinuierliche Erreichbarkeit der Stadtteilmütter, auch abends und an Wochenenden, sowie der aufsuchende Ansatz, beispielsweise durch Hausbesuche, sind zentrale Faktoren. Die Stadtteilmütter leisten wertvolle Übersetzungsarbeit, die andere kommunale Einrichtungen zeitlich und finanziell entlastet. Ihre Unterstützung ermöglicht häufig eine dauerhafte Vermittlung zu Einrichtungen des Regelsystems. Der Spracherwerb ist der Schlüssel, denn eine Verbesserung der Sprachkompetenzen der Klient:innen führt zu einer geringeren Abhängigkeit von den Stadtteilmüttern.
Die Evaluation zeigt, dass die Stadtteilmütter eine bedeutende Lücke im sozialen Unterstützungssystem schließen. Der Bedarf an den Leistungen der Stadtteilmütter ist in Köln-Mülheim und darüber hinaus größer als das aktuelle Angebot.
Ausweitung des Projekts dringend empfohlen
Angesichts der wachsenden Flucht- und Migrationsbewegungen sollte eine Ausweitung des Projekts auf weitere Stadtbezirke und eine entsprechende Erhöhung der Ressourcen geprüft werden. Diese Empfehlung tragen auch die anwesenden Rats- und Kommunalpolitiker:innen einhellig mit. Fraktionsübergreifend bekräftigten die Politiker:innen, dass sie sich in den Haushaltsplanverhandlungen für die Fortführung der Finanzierung der Stadtteilmütter einsetzen werden, damit eine gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen in den jeweiligen Sozialräumen gewährleistet bleibt.
Abschließend stellten die Wissenschaftler:innen der IU fest, dass sie trotz kritischer Untersuchungen im Rahmen der Evaluation der Stadtteilmütter nichts zu bemängeln finden konnten und eine Weiterfinanzierung des Projektes dringend empfehlen.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.csh-koeln.de/einrichtung/muelheimer-stadtteilmuetter/
ÜBER DIE IU INTERNATIONALE HOCHSCHULE
Mit über 130.000 Studierenden ist die IU Internationale Hochschule (IU) die größte Hochschule in Deutschland. Die private, staatlich anerkannte Bildungseinrichtung mit Hauptsitz in Erfurt nahm im Jahr 2000 ihren Betrieb auf und ist heute in mehr als 35 deutschen Städten vertreten. Studierende aus über 190 Nationen gestalten ihr Studium ganz nach ihren Bedürfnissen: ob praxisintegriertes duales Studium, flexibles Fernstudium oder individuelles myStudium, das Online-Selbststudium und Campusleben kombiniert. Die IU möchte Menschen weltweit Zugang zu personalisierter Bildung ermöglichen für ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben. In mehr als 250 Studienprogrammen im Bachelor-, Master- und MBA-Bereich, davon über 50 in englischer Sprache, vermittelt die IU Studierenden zukunftsrelevante Schlüsselkompetenzen. Eine digital gestützte Lernumgebung sowie der Einsatz von KI-Lösungen verhelfen den Studierenden zu optimalen Lernergebnissen und -erlebnissen. Als eine der weltweit ersten Hochschulen hat die IU einen eigenen, KI-gestützten Lernbuddy entwickelt und im Einsatz. Die IU kooperiert mit über 15.000 Unternehmen und unterstützt sie bei der akademischen Ausbildung von Fachkräften. Zu den Partnern gehören unter anderem Motel One, Vodafone, die AWO und die Deutsche Bahn. Weitere Informationen unter: iu.de.
Der KI-gestützte Lernbuddy "Syntea" steht ab sofort im ChatGPT-Store als öffentliche Demo-Variante zur Verfügung, unter folgendem Link: https://chat.openai.com/g/g-P5olqoCPc-syntea
PRESSEKONTAKT
IU Internationale Hochschule
Pressestelle der IU
presse@iu.org
iu.de/news