THWS-Absolvent der Elektro- und Informationstechnik wird zum Doktoringenieur (Dr.-Ing.) promoviert
Benedikt Hochbrückner verteidigt Promotion an der Technischen Universität Dresden
Benedikt Hochbrückner, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Energie- und Hochspannungstechnik (IEHT) und Absolvent des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), hat im Rahmen einer kooperativen Promotion an der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) den Doktorgrad (Dr.-Ing.) erlangt.
„Die Forschungsarbeit von Benedikt Hochbrückner leistet einen wichtigen Beitrag zur sicheren und zuverlässigen Stromversorgung sowie zur Realisierung der Energiewende“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Markus H. Zink, der die Arbeit seitens THWS betreut und das Projekt geleitet hatte. Denn die Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ), also der Energietransport mit hohen Gleichspannungen, wie beispielsweise bei SuedLink, gewinne zunehmend an Bedeutung. „Dabei ist das dielektrische Verhalten der Isoliersysteme noch nicht vollumfänglich erforscht und insbesondere die Diagnosetechnik hat noch nicht denselben Stand erreicht, wie beispielsweise im Bereich der Wechselstromtechnik. So steckt besonders das für die Zustandsbewertung so wichtige Instrument der Teilentladungsdiagnose noch in den Kinderschuhen.“
Die von Benedikt Hochbrückner vorgelegte und erfolgreich verteidigte Dissertation trägt den Titel „Differenzierung und Gruppierung von Teilentladungssignalen bei Gleichspannung“. Das Forschungsvorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und in Kooperation mit der HIGHVOLT Prüftechnik Dresden GmbH, der THWS (betreut von Prof. Dr.-Ing. Markus H. Zink) und der TU Dresden (betreut von Prof. Dr.-Ing. Steffen Großmann) bearbeitet. Ergebnisse der Forschungstätigkeiten wurden auch auf wissenschaftlichen Tagungen veröffentlicht und bilden die Grundlage für weiterführende Forschungsarbeiten an der THWS.
In seiner Forschung konzentrierte sich Dr.-Ing. Hochbrückner auf die Untersuchung von Teilentladungen in Hochspannungsisoliersystemen, die in Energieübertragungsanlagen, wie Kabeln, eingesetzt werden. Teilentladungen sind lokal begrenzte Entladungen, die bei elektrischen Isoliersystemen auftreten können und oft ein Vorläufer von größeren Störungen oder Ausfällen sind. Besonders wichtig bei Teilentladungsmessungen unter Gleichspannung ist die Unterscheidung der detektierten Ereignisse, da diese die Grundlage für die weitere Datenanalyse sowie für moderne Charakterisierungs- und Diagnosemethoden bildet.
Dr.-Ing. Hochbrückner entwickelte den Algorithmus „Correlation Based Density Thresholding (CoBaDenT)“ zur Differenzierung und Gruppierung erfasster Teilentladungssignale. Ein herausragendes Merkmal dieses Algorithmus ist seine Fähigkeit, ohne vorherige Vorgabe von Parametern, quasi selbstlernend, auszukommen.
Akademischer Werdegang und berufliche Tätigkeit
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Diplomstudiengangs Elektro- und Informationstechnik an der THWS spezialisierte sich Dr.-Ing. Benedikt Hochbrückner auf die Fachrichtung Energietechnik. Von 2015 bis 2016 absolvierte er den Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik an der THWS, was ihn für das Promotionsvorhaben an der TU Dresden qualifizierte. Derzeit ist er als Leiter einer Elektronikentwicklung in einem mittelständischen Unternehmen im Raum Mainfranken tätig.
Informationen zum IEHT
Das Institut für Energie- und Hochspannungstechnik (IEHT) der THWS versteht sich als interdisziplinäre, technologische Schnittstelle zwischen Laboren der Hochschule und externen Partnern aus Wissenschaft und Industrie. Es hat zum Ziel, energie- und hochspannungstechnische Kompetenzen in Projekten zusammenzuführen und weiterzuentwickeln. Zu den Forschungspartnern des IEHT zählen neben national und international anerkannten Firmen und Forschungseinrichtungen auch kommunale und regionale Partner.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Markus H. Zink
markus.zink@thws.de
Weitere Informationen:
https://www.thws.de/forschung/institute/ieht/