"Herausragendes Beispiel für engagierte Führung im Bereich globaler Gesundheit": Johan Rockström erhält Virchow-Preis
Johan Rockström ist mit dem Virchow-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Der wissenschaftliche Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) erhält die Auszeichnung für seinen umfassenden Ansatz zum Schutz der menschlichen und planetaren Gesundheit sowie für die Einführung des Konzepts der planetaren Grenzen. Mit dem Virchow-Preis werden herausragende Lebensleistungen im Bereich der globalen Gesundheit gewürdigt, die mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen übereinstimmen und diese unterstützen.
„Johan Rockström erhält den Preis für seine zukunftsweisenden Beiträge zur Analyse und zum Verständnis der Bedeutung planetarer Grenzen", erklärt das Virchow-Preis-Komitee, eine unabhängige Jury aus internationalen Fachleuten verschiedener Fachrichtungen. "Seine Arbeit ist ein herausragendes Beispiel für ein umfassendes Systemdenken mit äußerst kritischen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und des Planeten. Das Konzept der planetaren Grenzen hat die globale politische Debatte beeinflusst und gleichzeitig das wissenschaftliche Verständnis und das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels gefördert." Der PIK-Direktor wird als "ein herausragendes Beispiel für engagierte Führung im Bereich der globalen Gesundheit beschrieben. Seine Forschung zeigt, wie im Geiste von Rudolf Virchow durch interdisziplinäre und sektorübergreifende Wissenschaft bedeutende Fortschritte bei der Verwirklichung von Gesundheit für alle erzielt werden können."
Ottmar Edenhofer, wissenschaftlicher Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK, fügt hinzu: „Ich freue mich sehr, dass Johan Rockström diese prestigeträchtige Auszeichnung in Anerkennung seiner entscheidenden Arbeit zu den planetaren Grenzen erhält - sie sind der Schlüssel, wenn es darum geht, die Gesundheit des Planeten zu sichern. Planetare Grenzen und das Konzept der globalen Gemeingüter ergänzen sich gegenseitig, indem sie die Risiko- und Lösungsforschung von der lokalen bis zur globalen Ebene verbinden. Diese Konzepte bilden die Grundlage unserer wissenschaftlichen Forschung am Potsdam-Institut und sind entscheidend für den Schutz unseres Klimas und damit unserer Gesundheit und Entwicklung."
Johan Rockström teilt sich den Preis mit Lucy Gilson, der Leiterin der Abteilung für Gesundheitspolitik und -systeme an der Universität Kapstadt und Professorin für Gesundheitspolitik und -systeme an der London School of Hygiene and Tropical Medicine.
+++ Bewältigung gesundheitlicher Herausforderungen im Hinblick auf Umweltverantwortung und soziale Gerechtigkeit +++
„Ich fühle mich zutiefst geehrt, gemeinsam mit Lucy Gilson den Virchow Preis 2024 zu erhalten. Der Preis unterstreicht, dass die Gesundheit unseres Planeten und die menschliche Gesundheit eng miteinander verbunden sind", so Rockström. „Der Wohlstand der Menschen und ihre soziale Eingliederung hängen von der Einhaltung der planetaren Grenzen ab, doch unser Handeln gefährdet sowohl unser Klima als auch unsere Gesundheit. Mit dem Anstieg der globalen Temperaturen werden extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren immer häufiger. Die Klima- und Umweltkrise verschärft eindeutig das Gesundheitsproblem. Wir müssen unseren Planeten als gemeinsames öffentliches Gut behandeln und dringend handeln, um planetare Grenzen einzuhalten. Die Gesundheit ist wahrscheinlich unser bestes Mittel, um Entscheidungsträger und Bürger auf der ganzen Welt zu erreichen, denn sie betrifft uns alle."
Mit dem Virchow-Preis werden herausragende Leistungen anerkannt und gewürdigt, die einen erheblichen Einfluss auf die weltweiten Gesundheitsherausforderungen haben. Der 2022 ins Leben gerufene Preis wird von der Virchow-Stiftung verliehen und ist mit 500 000 Euro dotiert. Johan Rockström wird den Virchow Preis 2024 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 12. Oktober in Berlin erhalten.
Weitere Informationen über den Virchow-Preis: virchowprize.org