THWS erneut bei Technologie-Offensive erfolgreich: Technologietransferzentrum für Cyber Security entsteht in Ochsenfurt
THWS bekommt sechstes Technologietransferzentrum in Ochsenfurt für Verzahnung von Forschung, Lehre und regionaler Wirtschaft vom Wissenschaftsministerium genehmigt
Das Bayerische Kabinett hat in seiner Sitzung am 16. Juli grünes Licht gegeben: Im Landkreis Würzburg entsteht ein neues Technologietransferzentrum (TTZ) für den Themenbereich Cyber Security. Für die THWS ist das Technologietransferzentrum Ochsenfurt (TTZ-WÜ) das sechste Technologietransferzentrum. „In den vergangenen Jahren war die Region Mainfranken immer häufiger Cyber-Angriffen ausgesetzt. Dieser Bedrohung können wir mit dem TTZ schlagkräftig begegnen und die Unternehmen mit Kompetenzen aus dem Bereich IT-Sicherheit unterstützen“, sagt THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer. „Wir bilden bereits jetzt die Cyber-Fachkräfte von morgen aus.“ Seit dem Wintersemester 2023/24 bietet die Hochschule beispielsweise den Bachelorstudiengang Informationssicherheit an. Darüber hinaus gibt es ab September 2024 einen berufsbegleitenden Zertifikatslehrgang für Cyber Security.
Sechs THWS-Technologietransferzentren
TTZ dienen als Außenstellen von Hochschulen und den Partnerunternehmen aus der Region als Anlaufstelle, um innovative Projekte der angewandten Forschung zu initiieren und umzusetzen. Die Unternehmen profitieren auf diesem Weg vom Know-how der Hochschulen und können ihre Vorhaben einfacher und in kürzerer Zeit umsetzen. Die ersten TTZ wurden in Bayern vor mehr als zehn Jahren etabliert und haben sich zu wichtigen Innovationstreibern in allen Regionen entwickelt. Im Freistaat gibt es mittlerweile 46 TTZ, die auf unterschiedliche fachliche Schwerpunkte fokussiert sind.
In seiner aktuellen Sitzung stimmte das Bayerische Kabinett für das Jahr 2024 der Einrichtung von vier neuen TTZ zu. Die Anschubfinanzierung über die Initiative „Hightech Transfer Bayern“ beträgt 25 Millionen Euro. Die THWS verfügt somit über insgesamt sechs TTZ in Bad Neustadt, Bad Kissingen, Marktheidenfeld, Kitzingen, Haßfurt und Ochsenfurt. Regionale Partner des TTZ-WÜ werden neben der THWS der Landkreis Würzburg sein sowie unter anderem der Blutspendedienst Bayerisches Rotes Kreuz, Daimler Truck AG, perma-tec GmbH, SSI Schäfer Automation GmbH, BDO Cyber Security GmbH, FORKIUM Deutschland GmBH, Handwerkskammer Unterfranken, Secure Cloud Service AG und die Sparkasse Würzburg.
Leuchtturmcharakter für Mainfranken
Die Bedrohung durch IT-Angriffe macht auch in Mainfranken vor keiner Branche halt: So wurden beispielsweise 2023 die Würzburger Parkhäuser angegriffen, im Jahr zuvor die Knauf AG mit Sitz in Iphofen. Laut Branchenverband Bitkom betrug der finanzielle Schaden durch Cyber-Angriffe im Jahr 2023 in Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Häufig werde nicht nur die technische Infrastruktur, sondern gezielt der Faktor Mensch angegriffen, erläutert Prof. Dr. Jan Schmitt, Vizepräsident für Forschung und Gründung an der THWS. „Um dieser steigenden Bedrohungslage mit neuester Technologie zu begegnen, soll das TTZ-WÜ einen Leuchtturmcharakter in der bayerischen Forschungs- und Transferlandschaft erlangen und Technologien für die Informationssicherheit von Unternehmen entwickeln und implementieren. Wir brauchen praxistaugliche Lösungen, die den teilnehmenden Unternehmen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, sondern auch eine überregionale Ausstrahlung ermöglichen.“
Cyber Security soll am TTZ-WÜ branchenübergreifend als Querschnittsdisziplin und Unterstützungsleistung für Unternehmen verstanden werden. Es gibt drei Forschungsschwerpunkte:
• KI in der Cyber-Sicherheit: Angriffserkennung, Schwachstellensuche und sichere KI-Modelle
• Information Security Management und Awareness: Bewerten von Risiken, Verbessern von security-relevanten Prozessen, Sensibilisieren von Mitarbeitenden und Stärken der Resilienz von Unternehmen
• Threat Intelligence: Analyse moderner Schadsoftware und digitaler Angriffe sowie Erstellen von Bedrohungsanalysen
Durch den Bachelorstudiengang Informationssicherheit und den Masterstudiengang Artificial Intelligence mit einer möglichen Weiterqualifizierung über das Promotionszentrum Nachhaltige und Intelligente Systeme (NISys) biete die THWS sowohl qualifizierte Fachkräfte wie auch wissenschaftlichen Nachwuchs für die Region Mainfranken, so Vizepräsident Prof. Dr. Schmitt. „Dies wirkt sich positiv auf die demografische Entwicklung in der Region aus, während das neue TTZ gleichzeitig die Standortattraktivität für die Ansiedlung neuer IT-Unternehmen steigert.“
Weitere Informationen zum Zertifikatslehrgang Cyber Security sowie zum Bachelorstudiengang Informationssicherheit (aktuell Bewerbung über das Online-Bewerberportal möglich) sowie Details zum Masterstudiengang Artificial Intelligence auf der THWS-Webseite.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jan Schmitt
jan.schmitt@thws.de