Völlig losgelöst: Schüler*innen lassen selbst gebauten Wetterballon steigen
Als Höhepunkt des kooperativen Projekts dreier regionaler Schulen mit der MINTplus-Initiative der Technischen Hochschule Bingen stiegen von Schüler*innen selbst gebaute Wetterballons in die Stratosphäre auf. Das Projekt soll Begeisterung für Wissenschaft, Technik und Umwelt wecken.
Bad Sobernheim/Kirn/Idar-Oberstein/Bingen am Rhein – Nach intensiver Vorbereitung war es am 9. Juli 2024 so weit: Die Wetterballons des Emanuel-Felke-Gymnasiums in Bad Sobernheim, des Gymnasiums Kirn und des Gymnasiums an der Heinzenwies in Idar-Oberstein stiegen in die Stratosphäre auf. Dieses Ereignis markiert den Höhepunkt des MINT-Projekts „Wetterballon“, das die kooperierenden Schulen in Zusammenarbeit mit der MINTplus-Initiative der Technischen Hochschule (TH) Bingen durchgeführt haben. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Ein Jahr intensiver Arbeit mit viel Engagement
Seit Beginn des Schuljahres haben die Schüler*innen der drei Gymnasien an diesem Projekt gearbeitet. Ziel der Kooperation ist es, den Jugendlichen praktische Erfahrungen in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Umwelt zu vermitteln und sie für diese Zukunftsthemen zu begeistern. Die Arbeit an den Wetterballons umfasste eine Vielzahl von Aufgaben, darunter Planung, Bau und Testen der Ballons sowie die Vorbereitung der wissenschaftlichen Experimente, die während des Fluges durchgeführt werden sollen. Die Jugendlichen entwickelten ihre Ballons und Experimente unter Anleitung der Lehrkräfte und in Zusammenarbeit mit Expert*innen der TH Bingen. Auch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnerunternehmen, außerschulischen Lernorten und die Unterstützung durch die Kommunen waren entscheidend.
Auf die Plätze, fertig, Flug
Die Wetterballons wurden zeitgleich an drei Standorten – dem Sportplatz zur Staaren in Bad Sobernheim, auf dem Dach des Schulgebäudes in Kirn und auf dem Sportplatz des Gymnasiums an der Heinzenwies in Idar-Oberstein – gefüllt und für den Flug vorbereitet. Über Bildschirme konnten die Schulen den aktuellen Stand der Vorbereitung an den anderen Orten einsehen und sich virtuell miteinander absprechen. Nachdem die Ballons schließlich in die Stratosphäre geschickt worden waren, verfolgten Schüler*innen und Lehrkräfte die Flugroute per GPS-Tracker. Nach der Landung wurden die Sonden geborgen und wieder an die Schulen gebracht. Die gesammelten Daten werden dann im neuen Schuljahr von den Schüler*innen analysiert, auswertet und verglichen.
MINT ist Zukunft – auch im Klimaschutz
Das MINT-Projekt „Wetterballon“ ist ein außergewöhnliches Beispiel dafür, wie bereichernd praxisorientierte MINT-Bildung ist. Es bot nicht nur wertvolle Einblicke in die Atmosphäre und half den Schüler*innen, ihre wissenschaftlichen und technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, sondern zeigte ihnen auch, wie wichtig Teamarbeit, Kreativität und Ausdauer sind.
Es mag zunächst überraschen, dass technisches Wissen ein elementarer Baustein im Klima- und Umweltschutz ist. Jedoch sind es gerade die MINT-Disziplinen, die die Lösungen von morgen entscheidend mitgestalten werden. Das Projekt bot den Jugendlichen die Möglichkeit, diese Tatsache direkt und anschaulich zu erleben.
Das Projekt „Wetterballon“ wird im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zur MINT-Förderung durch die Ministerien aus Bildung, Klimaschutz, Wirtschaft und Wissenschaft gefördert. Die MINTplus-Initiative der Technischen Hochschule Bingen wird von der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle-Stiftung gefördert.