Drittmittel für Brustkrebsforschung an der UR
Gilead Science unterstützt Projekt zu Testung von Biomarkern für personalisierte Therapie
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Etwa 13 von 100 Frauen bekommen im Laufe ihres Lebens die Diagnose. Neben der Heilung ist der Erhalt der Brust und einer möglichst hohen Lebensqualität während oder zwischen den Behandlungen das Ziel unterschiedlicher Ansätze. Aber nicht jede Therapie ist für jede Brustkrebsart gleichermaßen geeignet. Besonders vielversprechend sind personalisierte Ansätze, bei denen molekulare Besonderheiten des jeweiligen Tumors berücksichtigt werden. Für die Entwicklung solcher zielgerichteten Therapien sind komplexe Tests notwendig, um die genaue Art des Tumors zu bestimmen aber auch seine Ansprechbarkeit auf neue Wirkstoffkandidaten.
Diese Tests zu vereinfachen ist das Ziel des Projekts mit dem Titel "Innovatives 3D-in-vivo-Tumormodell für personalisierte Bestimmung prädiktiver Biomarker beim Mammakarzinom" (kurz 3D-PräBioMamma) von Prof. Dr. Silke Härteis (Lehrstuhl für Molekulare und Zelluläre Anatomie) und die im Juni 2024 neu berufene Professorin Dr. Dr. Ramona Erber (Institut für Pathologie) der Universität Regensburg. Das Projekt wird jetzt durch ein spezielles Förderprogramm für Mammakarzinom vom amerikanischen Pharmazie- und Biotechnologieunternehmen Gilead Sciences mit 55.000 Euro unterstützt. Als weitere Antragstellerin ist Frau Dr. Cynthia Kohl (Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum St. Marien Amberg) beteiligt. Innovative Testsysteme könnten die Entwicklung neuer personalisierter Therapieansätze in Zukunft rasant beschleunigen.
Das Ziel der Forscherinnen ist das sogenannte CAM-Modell auf seine Tauglichkeit für den Einsatz solcher Tests zu prüfen. Beim CAM-Modell ersetzt die Aderhaut von befruchteten Hühnereiern – auch Chorion-Allantois-Membran genannt – klassische Tierversuche. In dem Projekt wollen die Forscherinnen zeigen, dass die Zielstrukturen für innovative zielgerichtete Therapien im humanen Tumorgewebe vor und nach der Kultivierung auf der Chorion-Allantois-Membran erhalten bleiben. Das CAM-Modell könnte daher zukünftig als kosteneffizientes und zeitsparendes Modell für in-vivo-Medikamententests in Echtzeit dienen und Tierversuche ersetzen. Im Detail wird zum einen die immunhistochemisch basierte Expression therapeutisch angreifbarer Biomarker in Gewebeproben von Patienten mit Mammakarzinom vor und nach der Kultivierung im CAM-Modell untersucht und verglichen. Zum anderen werden diese Biomarker auch an in der CAM kultivierten Mammakarzinom-Zelllinien, die verschiedene molekulare Subtypen reflektieren, analysiert und mit der Expression im Patientengewebe verglichen. Insgesamt liegt der Fokus auf zwei molekularen Subtypen des Mammakarzinoms, nämlich Luminal B und triple-negativ, für die die Erforschung weiterführender zielgerichteter Therapien klinisch relevant ist.
Über Gilead Science
Gilead Sciences beschäftigt rund 18.000 Mitarbeiter an Standorten in Nordamerika, Europa und Australien und forscht an Therapien für Erkrankungen wie HIV, Hepatitis B, C und D und COVID-19. Im Rahmen spezieller Förderprogramme unterstützt das Unternehmen Forscherinnen und Forscher, um Prävention, Diagnostik, Therapie und psychosoziales Wohlbefinden bei lebensbedrohlichen Erkrankungen in Deutschland zu verbessern. Unter anderem gibt es ein spezielles Förderprogramm für den Bereich Brustkrebsforschung.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Silke Härteis
Institut für Molekulare und Zelluläre Anatomie
Universität Regensburg
Tel: +49 (0)941 943-2879
E-Mail: silke.haerteis@ur.de